Aus dem Heft

Automatisch lenken

Beim wochenlangen „auf den Strich peilen“, um gerade Rübenreihen zu ziehen, fragte ich mich: Weshalb gibt es für diese Arbeit keine Lenkautomatik? Die Industrie konnte mir nur Teillösungen anbieten. Diese setzten zudem allesamt bereits vorhandene Pflanzenreihen voraus. Und die gibt es beim Rübensäen nun mal nicht. Als erstes entwickelte ich einen Spuranzeiger, der die erforderliche Referenzfurche für die Tastsensoren meiner Lenkautomatik formt. Diese Furche muß tiefer, anders profiliert und auch auf wechselnden Böden gleichmäßig geformt sein. Nach mehreren Versuchen zeigte sich, daß zwei versetzt gegeneinander gestellte Tellerscheiben die beste Furche ziehen. Anschließend wurde ein gebrauchtes Lenksystem aus einem ausgeschlachteten selbstfahrenden Rübenroder in meinen MBTrac gebaut. Einige Schwachpunkte wurden erkannt und abgestellt, so daß es funktionierte. Damit aber auch der TÜV seinen Segen geben konnte, baute ich in diesem Frühjahr einen neuen Lenkautomaten von Claas ein. So funktioniert meine Lenkautomatik: Ich lege die erste Drillbreite ganz normal an, wobei der Spuranzeiger die Referenzfurche zieht. Ab der zweiten Breite registrieren die Sensoren des Lenkautomaten, der in der Fronthydraulik angebaut wird, jede Abweichung des Schleppers von der Leitlinie. Über ein Kabel werden die Impulse an eine Elektronikbox in der Kabine übermittelt. Diese Elektronik steuert ein elektromagnetisches Hydraulikventil an, das zwischen Lenkorbitrol und Lenkzylinder angeordnet ist. Eingeschaltet wird die Lenkautomatik mit einem Fußschalter, wenn der Schlepper am Anfang der Drillbreite mittig über der Referenzfurche steht. Leichte Kurven in der Furche kann ich mit einem Drehknopf in der Seitenkonsole übersteuern. Das ist besonders bei der zweiten Breite wichtig. Sobald ich die Lenkzylinder wieder mit dem Lenkrad ansteuere, schaltet die Lenkautomatik sofort ab. Jetzt drillen wir wesentlich entspannter und können uns auch für längere Zeit umdrehen, um die Einzelkorndrille zu kontrollieren. Alle Spuren sind schnurgerade, und wir schalten die Teilbreiten auf keiligen Stücken punktgenau ein und aus. Diese Vorteile wiegen die Konstruktionskosten von 4 000 DM allemal auf. Lohnunternehmer Horst Degener 31636 Linsburg

(Bildquelle: profi)

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