Aus dem Heft

Liebe Leser!

Der überraschte profi-Redakteur traute seinen Ohren nicht: „Wir wären dankbar, wenn Sie bei der Veröffentlichung nicht allzu deutlich darauf hinweisen, welches neue Fabrikat wir jetzt vertreiben!“ – Diese Mitteilung, von einem großen Landmaschinenhändler unter vier Augen an uns herangetragen, beschreibt die Lage im Handel. Die großen Hersteller versuchen mit Macht, Fulliner zu werden. Fehlende Geschäftsbereiche werden zugekauft, und die Händler werden unter Druck gesetzt, nur noch die eigenen Farben zu vertreiben. Kosten senken, Reserven ausschöpfen, Strukturen verschlanken heißen die Devisen – eine verständliche Philosophie, aber mit Folgen: Kleinere Produzenten und auch große Spezialisten geraten dadurch ins Abseits und müssen nach Alternativen suchen, die sich derzeit aber noch gar nicht so richtig abzeichnen wollen: ob nun treue Händler, ob eigene Niederlassungen oder vielleicht sogar Allianzen der weniger großen Firmen die richtige Antwort auf die Politik der Großkonzerne sind, wird erst die Zukunft zeigen. Dazwischen stehen Handel und Genossenschaften. Einerseits sehen sie die Verlokkungen der Fulliner – alles aus einer Hand mit höheren Einkaufsrabatten usw. Andererseits drückt sie die Sorge um eine zukünftige Abhängigkeit von einem Lieferanten und der Verlust der Vielfalt im Sortiment. Die Entscheidung fällt hier schwer. Am Ende dieser Kette steht der Kunde, dummerweise ohne Sitz und Stimme in dieser Runde. Daß sich Landwirte und Lohnunternehmer ein vielfältiges Angebot und den Wettbewerb der Anbieter in Technik und Preis wünschen, wird den Trend nämlich nicht aufhalten und die Entwicklung kaum beeinflussen. Dem nachdenklichen Kommentator bleibt nur der Trost: „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird“. Zum einen werden gute Produkte auch zukünftig ihren Weg zum Kunden finden. Denn die kleineren Hersteller und großen Spezialisten haben sich bislang stets durch ihren besseren Erfindungsgeist ausgezeichnet. Und zum anderen werden sich die Auswirkungen dieser Marktentwicklung erst langsam zeigen (was aber auch die Sorge nährt, in fünf Jahren könnte unsere Angebotslandschaft ganz anders aussehen als heute).Wir werden es wohl abwarten müssen... Ganz andere Gedanken im Kopf hatte wohl der Fahrer auf unserem Foto, als ihm dies ungewöhnliche Entladungsverfahren passierte. Oder sollte es eine Protestbewegung der Praxis gegen die Fulline-Konzepte gewesen sein? – Das wäre übertrieben. Denn auf dem Kopf liegen unsere Landtechnik-Firmen und der Handel noch nicht! Ihre profi-Redaktion

(Bildquelle: profi)

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