Spezial-Beitrag

EZ-Ballast Unterflurgewicht: Hydraulisch mehr Ballast - schnell und wirksam?

Eine Hydraulik zieht einen 1,7 t schweren Gewichtsklotz in einer Minute unter den Traktor. Bringt das EZ-Ballast von John Deere genauso viel wie klassische Front- und Radgewichte?

Unterflurballastierung John Deere

Der Schlepper fährt über das am Boden liegende Gewicht und zieht es mittig zwischen den Achsen nach oben. (Bildquelle: Höner, Tastowe)

Gut zu wissen

- Durch schnellen Abbau verhindert das EZ-Ballast Fahrten mit un­­nötigem Gewicht.
- Der Komfort kostet 5 400 € mehr als Radgewichte. Das rechnet sich langfristig durch weniger Diesel, Verschleiß und Rüstzeiten.
- Bei Traktion und Verbrauch gibt es kaum Unterschiede zwischen klassischer oder EZ-Ballastierung.
- Das EZ gibt es bisher nur für den 7R – es würde besser zum 6R passen: Je leichter ein Schlepper mit hoher Leistung, desto sinnvoller ist es.
Wenn ein Traktor bei langsamen Zugarbeiten seine Leistung auf den Boden bringen soll, muss er schwer sein. Das gilt besonders bei angehängten Geräten. Viele Praktiker bestücken ihren Schlepper dann mit einem zornigen Frontgewicht — und gut. Zusätzliche Rad- oder Heckgewichte sind vielen zu aufwendig — oder der Schlepper fährt permanent mit teils überflüssigem Ballast durch die Gegend. Keine Frage: Je einfacher sich eine ­Maschine auf- und abballastieren lässt, desto besser.

John Deere: Ballast mit 1,7 t

Um das einfach zu lösen, hat John Deere mit LaForge das System EZ-Ballast entwickelt. Ohne dass der Fahrer ab­steigen muss, kann er damit eine 1,7 t schwere Gewichtsplatte unter den Schlepper ziehen. Durch den Lastangriffspunkt ändert sich die Gewichtsverteilung zwischen den Achsen nicht.
Kann das System Rad-, Front- oder sogar beide Gewichte einsparen? In einem Systemvergleich haben die Kollegen von top agrar genau das aus­probiert. Der Preisunterschied zwischen Radgewichten und dem EZ-Ballast ist laut Liste nicht ohne: Danach kosten die 2 x 900 kg Radgewichte mit den Adapterplatten (je 70 kg) gut 6 000 Euro (Preise o. MwSt.). Der Listenpreis des EZ-­Ballast beträgt 11 700 Euro, wird aber in Aktionen auch schon mal mit 33 % Rabatt angeboten.
Um den Effekt der unterschiedlichen Ballastierungen vergleichen zu können, musste ein 7310R einen 4,6 m breiten Grubber von Köckerling ziehen (sandiger Lehm, oben abgetrocknet). Und zwar in acht verschiedenen Ballastierungsvarianten. Von „leer“ bis hin zur Maximal-Variante mit EZ-Ballast, Front- und Radgewichten, also einem Plus von 5,4 t. Zusammen mit der Stützlast (1 t) des Grubbers waren die 16 t zulässiges Gesamtgewicht damit mehr als ausgereizt.
Die einzelnen Va­rianten und deren Gewichte sind in der Übersicht zusammengefasst. Beim EZ-Ballast und bei den Radgewichten wurden außerdem die Rüstzeiten für den An- und Abbau gestoppt. Zudem wurde der Reifendruck nach Tabelle angepasst.
Die Messung hat Antonius Schmidt von der Fachhochschule Südwestfalen übernommen. Der Grubber hatte Hydraulikzylinder in der Deichsel. Über den Druck ließ sich die Zugkraft messen. Per Drehgeber an der Achse sowie GPS konnte zudem die Geschwindigkeit sowie der Schlupf ermittelt und so die Zugleistung errechnet werden.
Mit jeder Variante wurden ausführliche Testfahrten gemacht und über die hydraulische Tiefenverstellung des Grubbers der Zugwiderstand erhöht. Dabei erreichten die Tester Arbeitstiefen von maximal 17 cm. Die Übersicht zeigt drei ausgewählte Geschwindigkeitsbereiche aus diesen Messaufzeichnungen. Man erkennt, dass mehr Gewicht bei steigenden Geschwindigkeiten keinen...

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