Gut zu wissen

Die Insel Fehmarn ist ein Eldorado der Landwirtschaft und der Landtechnik. Die beiden Cousins Dirk Hoffmann und Ulf Jonasson sind dort aufgewachsen und teilen seit eh und je dasselbe Hobby: Landtechnik. Hoffmann wurde Elektroinstallateur, Jonasson ist gelernter Landmaschinenmechaniker.
Seitdem sie 16 sind, helfen sie in ihrer Freizeit bei befreundeten Landwirten als Schlepperfahrer aus. Nur im Winter war immer Saure-Gurken-Zeit. Als Siku 2005 die ferngesteuerte Control-Serie herausbrachte, verlagerte sich das Hobby in eine Scheune. Gemeinsam mit weiteren Freunden begannen Jonasson und Hoffmann, die Siku-Control-Technik zu optimieren und in andere Modelle einzubauen. Passend dazu bauten sie ein großes Diorama, um ihre Modellmaschinen artgerecht einsetzen zu können. Und bei allem, was sie bauten, machten sie beim Detailgrad und bei der Technik keine Kompromisse.

Einmalige Modellwelt

In der Modellszene sprach sich dies alsbald herum, und selbst mancher Tagestourist verirrte sich in die Modellwelt. Die steigende Nachfrage sowohl nach Umbauten als auch nach Besichtigungen ermutigte die Freunde, eine Lagerhalle zur Farmworld umzubauen und diese hauptberuflich zu betreiben. Das war 2013. Als ein dritter Partner nach nur einem Jahr ausstieg, zogen Jonasson und Hoffmann 2015 gut 100 Meter weiter in ein anderes Domizil, in dem ihre Modellwelt auch heute noch zu Hause ist (farm­world-fehmarn.de).
Dort erwartet den geneigten Modellfreund eine Anlage im Maßstab 1 : 32, die einmalig ist. Ulf Jonasson und Dirk Hoffmann haben in einem geschlossenen Raum ein etwa 120 Quadratmeter großes Diorama angelegt, das vor Technik nur so strotzt.
Die Lichtanlage erlaubt die Simulation von Tag und Nacht. Die Modelle fahren wie von Geisterhand computergesteuert über Straßen, Wege und Felder. Diese, allen voran die Traktoren, haben sie mit selbst programmierter Hightech ausgerüstet. Über Lichtschranken und kleine Infrarotsender wissen die Modellfahrzeuge, wo sie gerade sind, und ihr Programm sagt ihnen, was sie wo zu tun haben. Kleine wie große Besucher können die Modelle per Knopfdruck fahren lassen. Einige Modelle arbeiten im Stand, sind aber ebenfalls mit Technik und Funktionen vollgestopft.

Der Verschleiß ist enorm

Manche Gespanne legen bis zu zehn Kilometer am Tag zurück. Die Reifen sind teils nach sechs Wochen blank. Hoffmann und Jonasson haben alle Modelle im Einsatz mit Radlagern und Buchsen an häufig bewegten Gelenken nachgerüstet. In manchen Modellen stecken bis zu 500 Euro.
Für Dirk Hoffmann und Ulf Jonasson ist ihre Farmworld ein Vollzeitjob. Von April bis Oktober kümmern sie sich an sieben Tagen in der Woche um ihre Gäste. Im Winter bauen, schrauben und programmieren sie. „Wir machen schon aus Kostengründen alles selbst. Einzig die Menschen- und Tierfiguren kaufen wir zu“, berichtet Dirk Hoffmann. Er und sein Cousin besitzen direkt nebenan eine professionell ausgestattete Werkstatt, unter anderem mit zwei CNC-Fräsen.

Intelligentes Verkehrskonzept

Die jüngste Investition ist ein 3-D-Drucker, nachdem ein 16-jähriger Modellfreund ihnen bereits mehrere Vorlagen am Computer erstellt hat. Diesen Winter haben sie genutzt, um das Verkehrskonzept auf dem Diorama noch intelligenter zu machen. Die Besucher können dann verschiedene Routen für die Modelltraktoren auswählen. Das setzt nur voraus, dass sie selbst die Route nach Burg auf Fehmarn gefunden haben.

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