Nicht nur in Deutschland und Europa gibt es spannende Neuigkeiten in der Landtechnik, sondern auch auf der ganzen Welt, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Eine Weltneuheit ist nach Angaben des Herstellers die neue Kürbiskern-Erntemaschine Taurus von Ascon3. Der Taurus ist als zweiteiliges System für Schlepper mit Rückfahreinrichtung konzipiert: Die Aufnahme der Kürbisse und Gewinnung der Kerne erfolgt durch die Erntemaschine im Heckhubwerk, ein 3 000-l-Bunker im Fronthubwerk dient als Kerntank. Den Leistungs- bzw. Hubkraftbedarf des Traktors gibt Ascon3 mit mindestens mit mindestens 184 kW/250 PS an, die Ernteeinheit im Heckhubwerk wiegt rund
4,3 t. Mit der Maschine soll eine Ernteleistung von bis zu 4 t/h erreicht werden. Eine große Igelwalze mit spitzen Zinken nimmt die Kürbisse auf und befördert sie in die Maschine. Anschließend wird das Material in einer ersten Rotor-Druscheinheit nach rechts und links aufgeteilt, wo die Kerne in zwei weiteren Rotor-Druscheinheiten abgeschieden werden. Auf beiden Seiten übernehmen je zwei Edelstahltrommeln die Nachreinigung.
Je größer die Arbeitsbreite des Mähdreschers, desto schwieriger ist die Strohverteilung. Dieser Effekt beschäftigte das Team von MR & HL Wandel Farms.
Auf der über 10 000 ha großen Farm wird seit 2003 strikt nach dem Controlled-Traffic-Farming-Verfahren (CTF) geackert. Über die Jahre machte sich damit zunehmend die schlechte Strohverteilung mit viel Stroh direkt hinter dem Mähdrescher und wenig Stroh an den äußeren Metern der Schnittbreite bemerkbar. Bei Schneidwerken mit 60 Fuß (gut 18 m) Arbeitsbreite reicht die Leistungsfähigkeit der Strohhäcksler und -verteiler nur noch unter Idealbedingungen aus. Daher wird das Strohmanagement jetzt in einem eigenen Arbeitsschritt erledigt, und die Mähdrescher arbeiten mit Schwadablage. Der selbst gebaute, gezogene Strohhäcksler nimmt das Material mit einer Pickup auf. Anschließend wird es von einem Häcksler fein zerkleinert und über Förderbänder zu sechs schwenkbaren Radialverteilern transportiert. Genauere Details zur Maschine wie Leistungsbedarf oder Brandschutztechnik sind uns aktuell nicht bekannt.
Bei Wandel Farms in Australien wird das Stroh in einem gesonderten Arbeitsgang gehäckselt und verteilt, da eine schlechte Strohverteilung beim CTF-System langfristige Probleme verursachen kann.
(Bildquelle: Redaktion profi)
(Bildquelle: Redaktion profi)
Wiederauferstehung einer Marke
In Deutschland dürfte der Name Swed-Trac als Traktorenmarke höchstens bei Experten bekannt sein. Jetzt hat die Marke ein Revival.
Anfang der 1980er Jahre hatte der schwedische Ursus-Händler Kjell Pihlgren mit Swed-Trac eine eigene Traktorenmarke und -produktion ins Leben gerufen. Die auf den Ursus-Schleppern basierenden Maschinen zielten mit Scania-Motoren und anderen Modifikationen speziell auf den skandinavischen Markt ab. Eine ähnliche Idee verfolgt jetzt das litauische Unternehmen Swedtrac: Es präsentierte eine erste Serie neuer Kompakt-Traktoren. Das Design in gold-schwarzer Farbgebung und mit der kantigen Motorhaube ist dabei an die Swed-Trac-Traktoren der 1980er Jahre angelehnt.
Das erste Modell ist der Swed-Trac 800, der 59 kW/80 PS aus einem Vierzylinder-Motor mit 2,4 l Hubraum schöpft. Die Swed-Trac-Traktoren werden in Litauen aus verschiedenen europäischen Komponenten endmontiert. Für Deutschland werden aktuell noch Vertriebspartner gesucht.
Im französischen Dorf Arleux-en-Gohelle befasst sich das Unternehmen Steco-Ma unter anderem mit dem Bau von Spezialmaschinen. Neuste Maschine ist der SP 220, ein Selbstfahrer für die Ernte von Hülsenfrüchten. Die Ingenieure konstruierten das Fahrwerk so, dass die Maschine mit besonders großen Vorderreifen ausgestattet werden kann. Das soll in Verbindung mit der mechanischen Allrad-Hinterachse und Differenzialsperre für hohe Traktion bei widrigen Bedingungen sorgen.
Angetrieben wird die Maschine von einem Volvo-Penta-Motor mit 353 kW/480 PS bei niedrigen 1 200 Touren. Der 3 m breite Pflückvorsatz fördert die Hülsenfrüchte mit Gummibändern zur Mitte und in die Maschine. In einem ersten Schritt werden Blätter und andere lose Teile durch einen Luftstrom abgeschieden. Anschließend gelangen die Hülsen in eine große, axiale Druschtrommel mit einer gegenläufigen Siebtrommel, in der die Schoten von den Körnern getrennt werden. Über 1,20 m breite Förderbänder und einen Becherelevator gelangt das Erntegut schließlich in den hinter der Kabine angeordneten Bunker mit 2,5 t Fassungsvermögen.
Der chinesische Konzern LuiGong zählt nach eigenen Angaben zu den zehn größten Baumaschinenherstellern der Welt und beschäftigt global rund 11 000 Mitarbeiter. Auf der China International Agricultural Machinery Exhibition hat LuiGong vor Kurzem neue Traktoren vorgestellt, darunter einen echten Giganten.
Der knickgelenkte LT3604 basiert auf Komponenten der schweren LuiGong-Radlader. Sein Guangxi-Cummins-Motor leistet rund 265 kW/360 PS. Die Antriebskraft wird über ein hydrostatisches Getriebe an die Räder weitergegeben. Der Fahrer nimmt in einer Radlader-Kabine Platz, die passend umgestaltet wurde.
LuiGong ist erst seit 2020 auf dem Traktorenmarkt aktiv, bietet inzwischen aber eine breite Palette von Traktoren ab 66 kW/90 PS bis hinauf zum Knicklenker LT3604 an.