profi damals: Big Bud: 740 PS-Riese mit 2 650 Litern Diesel im Tank
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Er hat einen Radstand von 4,20 Metern, ist 7,80 m lang und gut 5,30 m breit - ohne Doppelreifen. Und mit knapp 4 m Höhe ist er der größte serienmäßig angebotene Schlepper der Welt: der Big Bud 740. Ein Knicklenker mit 740 PS und 34 Tonnen Lebendgewicht, dessen Tank 2650 Liter Diesel fasst, und der bei einem Hydraulikölwechsel gut 510 Liter frisches ÖL braucht.
Wie so vieles im Leben hat aber auch die Größe ihre Grenzen: der Big Bud 980 mit knapp 1000 PS wird derzeit nicht angeboten. Mit 45 Tonnen wurde er zu schwer, und die letzten 250 PS erhöhten die Zugleistung nicht mehr wesentlich.
Wir haben in den USA beide Schlepper auf einem Betrieb gefahren: Zwei überdimensionale Knicklenker, die kraftstrotzend und behäbig mit Tiefenlockerer und Scheibenegge auf ihren Einsatz warteten. Der Big Bud 980, der auf dieser Farm eingesetzt wird, arbeitet mit gedrosselter Kraft: aus den ehemals 980 wurden 760 PS - um Sprit zu sparen und weil der Schlepper so die gleiche Zugleistung bringt.
Man braucht Zeit, um sich an die Größe der Maschinen zu gewöhnen. Und wenn man sich nach einer Stunde Arbeit an den knapp 10 m langen und mit Zwillingsreifen gut 6 m breiten Riesen gewöhnt hat, erschrickt man beim Näherkommen eines Großmähdreschers: der ist nämlich kleiner als der Schlepper!
Der Big Bud 980 hat einen Zwölfzylindermotor von Detroit Diesel unter der Haube, sein "kleiner" Bruder ist mit einem Komatsu-Diesel gleicher Größe ausgestattet. Turbolader und Ladeluftkühlung sind selbstverständlich. Beide Schlepper sind mit einer elektrischen Motorüberwachung ausgestattet, die bei sinkendem Ölstand oder Öldruck ebenso den Motor abschaltet wie bei zu heißem oder zu kaltem Kühlwasser. Big Staff als Hersteller stellt dem Kunden übrigens frei, welchen Motor er in seinen Schlepper eingebaut haben möchte. So gibt es neben Detroit Diesel und Komatsu auch Cummins oder Deutz im Motorenprogramm. Denn der Big Bud ist zwar ein Serienschlepper, allerdings nur in Kleinserie: etwa 15 pro Jahr werden an Kunden in der ganzen Welt verkauft, und da ist die Ersatzteilversorgung vor Ort wichtig.
Das Getriebe ist in beiden Schleppern gleich: ein sechsstufiges Schaltgetriebe mit zweistufiger automatischer Lastschaltung und Wendeschaltung. Geschaltet wird allerdings komplett elektrisch mit drei Druckknöpfen und einem Kippschalter im Armaturenbrett: Nach dem Anlassen des Schleppers zeigt das Display der Schaltung "H 0". Mit dem oberen schwarzen Knopf lässt sich nun der erste Gang einlegen. Auf dem Display erscheint "H 1 , die 45 Tonnen Leergewicht des Big Bud 980 kommen langsam in Bewegung. Hochgeschaltet wird mit dem gleichen Knopf, herunterschalten lässt sich der Big Bud mit dem darunterliegenden schwarzen Knopf.
Bas Handgas befindet sich rechts vom Fahrer, die Nenndrehzahl liegt bei gut 2 050 Umdrehungen. Ein zusätzliches Fußpedal wirkt wie bei Planierraupen umgekehrt als gewöhnt: wenn man es tritt, verringert sich die Drehzahl, nach dem Loslassen gibt der Moter wieder Gas. Zum Anhalten drückt der Fahrer den roten Neutral-Knopf, und das Getriebe wird entlastet. Gebremst wird mit Hilfe von Druckluft (in den USA eine Ausnahme) über das linke der beiden Fußpedale.
Das Getriebe kann jedoch auch automatisch hochschalten. Dazu wird zuerst der Neutralknopf gedrückt, das Display des Getriebes blinkt nunmehr. Jetzt lässt sich jeder Gang von 1 bis 6 vorwählen, ein erneuter Druck auf den roten Knopf bestätigt die Wahl (eine Fußkupplung hat der Big Bud nicht). Langsam schaltet die Automatik hoch, spürbar greifen die elektrohydraulischen Kupplungen unter der Kabine des Schleppers und übertragen 760 PS auf die mehr als 2 m hohen Räder. Beim Gasgeben ist es in der Kabine erstaunlich leise, man hört kaum das Beschleunigen des Motors.
In die Schaltautomatik für das Lastschaltgetriebe kann der Fahrer nicht eingreifen. Der Big Bud fährt normalerweise in Stellung "hoch" und reduziert die Schaltstufe nur, wenn unter Last die Motordrehzahl auf etwa 1 300 Umdrehungen sinkt. Sobald die Motordrehzahl 1 500 Umdrehungen übersteigt, springt die Schaltautomatik wieder auf die höhere Gangstufe.
Das Wendegetriebe des Big Bud besteht in der Kabine aus einem winzigen Kippschalter, kleiner als bei uns die Schalter für viele Scheibenwischer. Links ist rückwärts, rechts ist vorwärts. Allerdings lässt sich die Wendeschaltung erst dann betätigen, nachdem der rote Neutralknopf gedrückt und das Getriebe entlastet ist. Die Getriebe der beiden Big Bud Schlepper sind identisch, mit einer Ausnahme: Während der neue Big Bud 740 eine Maximalgeschwindigkeit von gut 32 km pro Stunde entwickelt, begnügt sich der große Big Bud 980 mit schmalen 9,5 km pro Stunde. Er wurde eben als reine Zugmaschine für den Acker entwickelt, für Transportarbeiten ist er ohnehin nicht geeignet – allerdings auch nicht für den Einsatz auf weiter entfernten Feldern.
Ein Hubwerk im Heck sucht man bei den beiden Riesenschleppern vergeblich. Ein Zugmaul, eine großdimensionierte Hydraulikpumpe (in unserem Schlepper von John Deere) und vier oder acht Hydraulikanschlüsse für die Geräte sind alles, was hier zu finden ist. Und das reicht auch aus, denn für den Einsatz wird allein die Zugkraft benötigt.
Jim Satori, der Besitzer der beiden Riesen-Schlepper, bearbeitet 3 200 Hektar Land in Orlando im US-Bundesstaat Florida gemeinsam mit seinem Sohn Richard. Die Bodenbearbeitung für seine 600 Hektar Kartoffeln machte ihm Kopfzerbrechen: Er wollte gerne mit dem 9 m breiten Tiefgrubber 75 cm tief arbeiten und 15scharig bis zu 60 cm tief pflügen. Und dafür benötigt man so viel PS, wie man kriegen kann.
Mit einer 500-PS-Version von Big Bud hatte Satori gute Erfahrungen gemacht, und der 980 PS starke größte Schlepper der Welt wurde ihm Anfang der achtziger Jahre günstig angeboten - als Gebrauchtschlepper Baujahr 1979. So griff er zu. Und als er 1986 einen weiteren Schlepper dieser Leistungsklasse suchte, fiel seine Wahl ebenfalls auf einen Big Bud, diesmal mit 740 PS.
Für 225 000 Dollar, das waren damals etwa 450 000 Mark, kaufte sich Satori einen nagelneuen Big Bud 740. Über die ersten Erfahrungen mit den auch für amerikanische Verhältnisse gewaltig großen Schleppern erzählt Richard Satori: "Anfangs hatten wir einige Schwierigkeiten, die Kraft des Schleppers an den Boden zu bringen. Die Reifen hielten nicht auf den Felgen. Wir haben bestimmt 10 oder 12 mal einen Plattfuß gehabt, bevor wir auf den richtigen Dreh kamen und Schweißnähte innen auf die Felgen setzten. Sie geben den Reifen Halt, seither arbeiten beide Schlepper ohne Probleme."
Die Größe der Traktoren lässt sich am Dieseltank im wahrsten Sinne des Wortes ermessen: der Kraftstofftank unter der Einstiegtreppe fasst 2 650 Liter Diesel. Eine Tankfüllung reicht für zwei Arbeitstage von etwa 10 bis 12 Stunden. Wem das Tankvolumen als Größenangabe noch nicht genügt, der möge sich mit der Wasserfüllung der Reifen beschäftigen: Es dauert rund eine Stunde, bis ein Reifen zur besseren Ballastierung gefüllt oder zur Gewichtsverringerung wieder entleert ist. Für die acht Reifen des Big Bud 740 bedeutet das, dass jedes Mal ein Arbeitstag allein für die Wasserfüllung verloren geht!
Die Pflege und Wartung der schweren Riesen ist denkbar einfach. Die Motorhaube und die Kabine werden elektrohydraulisch hochgeklappt, dann sind alle Wartungspunkte gut zu erreichen. Der Ölstand von Motor, Getriebe und Hydraulik wird ebenso täglich kontrolliert wie der Wasserstand in der Kühlung und das Luft- und Kraftstofffilter.
Alle paar Tage prüft der Fahrer den Ölstand in den Achsdifferentialen. Richard Satori: "Im Gegensatz zu unseren fünf 470-PS-Knicklenkern sind die Achsen der Big Bud-Schlepper insgesamt erstaunlich trocken. Leckagen haben wir bislang noch nicht festgestellt." Das Fahrverhalten des älteren Big Bud 980 ist etwas weniger komfortabel als das seines jüngeren Kollegen, beide lassen sich jedoch gut handhaben. Vor allem der Big Bud 740 ist insgesamt überraschend weich in der Schaltung und angenehm zu lenken: man fühlt den Untergrund und kann den Traktor mit Hilfe des Knickgelenks (bis zu 40° Lenkeinschlag) recht genau steuern.
Bei schnellerer Straßenfahrt neigt der Schlepper ein wenig zum Wippen, was bei seinem Gewicht und seinen Dimensionen allerdings auch kein Wunder ist. Die Sicht ist auf alle vier Doppelreifen gut, vorne rechts stört allerdings das übergroße Filter für die Ansaugluft ein wenig. Bei Nacht unterstützt eine Batterie von Arbeitsscheinwerfern die Augen des Fahrers, allein auf den hinteren Kotflügeln befinden sich 6 davon. Klimaanlage und Radio sind Standardausrüstung der Big Bud-Schlepper, ebenso der zu beiden Seiten um 90 Grad drehbare Komfortsitz.
Die Fahrzeugbreite ist beim Umgang mit dem Riesenschlepper stets zu berücksichtigen: Auf der Fahrt zur Farm wunderten wir uns über die etwa 8 m breiten Sandwege, wo sich zwei Lastwagen in schneller Fahrt problemlos begegnen können. Als wir mit dem Big Bud erstmals zum Acker führen, wussten wir den Grund für die Straßenbreite: sie reicht gerade aus, um den Schlepper bei 32 km/h einigermaßen sicher in seiner Richtung zu halten.
Dabei ist es wichtig, stets an die 740 PS zu denken, die dem 34 Tonnen schweren Big Bud 740 seine Kraft verleihen. Ein unglücklicher Schaltfehler kann das Getriebe problemlos zerstören. Darum hat der Hersteller beispielsweise dafür gesorgt, dass sich die Fahrtrichtung nur in Neutralstellung des Getriebes wechseln lässt. Eine rote Signallampe im Armaturenbrett zeigt zusätzlich an, dass das Getriebe entlastet ist. Und diese Signallampe ist wichtig:
"Schalten Sie bitte niemals bei Vollgas und unter Last!" schärfte uns Richard Satori ein, als wir den Big Bud erstmals starteten. "Wir haben bis jetzt noch keine Schwierigkeiten mit dem Getriebe gehabt, wir möchten allerdings auch keine haben. Deshalb ist wichtig, immer erst das Getriebe des Schleppers zu entlasten und auf das rote Lämpchen zu warten, bevor Sie hochschalten. Immerhin steuern Sie mit diesem Druckknopf 740 PS Leistung." Und diese Kraft will mit Vorsicht behandelt werden.