Gelbes aus Italien
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Die Wurzeln des Unternehmens gehen bis in das Jahr 1945 zurück. Dabei ist Alpego bis heute ein Familienunternehmen geblieben. Der Großvater der heutigen Familienmitglieder im Unternehmen gründete den Betrieb in einer kleinen Werkstatt, die heute ein Museum beherbergt. Sein Name: Vittorio Pegoraro. Pegoraro startete als erster Hersteller Italiens mit der Produktion einfacher Kreiseleggen. Die Marke Pegoraro dürfte vielen Lesern noch ein Begriff sein — in den 70er und 80er Jahren wurden unter diesem Namen auch viele Kreiseleggen nach Deutschland exportiert. Außerdem war Pegoraro Kreiseleggen-Lieferant für Rau. Das Unternehmen expandierte und hatte Filialen in Deutschland, Frankreich und den USA. Eine Finanzkrise sorgte aber leider dafür, dass die Firma in Schieflage geriet. Mitte der 1980er Jahre wurden daher der Name Pegoraro und die bestehenden Konstruktionen an Morra — einen italienischen Mitbewerber — verkauft. Dieser ging später schließlich an die Argo-Gruppe über.
1988 erfolgte dann ein Neustart des Unternehmens in dem italienischen Dorf Gambellara. Mit einer Handvoll Mitarbeiter führten die Söhne des Gründers, Giovanni und Luciano Pegoraro, den Betrieb unter neuem Namen und mit neuer Farbgebung am alten Standort fort: Die gelben Alpego-Maschinen waren geboren. Der Name Alpego wurde gewählt, um bei alphabetischen Sortierungen möglichst früh aufzutauchen. Ziel des jungen Unternehmens war es vor allem, Maschinen in hoher Qualität und mit geringen Wartungsansprüchen zu produzieren. Da Luciano bereits vorher bei Pegoraro für die technische Konstruktion verantwortlich war, konnte an diese Erfahrungen angeknüpft werden. Heute sind mit Filippo, Nicola und Luca Pegoraro auch die Söhne von Luciano und Giovanni im Unternehmen tätig. Mittlerweile beschäftigt Alpego rund 150 Mitarbeiter, wobei das Durchschnittsalter bei jungen 40 Jahren liegt.
Gefertigt wird aktuell in zwei Standorten in der Nähe der italienischen Stadt Lonigo. So wird auch heute noch am ursprünglichen Gründungsstandort des Unternehmens produziert: Rund 30 Mitarbeiter arbeiten im sogenannten Werk I. Während hier früher unter anderem die Lackieranlage untergebracht war, haben seit dem vergangenen Winter in einem Teil der Hallen vollautomatische CNC-Schweißmaschinen ihren Platz gefunden. Hier werden vor allem Rahmenteile gefertigt. Bei Alpego werden nahezu alle Schweißarbeiten selbst durchgeführt, nur für Kleinteile werden sie in Ausnahmefällen vergeben. In einer weiteren Halle arbeitet eine automatische Laserschneidanlage mit einem eigenen, vollautomatischen Blechlager mit verschiedenen Stärken. Direkt daneben stehen mehrere Abkantpressen, die stärkste bearbeitet Rahmenteile mit einem Druck von bis zu 300 t. Der alte Unternehmensstandort Werk I konnte gerade erst um eine bestehende Halle eines Nachbarbetriebes erweitert werden. Diese wird zurzeit renoviert und soll zukünftig als Raum für die Produktentwicklung und als Lager genutzt werden.
Ein paar Kilometer außerhalb von Lonigo in einem Industriegebiet liegt das neue Werk II. Der erste Bauabschnitt wurde hier 2014 errichtet. In einem modernen Bürogebäude, das erst 2016 fertiggestellt wurde, sind mittlerweile die komplette Verwaltung und der Vertrieb sowie die Entwicklungsabteilung untergebracht. Sechs Entwicklungsingenieure treiben aktuell die Produktentwicklung bei Alpego voran. Eine Eigenentwicklung ist unter anderem das Twin-Force-System: Dabei werden die Kreisel der Alpego-Kreiseleggen über ein Kegelrollenlager gestützt. Immer zwei Kreisel teilen sich bei diesem System ein Gussteil. Die hohe Antriebswanne soll dabei eine gute Stabilität erreichen. Montiert wird das Twin-Force-System ebenfalls im Werk II. Die Bauteile werden in die Wanne eingesetzt und diese anschließend abgedichtet und mit Fließfett gefüllt.
Der Fertigungsbereich des Werk II zeigt den Altersunterschied zum Werk I. Hier sind die Hallen so angeordnet, dass ein ruhiger und strukturierter Produktionsablauf problemlos möglich ist. Moderne Anlagen wie ein vollautomatisches Kleinteile-Lager nach dem Paternoster-System gehören hier zum Inventar. Gefertigt wird aktuell im Einschicht-Betrieb, nur die Lackieranlage wird im Zweischicht-Betrieb gefahren.Die Lackieranlage ist auch eines der Herzstücke des Alpego-Werks in Lonigo. Vollautomatisch durchlaufen die an Zügen aufgehängten Teile die Anlage: In mehreren Schritten werden die Teile hier gewaschen und mit Stahlkörnern gestrahlt. Anschließend wird die Farbe gespritzt, und die Teile werden getrocknet. Einzelne Teile werden aber auch pulverbeschichtet. Im letzten Abschnitt des Werkes werden die Maschinen endmontiert, verpackt und für die Verladung vorbereitet.
Die Fertigungstiefe der Alpego-Maschinen liegt nach eigenen Angaben bei rund 60 % — und fast alle weiteren Zukaufteile stammen ebenfalls aus Italien. Mit zwei Ausnahmen: Die Gelenkwellen stammen von Walterscheid aus Deutschland, und der Rohstahl wird in Schweden eingekauft. Jeden Monat werden in den beiden Werken zehn bis zwölf verschiedene Modelle als Chargenfertigung produziert. So verlassen rund 3 200 Maschinen pro Jahr die beiden Werke, davon rund ein Drittel Kreiseleggen. Im vergangenen Jahr erreichte Alpego damit einen Umsatz von rund 27 Millionen Euro, wozu auch die eigenen Filialen für den Vertrieb in Frankreich und England beigetragen haben. Besonderheiten für den Hauptmarkt Italien finden sich natürlich auch im Produktprogramm: Unter anderem können die Geräte mit einer speziellen Walze für die schlammigen Böden des Nassreisanbaus geordert werden. Eine wichtige Produktgruppe im Alpego-Programm sind die Drillmaschinen: Dabei setzt das Unternehmen rein auf pneumatische Drillmaschinen mit einem eigenen Dosiersystem, das auch für andere Firmen gefertigt wird. Stark nachgefragt ist aktuell die Fronttank-Kombination mit zwei Dosierern für eine kombinierte Aussaat und Düngerausbringung. Auf der Agritechnica zeigt Alpego neben Neuheiten im Bereich der Drillmaschinen auch Neues bei den Tiefenlockerern und Grubbern.
1988 erfolgte dann ein Neustart des Unternehmens
Gefertigt wird aktuell in zwei Standorten in der Nähe der italienischen Stadt Lonigo.
Ein paar Kilometer außerhalb von Lonigo in einem Industriegebiet liegt das neue Werk II.
Der Fertigungsbereich des Werk II zeigt den Altersunterschied zum Werk I.
Die Fertigungstiefe der Alpego-Maschinen liegt nach eigenen Angaben bei rund 60 %
Gut zu wissen
- Seit der Neugründung 1988 ist das Unternehmen wieder auf rund 150 Mitarbeiter angewachsen.
- Im italienischen Lonigo werden Tiefenmeißel, Grubber, Kreiseleggen, Fräsen, Drillmaschinen und Mulcher produziert.
- Mittlerweile ist die dritte Generation der Familie Pegoraro im Unternehmen tätig.
3 Fragen an Nicola Pegoraro (Verkaufsleiter)
Als Familienbetrieb sehen wir unsere Produktpalette als Zweitmarke gut aufgestellt: So bieten wir beispielsweise mit Kreiseleggen von 1,4 bis 8 m eine breite Palette an, mit der auch Kunden mit besonderen Wünschen etwa für Sonderkulturen bedient werden können.
Wird es eine Erweiterung des Produktprogramms in Richtung Bodenbearbeitungs-Fullline geben?
Wir wollen ein Familienbetrieb bleiben und uns lieber auf unsere Spezialitäten konzentrieren und damit herausstechen, als andere Produkte zuzukaufen. Alle Maschinen werden bei uns selbst entwickelt und produziert.
Wie ist der Vertrieb in Deutschland organisiert?
Andrea Fenzi koordiniert die Vertriebsaktivitäten im deutschsprachigen Raum. Wir konnten auch schon eine ganze Reihe Händler in Deutschland gewinnen und sind damit auch auf vielen regionalen Veranstaltungen präsent. Gleichzeitig sind wir aber noch aktiv auf der Suche nach weiteren Vertriebspartnern.