Müthing MU-Pro Vario 280 und 860: Gleiche Stelle, neue Welle
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
profi Mütze gratis zum Miniabo.
43% Sparen + Prämie sichern!
19,80 EUR
für 3 Monate
danach 139,80 EUR / Jahr
Aktionsangebot
- Mit profi Wissensvorsprung ins Frühjahr starten
- Prämie: Knipex Cobra 150mm (UVP: 27,70€ )
- Gewinnchance auf einen VW Amarok im Wert von ca. 58.000 €
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Anfängliche Lagerprobleme wurden nachhaltig abgestellt.
- Die Kombi bietet gute Einstellmöglichkeiten.
- Trotz 8,60 m Arbeitsbreite ist der Straßentransport kompakt und angenehm.
Wie groß die Einsatzsicherheit ist und wie sich das Gerät unter unterschiedlichen Bedingungen schlägt, haben wir im Sommer und Herbst des vergangenen Jahres für Sie getestet. Beweisen musste sich die Kombi in Getreide-, Raps und Maisstoppeln sowie im Maisstroh.
Passend kombiniert
Beispielsweise ist nur das Frontgerät mit einem serienmäßigen Seitenverschub ausgestattet. Hiermit kann der Fahrer etwa bei Kurvenfahrten rund 28 cm nach links oder rechts nachsteuern, um ungemulchte Stellen zu vermeiden. In der Regel reicht der beidseitige Überschnitt von 20 cm aber auch ohne Seitenverschub aus.
Damit das Frontgerät das Lenkverhalten des Schleppers nicht negativ beeinflusst, muss das Fronthubwerk entlastet werden. Das erfolgt mit einer bereits integrierten Hubwerkentlastung oder mit dem nachrüstbaren System von Müthing.
In der Regel wird dazu mit geringem Schraubaufwand auf der Hebenseite der Hubwerkzylinder des Traktors eine Stickstoffblase eingebaut — eine sehr angenehme Dämpfung. Sollen verschiedene Traktoren genutzt werden, empfiehlt sich eine geräteseitige Druckentlastung für das Frontgerät, ähnlich wie es im Heckgerät Serie ist.
Schmiernippel und Riemen
Am Heck fallen zusätzlich zahlreiche Drehpunkte und Gelenkwellen ins Gewicht: Neben den acht täglichen Schmiernippeln müssen 34 weitere alle 50 Stunden geschmiert werden. Immerhin sind fast alle gut erreichbar, lediglich an den Gelenkwellen oberhalb der beiden Rotorgehäuse könnte die Ausrichtung einheitlicher und wartungsfreundlicher sein. Eine optionale Zentralschmierung soll zukünftig folgen — sehr schön.
Zur Riemenspannung: Diese lässt sich bequem mit einem Zollstock überprüfen. Auch wenn die Methodik etwas Erfahrung erfordert (bei 6 kg Druck darf sich der Riemen weniger als 10 mm eindrücken), kommt man damit gut klar. Spannen mussten wir den Riemen während der Saison (rund 1 000 ha Einsatzfläche) nie — super. Nachstellen lassen sich die federgespannten Riemen hinter verschraubten Schutzabdeckungen.
Neue Lager, neue Rotorwellen
Die Folge: Beide Rotoren im Heckgerät mussten ausgetauscht werden. Unseren anfänglichen Verdacht, dass es an den Kräften der vertikalen Klappung liegt, hat Müthing entkräftet: „Zu Beginn der Saison haben wir leider Lager mit einer zu geringen Lagerluft eingebaut. Im Laufe der Saison haben wir das Problem behoben und alle Maschinen mit anderen Lagern bestückt“, so das Statement des Herstellers. So auch unsere Erfahrungen: Mit den neuen Lagern waren die Probleme behoben.
Mehr als ein dutzend Schlegel mussten wir tauschen, da die Befestigungsbolzen aus unerklärlichen Gründen abrissen. Ein Staufach für Ersatzteile wäre hier sinnvoll.
Grundsätzlich sind die Werkzeughalter aber stabil und gut zugänglich konstruiert. Auch die verdrehsichere Halterung für den Kopf des Sechskantbolzens hilft beim Ausbau. An den Randschlegeln war diese Lösung nicht ganz optimal.
Erfahrungen im Feld
Verstellmöglichkeiten an den Leitblechen und Stützwalzen runden das Vario-Konzept ab, um das Material z. B. vor oder hinter der Stützwalze abzulegen. Das Umschwenken der Walze ist nach Lösen von sechs Schrauben pro Rotor schnell erledigt. Am Frontgerät ist ein Hilfswerkzeug platziert.
Zugesetzt haben sich die glatten Stützwalzen mit 240 mm Durchmesser und ihren optionalen Abstreifern unter unseren Testbedingungen auch auf schweren Böden nie. Auf Wunsch kann die Stützwalze für drei verschiedene Arbeitshöhen montiert werden: 25, 49 und 73 mm.
Als schwergängig erwies sich das Verstellen der Schneidschiene. Um die zwischen den Einsätzen auf Maisstoppel und Maisstroh anzupassen, bedarf es etwas Aufwand. Auf dem Feld ist die Umrüstung von der aggressiven Einstellung hin zum minimalen Eingriff kaum möglich. Allein beim Heckmulcher müssen 16 Schrauben pro Schiene gelöst werden, was am besten nach einer Hochdruckreinigung geht. Praktisch wäre ein schabendes Bordwerkzeug, um auf dem Feld vorreinigen zu können. Für oft wechselnde Einsatzbedingungen gibt es aber auch eine hydraulisch verstellbare Schneidschiene.
Klappt wunderbar
Am Vorgewende heben die seitlichen Ausleger weit aus; bei beidseitiger Bedienung passt die Geschwindigkeit. Wird nur eine Seite ausgehoben, dauert der Vorgang zu lange. Immerhin: Die mittige Aufhängung der Rotorengehäuse funktionierte für die Konturanpassung (+/-10°) gut. Dämpfende Endanschläge schützen das Material vor Schlägen.
Als störungsfrei hat sich der für 400 PS ausgelegte Antriebsstrang erwiesen. Die in Fahrtrichtung versetzte Anordnung der mäßig lackierten Getriebe mit Freilauf hat einen kleinen Nachteil: Der Heckmulcher bringt trotz des genutzten S700-Stahls viel Gewicht auf die Hinterachse. Mit 3 620 kg Leergewicht haben wir beim John Deere 6210 R eine Hinterachslast von 10 290 kg gewogen.
Je nach Schleppermodell sollten Sie also die Achslasten und die zulässige Gesamtmasse im Blick behalten, um legal unterwegs zu sein. Zur Legalität zählt auch das Vorbaumaß: Beim 6R haben wir von der Lenkradmitte bis zur Vorderkante des Frontmulchers 4,42 m gemessen — das ist zu viel. Ab 3,50 m benötigen Sie für den Straßenverkehr Hilfsmittel wie Seitenraumkameras.
Zurück zur Gewichtsverteilung: Für den Fahrkomfort ist das Gespann gut abgestimmt. Auch die Abmessungen mit 2,98 m Breite am Frontgerät und 3,99 m Transporthöhe bei 43 cm Bodenfreiheit sind okay. Potenzial sehen wir am Unterfahrschutz im Heck: Bei ansteigenden Feldauffahrten fehlt es oft an Bodenfreiheit, wodurch der Unterfahrschutz ab und an am Boden schleift und dann verbiegt. Das ungünstig verlegte Beleuchtungskabel unterhalb des Unterfahrschutzes will der Hersteller zukünftig ändern.
Klaviatur deluxe
Falls die Steuergeräte am Traktor nicht ausreichen, kann man den Einzelseitenaushub per Kugelhahn deaktivieren. Vor allem für keilförmige Flächen mit großer Mulchauflage sowie für sehr nasse Bedingungen empfehlen wir diese Option aber durchaus.
Am Frontgerät wird ein weiteres dw-Steuergerät für den Seitenverschub benötigt. Trotz der hohen Anforderungen haben unsere Fahrer den direkten Zugriff — jedes Steuergerät führt eine direkte Funktion aus — gelobt. Für manche Schlepper könnte ein elektronisches Bedienkonzept dennoch hilfreich sein. Das bietet Müthing nicht an.
Power und Preise
Weitere Infos in Kürze:
- Der Frontmulcher MU-Pro 280 kann auch im Schlepperheck genutzt werden.
- Die Kombi steht eingeklappt sehr sicher.
- Der Frontmulcher wird mit Kat. II und III gekoppelt, der Anbau der Heckmulcher erfolgt per Kat. III und IV.
- Die Manometer für die heckseitige Druckentlastung und die Skala für die Zylinderstellung im Feldeinsatz sind übersichtlich.
- Für steinige Regionen empfehlen wir zusätzlich zu den Steinschutzklappen aus Stahl das optionale Gummituch als Schutz.
- Die Getriebe fordern jährlich neues Öl.Es gibt die Kombi auch als gezogene Version für Traktoren ohne Frontzapfwelle.
Praktikerurteile Müthing MU
Das Lohnunternehmen Marvin Schütz ist mit der Mulcherkombination bereits zwei Jahre im Einsatz: „2018 lief ein Vorserienmodell bei uns. Kleine Kinderkrankheiten wurden sehr zufriedenstellend gelöst, seitdem läuft der Mulcher total zuverlässig“, so der Praktiker. Überzeugt ist er von der Bodenauflage, der Zerkleinerungswirkung und der Schlagkraft: „Die große Laufwalze hat sich noch nie zugesetzt und das Mulchergebnis ist unter allen Bedingungen und in allen Kulturen sehr hochwertig.“
Der Schlegeltausch geht in Ordnung: „In sechs Stunden sind alle Schlegel von einer Person gewechselt, nur am Rand ist die Zugänglichkeit nicht optimal. Am Frontgerät musste nach etwa 4 000 ha die Mulcherwelle getauscht werden, da die Werkzeughalter verschlissen waren.“ Der Lohnbetrieb mulcht bewusst nah an der Erdoberfläche, hier hält ein Schlegelsatz zwischen 300 und 400 ha. „Trotz des hohen Preises werden wir im kommenden Jahr den nächsten Mulcher bestellen“, erzählt Schütz.
Das Lohnunternehmen Marvin Schütz ist mit der Mulcherkombination bereits zwei Jahre im Einsatz: „2018 lief ein Vorserienmodell bei uns. Kleine Kinderkrankheiten wurden sehr zufriedenstellend gelöst, seitdem läuft der Mulcher total zuverlässig“, so der Praktiker. Überzeugt ist er von der Bodenauflage, der Zerkleinerungswirkung und der Schlagkraft: „Die große Laufwalze hat sich noch nie zugesetzt und das Mulchergebnis ist unter allen Bedingungen und in allen Kulturen sehr hochwertig.“
Der Schlegeltausch geht in Ordnung: „In sechs Stunden sind alle Schlegel von einer Person gewechselt, nur am Rand ist die Zugänglichkeit nicht optimal. Am Frontgerät musste nach etwa 4 000 ha die Mulcherwelle getauscht werden, da die Werkzeughalter verschlissen waren.“ Der Lohnbetrieb mulcht bewusst nah an der Erdoberfläche, hier hält ein Schlegelsatz zwischen 300 und 400 ha. „Trotz des hohen Preises werden wir im kommenden Jahr den nächsten Mulcher bestellen“, erzählt Schütz.
Das Lohnunternehmen Marvin Schütz ist mit der Mulcherkombination bereits zwei Jahre im Einsatz: „2018 lief ein Vorserienmodell bei uns. Kleine Kinderkrankheiten wurden sehr zufriedenstellend gelöst, seitdem läuft der Mulcher total zuverlässig“, so der Praktiker. Überzeugt ist er von der Bodenauflage, der Zerkleinerungswirkung und der Schlagkraft: „Die große Laufwalze hat sich noch nie zugesetzt und das Mulchergebnis ist unter allen Bedingungen und in allen Kulturen sehr hochwertig.“
Der Schlegeltausch geht in Ordnung: „In sechs Stunden sind alle Schlegel von einer Person gewechselt, nur am Rand ist die Zugänglichkeit nicht optimal. Am Frontgerät musste nach etwa 4 000 ha die Mulcherwelle getauscht werden, da die Werkzeughalter verschlissen waren.“ Der Lohnbetrieb mulcht bewusst nah an der Erdoberfläche, hier hält ein Schlegelsatz zwischen 300 und 400 ha. „Trotz des hohen Preises werden wir im kommenden Jahr den nächsten Mulcher bestellen“, erzählt Schütz.