Das ist schon eine Nummer: 750 000 Traktoren des Typs Fordson F baute Ford zwischen 1917 und 1928. Allein im Jahr 1923 kauften die amerikanischen Farmer 100 000 neue Fordson-Traktoren. Diese riesigen Stückzahlen sowohl insgesamt als auch in einem Jahr erreichte kein anderer Taktortyp. Das hatte mehrere Gründe. So war der Fordson F der erste Traktor in Blockbauweise. Diese revolutionäre Erfindung ermöglichte eine kostengünstige Produktion. Der anfangs im amerikanischen Dearborn (Michigan) produzierte Traktor war 1917 noch nicht einmal serienreif, als England auf einen Schlag 5000 davon bestellte. Kurz darauf lief der Verkauf in den USA an. Dank der schon zuvor im Pkw-Bau bei Ford eingeführten Fließbandproduktion und extrem hoher Stückzahlen war dieser Schlepper sehr preisgünstig. Von 1919 bis 1922 wurde der Fordson F zusätzlich in Cork (Irland) gebaut. Auch in Triest und später in Bologna (Italien) produzierte Fordson den F. Und an die 50 000 Lizenzexemplare entstanden zwischen 1924 und 1932 in Leningrad (Sowjetunion). Aus heutiger Sicht spartanisch war die Ausstattung: vier Zylinder, 4 116 cm3 Hubraum, 20 PS, Petroleum-Betrieb, gestartet wurde der F mit Benzin. Das Getriebe hatte drei Vor- und einen Rückwärtsgang. Die Verbesserungen im Laufe der Bauzeit bezogen sich nur auf Details. Eine Riemenscheibe gab es auf Wunsch, eine Zapfwelle war noch kein Thema. Selbst die Kotflügel waren Wunschausrüstungen. Bereift war der F immer mit Stahlrädern. Weil die Ausstattung ab Werk bescheiden war, entwickelte sich in kurzer Zeit eine Zubehörindustrie. Diese bot von verbesserten Zündanlagen, Motorreglern und Vergasern über Vollgummireifen bis hin zur gefederten Vorderachse alle denkbaren Zusatzausrüstungen an. Heute ist der Fordson F ein gefragter Oldtimer. Literatur, Ersatzteile und Informationen zu Fordson- Traktoren gibt es in Deutschland unter fordson.de.