Das manuelle Abschmieren kostet Zeit, die Klamotten sind versaut und die Schmiermenge variiert — es besteht die Gefahr der Über- oder Unterschmierung. Dennoch halten sich Gerüchte wie „Schmierst du mit der Hand ab, weißt du auch, dass überall Fett ankommt“ oder „Platzt eine Leitung, läuft die Schmieranlage leer“.
Hiermit wollen wir aufräumen und haben die Nachrüstung einer progressiven Zentralschmieranlage von Groeneveld-Beka an einen Universalstreuer von Tebbe begleitet.
Elektrische Pumpe
Die Pumpe EP-1 der Zentralschmieranlage wird elektrisch angetrieben. Die Steuerung der Schmierzeit und der Schmierintervalle erfolgt über das Terminal des Miststreuers. Alternativ ist die Steuerung über zwei kleine Drehregler direkt an der Pumpe möglich. Die Pumpe kann mit Vorratsbehältern von 1,2 bis 8 kg ausgerüstet werden. In diesen läuft ein Rührflügel, der Lufteinschlüsse ausrührt und das Schmierfett durch ein Lochgitter zum Pumpenelement fördert. Je Kolbenhub fördert diese bei der EP1-Pumpe 0,12 cm3 Schmierfett.
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Das manuelle Abschmieren kostet Zeit, die Klamotten sind versaut und die Schmiermenge variiert — es besteht die Gefahr der Über- oder Unterschmierung. Dennoch halten sich Gerüchte wie „Schmierst du mit der Hand ab, weißt du auch, dass überall Fett ankommt“ oder „Platzt eine Leitung, läuft die Schmieranlage leer“.
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Elektrische Pumpe
Die Pumpe EP-1 der Zentralschmieranlage wird elektrisch angetrieben. Die Steuerung der Schmierzeit und der Schmierintervalle erfolgt über das Terminal des Miststreuers. Alternativ ist die Steuerung über zwei kleine Drehregler direkt an der Pumpe möglich. Die Pumpe kann mit Vorratsbehältern von 1,2 bis 8 kg ausgerüstet werden. In diesen läuft ein Rührflügel, der Lufteinschlüsse ausrührt und das Schmierfett durch ein Lochgitter zum Pumpenelement fördert. Je Kolbenhub fördert diese bei der EP1-Pumpe 0,12 cm3 Schmierfett.
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Vergleicht man die Menge mit einer Handhebelfettpresse, so muss das Pumpenelement etwa fünfzehn Mal pumpen (rund eine Minute Laufzeit), um die Fettmenge eines Pressenschlags zu fördern. Im praktischen Einsatz beträgt die Schmierzeit meist acht Minuten, in denen die Pumpe etwa 15 cm3 Fett fördert. Dazwischen liegt die sogenannte Pausen- oder Zykluszeit von etwa eineinhalb Stunden. Groeneveld-Beka bietet zudem noch hydraulisch angetriebene Pumpen wie die HPM-2S an, die z. B. am Ausleger eines Teleskopladers, am Frontlader oder am Pflug montiert und über einen Hydraulikimpuls betätigt wird.
So viel wie nötig
Damit jede Schmierstelle ihre benötigte Menge an Fett bekommt, erfolgt die Verteilung über modular aufgebaute Schmierverteiler. Diese bestehen aus einem Anfangs-, mindestens zwei Mittel- und einem Endelement. Die Elemente sind mit unterschiedlichen Dosierkolben versehen, die es mit beidseitigem Ausgang für 0,25, 0,45, 0,75 und 1,05 mm3 Fördervolumen pro Kolbenhub gibt. Bei hohem Fettbedarf können die zwei gegenüberliegenden Ausgänge durch das Entfernen einer Madenschraube und das Verschließen eines Ausgangs miteinander verbunden werden. Die Schmiermenge ist dann doppelt so hoch.
Im Verteiler wird nacheinander jede Schmierstelle einzeln mit Fett versorgt. Erst wenn die vorherige Stelle die komplette Menge aufgenommen hat, erfolgt die Versorgung der nächsten Schmierstelle. Hierin liegt der Vorteil einer progressiven (fortschreitenden) Schmieranlage: Bei einer verschlossenen Schmierstelle wird kein weiteres Fett gefördert, da ein Überdruck entsteht. Durch den Überdruck tritt ab 280 bar Fett aus, so dass der Anwender sehen kann, dass etwas nicht stimmt. Falls eine Leitung abreißt, läuft hierüber die Anlage nicht leer. Es tritt lediglich die von den Verteilern vorgegebene Menge an Fett aus. Ein Verschließen dieser Leitung würde ebenso zum Blockieren der Anlage führen.
Kosten und Beispielrechnung
Die BekaMax-Zentralschmieranlage gibt es ab 2.000 Euro (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Das vorgestellte System am Miststreuer kostet bei rund 40 bis 50 Schmierstellen etwa 5.000 Euro.
Eine Beispielrechnung für einen Telelader zeigt, dass sich die Anlage bei einer Auslastung von ca. 1.000 Betriebsstunden im Jahr bereits nach weniger als zwei Jahren rechnen kann. Die Kalkulation beruht auf der Annahme, dass das Abschmieren des Laders eine Stunde je Woche verlangt.
Bei Lohnkosten von 25 Euro/Stunde kommt man auf 1.250 Euro Arbeitslohn, welche die Zentralschmierung einsparen kann.
Tipps für die Fehleridentifikation
Um Fehlerquellen wie verschlossene Schmierstellen aufzuspüren, kann am Hauptverteiler ein Schmiernippel eingedreht werden. Auf Wunsch versieht der Hersteller sogar jeden Verteiler ab Werk mit einem Kontrollnippel. Mit der Handhebelfettpresse wird dann als Erstes der Hauptverteiler so lange befüllt, bis der Gegendruck steigt. Lösen Sie dann nacheinander die Abgänge am Verteiler. Tritt Fett aus, können Sie einen fehlerhaften Nebenverteiler lokalisieren.
Wiederholen Sie den Vorgang an diesem Nebenverteiler. Tritt abermals Fett aus, weist dies auf eine verschlossene Schmierstelle hin, die es dann zu säubern gilt. Diese Vorgehensweise funktioniert bei HD-, Poly- und Stahlleitungen.
Montageablauf
Verteiler vormontieren
Die Monteure beginnen damit, die Verteilerblöcke zusammenzustellen. In diesem Beispiel sind es insgesamt sechs Stück, wobei einer für die Hauptverteilung und einer für die Ketten-Ölschmierung genutzt wird. Wichtig ist, dass man beim Zusammenbau auf den Sitz der O-Ringe zwischen den Elementen achtet. Die eingravierten Zahlen geben die Schmiermenge an — 25 bedeutet 0,25 mm3 je Kolbenhub.
(Bildquelle: Bertling )
An der Maschine werden die Blöcke mit zwei M5-Innensechskantschrauben befestigt. Hierzu werden zuvor Löcher gebohrt und Gewinde eingeschnitten. Das Lochbild im Verteiler dient als Bohrschablone.
(Bildquelle: Bertling )
Leitungen verlegen
Vor allem bei vielen Abgängen macht es Sinn, die 6-mm-Polyrohre der Abgänge am Verteiler vorzumontieren, bevor dieser fest angeschraubt wird. Damit bei unterschiedlichen Schmiermengen es nicht zu einem Vertauschen der Schmierleitungen kommt, schneiden die Monteure die Leitungen am Ende unterschiedlich ein. Beispielsweise bedeutet ein gerader Schnitt 0,25 mm3 oder ein 45°-Schnitt 0,45 mm3. Die Leitungen werden nach dem Einschrauben entsprechender Doppelnippel mit gewöhnlichen 6 LL-Schneidringverschraubungen befestigt.
(Bildquelle: Bertling )
Die Zuleitungen sind so zu verlegen, dass sie weder durchscheuern noch abknicken — was vor allem an beweglichen Bauteilen wichtig ist. Idealerweise wählt man einen Weg entlang bestehender Leitungen. Als Schutzmaßnahme können die Leitungen mit Spiralschutzschlauch ummantelt, zusammengefasst oder durch Kunststoffleerrohre — und bei Steinschlaggefahr durch Stahlleerrohre — geführt werden. Zudem lassen sich Hauptleitungen durch spezielle Kuppler mit Rücklaufleitung trennen, um z. B ein Anbaugerät vom Zugfahrzeug aus versorgen zu können.
(Bildquelle: Bertling )
(Bildquelle: Bertling )
Schmierstellen anschließen
Gibt es an einer Maschine — wie hier am Streuwerk — bereits Schmierpulte für mehrere Schmierstellen, können diese vergleichsweise einfach an das Schmiersystem angeschlossen werden.
(Bildquelle: Bertling )
In der Regel werden vorhandene Schmiernippel entfernt und passende Doppelnippel mit konischem Gewinde eingesetzt. Etwas Schraubensicherung dichtet ab und verhindert ein Lösen, da das Eindrehen des konischen 5,5-mm-Gewindes mit Vorsicht geschehen sollte. Bei schwer zugänglichen Schmierstellen verwenden die Monteure Einsätze mit Einschraubverlängerung, so dass die Leitungen problemlos angebracht werden können.
(Bildquelle: Bertling )
Hauptleitungen aus HD-Schlauch
Die Leitungen zu und zwischen den Verteilern werden aus Hochdruckschlauch gefertigt (Betriebsdruck bis 280 bar, Berstdruck bis 840 bar). Um diese zu montieren, muss eine Schraubhülse mit Linksgewinde aufgeschraubt werden. Darauf folgt ein Rohrstutzen, an dessen Ende eine Schneidringverschraubung angebracht wird.
(Bildquelle: Bertling )
Die Zuleitungen der Unterverteiler werden gesammelt am Chassis zum Hauptverteiler hin verlegt. Von hier aus führt dann eine HD-Leitung zum Abgang des Pumpenelements. In diesem Fall befindet sich rechts der Auslass für das Fett und links der Auslass für die Ölschmierung.
(Bildquelle: Bertling )
Einstellen und Auffüllen
Das Öl wird einfach in den Vorratstank gegeben. Das Befüllen mit Fett erfolgt entweder über den Schmiernippel oder wie in diesem Fall per Schnellbefüllanschluss mit einer speziellen Befüllpresse. Die Befüllung über den Standard-Nippel kostet zwar mehr Zeit, jedoch ist die Gefahr von Schmutzeintrag geringer.
(Bildquelle: Bertling )
Eingestellt wird die Ölschmierung über eine Stellschraube an der Seite, welche über sechs Rasterstufen verfügt. Die Stellschraube begrenzt den Weg der Förderzylinder. Bei der Fettpumpe wird die Zyklus- und Schmierzeit direkt an der Pumpe oder am Terminal des Streuers eingestellt.
(Bildquelle: Bertling )