Ist Biodieselverträglichkeit ein Kaufgrund?Frank Mikus I Die Kraftstoffpreise an denTankstellen erschrecken. Ein Landwirtmeinte deshalb, dass sein nächstes Autoelektrisch fahren würde. Ich antwortete,dass die Verträglichkeit von Biodieselirgendwann kaufendscheidend beimSchlepper sein könnte. Wie denken Siedarüber? Erkundigen Sie sich beimSchlepperneukauf nach der Biodieselverträglichkeitoder bleiben Sie beim„normalen Diesel“? Ich werde beim nächstenSchlepperkauf nachhaken, ob es bei unserenEinsätzen (z. B. Spalter, Säge, Transport)sinnvoll ist.Hendrik Bohm I Biodiesel kostet mittlerweilefast genauso viel wie normaler Diesel. DieKostenersparnis relativiert sich durch denMehrverbrauch. Außerdem ist die Verträglichkeitbei den Motoren mit den hohen Einspritzdrückenund den empfindlichen Injektorensowieso fraglich. Denn Biodieselbesitzt nicht so gute Schmiereigenschaftenwie normaler Diesel.Andreas Pittroff I Der Aussage, Biodieselwürde nicht so gute Schmiereigenschaftenbesitzen, muss ich widersprechen: Im Gegenteil,Biodiesel verfügt über sehr guteSchmiereigenschaften! Der Verschleiß in derEinspritzpumpe sowie im Motor wird dadurcherheblich reduziert. Ein geringer AnteilBiodiesel als Zusatz für konventionellenDiesel-Kraftstoff verbessert auch dessenSchmiereigenschaften. Der Verbrauch istunwesentlich höher. Wegen der vermutlichin Zukunft weiter steigenden Beimischungwird die Verträglichkeit ein wichtiger Kaufgrund.Eine Überlegung wäre, den nächsten Schlepperauf kaltgepresstes Rapsöl umzurüsten.Andererseits kostet Biodiesel inzwischenähnlich viel wie Diesel. Dafür entfällt beivielen Fabrikaten die Umrüstung. Bei Rapsölist das Einsparpotenzial am höchsten. Allerdingsentfällt meist jegliche Gewährleistungdes Herstellers. Eine zusätzlicheVersicherung ist sinnvoll. Der Rapsölbetriebist nur dann störungsfrei möglich, wenn derMotor selten im Teillastbereich arbeitet. BeiBiodiesel (RME oder B100) ist dies wiedernicht so gravierend.Norbert Dircks I Ich finde es interessant,dass die alternativen Kraftstoffe wieder einThema werden. Vor über vier Jahren hattenschon renommierte Hersteller selbst Pflanzenöllösungen.Übrig blieb die Freigabe fürBiodiesel. Es gibt zahlreiche Firmen, die immernoch 2-Tanksysteme für den Betrieb mitRapsöl herstellen. Diese sind inzwischen besserausgereift. Sie erkennen Lastzustände,so dass sich die Kraftstoffzufuhr in Abhängigkeitvon der Art des Kraftstoffes und derAuslastung regeln lässt.Derzeit ist es aber noch nicht wieder rentabel,mit Rapsöl zu fahren. Jedoch gibt es vielversprechendePilotprojekte und Steuerbefreiungenvom Staat. Eine Zusatzversicherungist aber ein „Muss“, für den Fall, dass es Defektegibt, die dann dem Betrieb mit Rapsölangelastet werden.Karsten Köther: Wie bearbeiten SieMaisstoppeln? Ist die Scheibeneggeoder der Grubber besser, um gegenZünsler vorzugehen?Timo Haas I Ich denke, dass der Grubberzur Einarbeitung von Maisstoppelnbesser ist. Denn er bewegt mehr Erdreich,und man bekommt die Stoppelndadurch besser gedreht. Beim Einsatzeiner Scheibenegge kommt es darauf an,ob die Stoppelbearbeitung mit einernormalen Scheibenegge oder mit einerKurzscheibenegge erfolgt. Wir habenzur Stoppelbearbeitung unserer Maisflächenerst alles gescheibt und anschließendgepflügt. In Sachen Maiszünsler istman dann auf der sicheren Seite.Stefan Jensen-Hansen I Es kommt daraufan, was Sie erreichen wollen, undwas der Grubber bzw. die Scheibeneggebei der Stoppelbearbeitung alles leistensoll. Ich nutze eine X-Scheibenegge mitFahrwerk. Beim Grubber hängt das Ergebnisauch von den Zinken ab. Wir habenauf unseren Endmoränen-Standortenviele Steine. Der Grubber würdehier kaum vorwärts kommen und ehernoch mehr Steine nach oben holen. Deshalbnutzen wir die Scheibenegge. Sieläuft vor oder nach dem Gülle fahren Karsten Köther: Wie bearbeiten SieMaisstoppeln? Ist die Scheibeneggeoder der Grubber besser, um gegenZünsler vorzugehen?Timo Haas I Ich denke, dass der Grubberzur Einarbeitung von Maisstoppelnbesser ist. Denn er bewegt mehr Erdreich,und man bekommt die Stoppelndadurch besser gedreht. Beim Einsatzeiner Scheibenegge kommt es darauf an,ob die Stoppelbearbeitung mit einernormalen Scheibenegge oder mit einerKurzscheibenegge erfolgt. Wir habenzur Stoppelbearbeitung unserer Maisflächenerst alles gescheibt und anschließendgepflügt. In Sachen Maiszünsler istman dann auf der sicheren Seite.Stefan Jensen-Hansen I Es kommt daraufan, was Sie erreichen wollen, undwas der Grubber bzw. die Scheibeneggebei der Stoppelbearbeitung alles leistensoll. Ich nutze eine X-Scheibenegge mitFahrwerk. Beim Grubber hängt das Ergebnisauch von den Zinken ab. Wir habenauf unseren Endmoränen-Standortenviele Steine. Der Grubber würdehier kaum vorwärts kommen und ehernoch mehr Steine nach oben holen. Deshalbnutzen wir die Scheibenegge. Sieläuft vor oder nach dem Gülle fahrenWelche Bodenbearbeitung gegen Zünsler?auf den Maisstoppeln. Das Arbeitsergebnissieht grundsätzlich gut aus.Pfluglose Verfahren sind hier bei unseher selten. Zünsler haben wir „noch“nicht. Da ich aber in einem „Biogas-Bundesland“wohne (Anmerkung der Redaktion:gemeint ist hier Schleswig-Holstein),wird es nicht mehr lange damitdauern. Soweit ich weiß, helfen gegenZünsler in erster Linie das Fräsen oderdas Abschlegeln der Maisstoppeln.Karsten Köther I Danke schon mal fürdie Antworten. Also wir walzen dieStoppeln im Herbst, damit sie über denWinter verrotten. Im Frühjahr bringenwir Substrat aus und arbeiten es mit einer3 m breiten, aufgesattelten V-Scheibeneggeein. Später pflügen wir noch.Nun überlegen wir, uns einen Flügelschargrubberfür das Einarbeiten nachdem Substratfahren anzuschaffen. Dasist der Grund für meine Frage gewesen.Ich hoffe, es kommen noch weitere hilfreicheAntworten dazu.Stefan Lehr I Wir mulchen prinzipiell alleKörnermaisflächen so tief wie nur irgendwiemöglich. Danach wird derzeitnoch mit einer 8-m-KurzscheibeneggeLemken Rubin gescheibt. Anschließendgrubbern wir auf 25 cm Tiefe.