Was wurde eigentlich aus dem IHC-Traktorenwerk in Neuss?
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Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk zu großen Teilen zerstört. Doch bereits kurz nach Kriegsende lief die Produktion wieder an: Zunächst mit Ackergeräten, und ab 1946 wurden auch wieder Traktoren gebaut. Die Nachfrage nach Landmaschinen war in den folgenden Jahren enorm, und so wuchs auch das Werk. In kurzen Abständen verließen neue Traktorenmodelle das Werk: 1950 der DF25, bald darauf die Modelle DLD-2, DED-3 und DGD-4, 1954 der DGD4 und DLD2.
Weiteres Wachstum
Durch das starke Wachstum der Produktion in den 1950er Jahren geriet das Werk an seine Kapazitätsgrenzen. 1955 wurde die Fertigung von Bindegarn und Tüchern für die Mähbinder eingestellt. Das schuf Platz für die Motorengießerei und Traktorenfertigung, reichte aber nicht. Daher wurde ab 1957 ein Zweigwerk für die Mähdrescherproduktion und das zentrale Ersatzteillager in Heidelberg aufgebaut. Für IHC und das Werk in Neuss lief es bestens. 1972 erreichte IHC erstmals den ersten Platz der deutschen Traktoren-Zulassungsstatistik.
Unruhige Zeiten
In Neuss lief es zunächst noch weiter wie bisher. Allerdings wurde 1989 bereits ein Teil der Traktorenfertigung nach Doncaster (bis 2000) verlegt. Mit der neuen Maxxum-Baureihe hatte Neuss aber immer noch ein „gutes Pferd im Stall“. Gleichwohl wurde die Fertigung in Neuss immer weiter zurückgefahren. 1992 legte man die Schmiede still und zwei Jahre später die Gießerei. Im Jahr 1997 kam schließlich das Aus für das gesamte Werk in Neuss, und bis zum Jahr 2000 wurden die meisten Werkhallen abgerissen.
Unter dem Dach des Weltkonzerns CNH Industrial ist Case IH mit den Schwestermarken New Holland und Steyr zwar einer der ganz Großen in der Landtechnik in Deutschland. Die europäische Traktorenfertigung befindet sich jedoch heute in St. Valentin (Österreich), wo sich auch die Europazentrale von Case IH/Steyr befindet.