Modellserie des Monats April: Lenken mit dem Luftfilter

Der Zeit weit voraus war der Modellhersteller Britains, als er 1987 die „Power Farm Serie“ vorstellte. Erstmals waren nun Modelle im Maßstab 1 : 32 elektrisch angetrieben. profi-Leser Andre Dickerboom aus Nürnberg besitzt einen weißen Ford County 1884, eine Kreiselegge, einen gezogenen Düngerstreuer, einen Miststreuer und einen Claas Jaguar 690-Häcksler aus dieser Serie. „Die gebe ich für kein Geld der Welt her“, ist er sich sicher. Als Traktor bot Britains neben dem County einen Ford TW 35 und einen Deutz DX 6.50 an. Die Technik war einfach. Es gab einen 1,5 Volt- Elektromotor, der von einer Batterie gespeist und durch Schiebeschalter geregelt das Vor- und Zurückfahren ermöglichte. Die Geschwindigkeit war nicht regelbar. Die Lenkung wurde per Hand bedient, genauso wie das Hubwerk. Dafür hatten die Schlepper eine leibhaftige, schaltbare Zapfwelle! Als Gelenkwelle zum Düngerstreuer oder Miststreuer gab es einen flexiblen Kunststoffschlauch. Auch ein Mähdrescher des Typs New Holland TR 96 gehörte zur Power Farm Serie. Er hatte bis auf die Zapfwelle den gleichen Antrieb wie die Traktoren und zusätzlich eine Beleuchtung. So innovativ die Power Farm Serie war, so wenig standhaft war die Technik. Das Getriebe bestand zum überwiegenden Teil aus Kunststoff und war nicht sehr haltbar. Auch die Elektrik hatte Probleme. Schon nach wenigen Jahren stellte Britains das Projekt ein Britains produzierte 1988 und 1989 New Holland-Mähdrescher aus der Power Farm Serie. Auch die Haspel war angetrieben, gelenkt wurde per Hand über den Luftfilter. Fotos: Morbach