Die Rundballenpresse steht schon wieder in der Werkstatt. Zuerst hatte der Ballenauswerfer nicht funktioniert, dann muckte der Kettenöler, und jetzt gibt’s auch noch Probleme mit der Netzbindung. Allmählich reicht‘s — und man möchte seinen Frust nicht immer beim Meister in der Werkstatt loswerden, sondern auch mal dem Hersteller der Presse seinen Ärger schildern. Das ist in heutigen Zeiten auch nicht schwer. Im Internet sind Anschrift, Telefon- und Fax-Nummern sowie E-Mail-Adressen der Landmaschinenhersteller leicht zu finden. Ganz komfortabel ist es, wenn sich beim Klick auf „Kontakt“ gleich ein E-Mail-Formular öffnet. Das ist leider ziemlich anonym, und man weiß auch gar nicht, zu welcher Abteilung die E-Mail tatsächlich gelangt. Trotzdem: Jetzt kann man erst einmal haarklein darlegen, was einem mit der defekten Rundballenpresse alles widerfahren ist. Der Frustpegel ist jetzt etwas gesunken — und man ist gespannt auf die erbetene Antwort. Der Frust steigt jedoch wieder an, wenn man auch nach einer Woche noch keine Antwort erhalten hat. Dann darf man zu Recht fragen: Was soll das Ganze? Ist ein solches E-Mail-Formular im Internet nur ein Blitzableiter für verärgerte Kundschaft oder — wie eigentlich zu erwarten ist — ein praktisches Instrument zur direkten Kommunikation mit dem Unternehmen? Es kommt vor (so wie wir vor einigen Wochen von einem profi-Leser erfahren haben), dass man tatsächlich keine Antwort auf eine E-Mail-Anfrage bekommt. Das ist ärgerlich, und man fühlt sich als Kunde nicht ernst genommen. Nur eine funktionierende Kommunikation erfüllt ihren Zweck: Service für die Kundschaft. Und ganz nebenbei erhält der Hersteller vielleicht auch nützliche Rückmeldungen aus der Praxis, seien sie positiv oder negativ. Auf ernst gemeinte und im „Ton“ höflich formulierte E-Mails sollte der Absender immer Antwort erwarten dürfen. Nur so hat er die Gewissheit, keine „Flaschenpost“ auf den Weg zu schicken.