Ist der Mai kühl und nass, füllt´s dem Bauer Scheune und Fass!

Die Bauernregel könnte aufgehen. Mitte Mai war es noch eiskalt und so nass, dass Experten hohe Erträgen erwarten. Die Ernte wird allerdings auch später beginnen. Und bleibt es bei diesen Witterungsbedingungen, dürften die Ernteschwierigkeiten für den Mähdrescher und die Erntekosten zunehmen: höhere Verluste, geringere Druschleistung, steigender Dieselverbrauch, höherer Maschinenverschleiß, höhere Trocknungskosten... Um die Nachteile möglichst aufzufangen, sollte man beim Einsatz des Mähdreschers besonnen reagieren. Das bedeutet z. B. für die Rapsernte: nicht zu früh dreschen. In der Regel kann man Raps lange stehen lassen. Raps hat zwar die Eigenschaft, dass die obersten reifen Schoten früh aufplatzen, sich nach außen drehen und die Innenseiten der Schoten mit leuchtendem Weiß hohe Verluste vortäuschen. Diese Verluste sind aber zu vernachlässigen, denn im Gegenzug wachsen die unteren Schoten nach. Je besser man die Rapsbestände ausreifen lässt, desto höher ist der Ertrag und desto leichter lässt sich der Bestand ernten. Das bedeutet schließlich eine niedrigere Belastung für den Mähdrescher, einen geringeren Verbrauch an Kraftstoff und eine bessere Qualität des Erntegutes.