Die 3-m-Sitera von Kuhn hat sich in der Praxis einen guten Ruf erarbeitet. Was Besitzer an ihr schätzen und worauf Sie beim Gebrauchtkauf achten sollten, haben wir für Sie recherchiert.
Die gibt man doch nur her, wenn sie ein Totalschaden hat, man mehr Arbeitsbreite braucht oder den Betrieb aufgibt“ — diesen Satz hörten wir sinngemäß in mehreren Gesprächen mit Sitera-Besitzern. Da verwundert es nicht, dass auf der Gebrauchtmaschinenbörse traktorpool zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe in ganz Deutschland nur 25 gebrauchte Siteras angeboten wurden. Nicht viel für eine an sich weit verbreitete Maschine, die seit 2010 auf dem Markt ist.
Die Bestellkombination Kuhn Sitera ist eine professionelle Drille
Eingeführt wurde die Sitera der ersten Generation als „professionellere“ Alternative zur einfacheren Integra. Die Sitera war als erste Kuhn-Sämaschine und ausschließlich mit den Seedflex-Doppelscheibenscharen ausgestattet. Die aktuelle Generation kann alternativ auch mit Schleppscharen oder den Standard-Doppelscheibenscharen bestellt werden. Beides hat in Deutschland allerdings Seltenheitswert. Bei den Siteras der ersten und zweiten Generation hatten Landwirte und Lohnunternehmer die Wahl zwischen Kreiseleggen der Baureihen HRB303, HR304 und HR3004.
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Die gibt man doch nur her, wenn sie ein Totalschaden hat, man mehr Arbeitsbreite braucht oder den Betrieb aufgibt“ — diesen Satz hörten wir sinngemäß in mehreren Gesprächen mit Sitera-Besitzern. Da verwundert es nicht, dass auf der Gebrauchtmaschinenbörse traktorpool zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe in ganz Deutschland nur 25 gebrauchte Siteras angeboten wurden. Nicht viel für eine an sich weit verbreitete Maschine, die seit 2010 auf dem Markt ist.
Die Bestellkombination Kuhn Sitera ist eine professionelle Drille
Eingeführt wurde die Sitera der ersten Generation als „professionellere“ Alternative zur einfacheren Integra. Die Sitera war als erste Kuhn-Sämaschine und ausschließlich mit den Seedflex-Doppelscheibenscharen ausgestattet. Die aktuelle Generation kann alternativ auch mit Schleppscharen oder den Standard-Doppelscheibenscharen bestellt werden. Beides hat in Deutschland allerdings Seltenheitswert. Bei den Siteras der ersten und zweiten Generation hatten Landwirte und Lohnunternehmer die Wahl zwischen Kreiseleggen der Baureihen HRB303, HR304 und HR3004.
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Alle drei sind vom Grundaufbau her identisch, unterscheiden sich entsprechend der Leistungsfreigabe allerdings in der Ausführung von Baugruppen wie Getriebe oder Kreisellagerung. Während die HRB303 für bis zu 160 PS freigeben ist, sind es 190 PS bei der HR304 und 250 PS bei der HR3004. In der Praxis gilt die Faustregel: je schwerer und steiniger die Böden und/oder je leistungsstärker der Traktor, desto massiver auch die Kreiselegge.
Neue Kreiseleggen kamen mit der dritten Generation
Mit der Sitera der dritten Generation (Sitera 3010/3020/3030) führte Kuhn auch die neuen Kreiseleggen HR3020, HR3030 und HR3040 für Traktorleistungen bis 190/250/300 PS ein. Grundsätzlich kommen bei allen dreien die bewährten Kuhn-Komponenten zum Einsatz.
Neu ist die serienmäßige hydraulische Einstellung der Schleppschiene sowie die je nach Modell serienmäßige oder optionale hydraulische Einstellung der Arbeitstiefe — und die Transportbreite von exakt 3 m. Damit brauchen die neuen Kreiseleggen im Gegensatz zur HRB303 (3,08 m), HR304 (3,12 m) und HR3004 (3,08 m) keine Ausnahmegenehmigung für die Straßenfahrt. Die Standardzinken mit Schnellwechselsystem arbeiten schleppend und kosten als Ersatzteil etwa 18 Euro/Stück (alle Preise ohne MwSt.). Alternativ gibt es die auf Griff stehenden Optimix-Zinken (24 Euro/Stück) oder die mit Wolframkarbid beschichteten Durakuhn-Zinken für knapp 50 Euro/Stück.
Alle für die Sitera verfügbaren Kreiseleggen arbeiten bei 3 m Arbeitsbreite mit zehn Kreiseln.
(Bildquelle: Holzhammer)
Eine per Klappstecker gesicherte Klaue hält den Schnellwechselzinken im Rotor.
(Bildquelle: Holzhammer)
Wegen ihrer Tragfähigkeit ist die Zahnpackerwalze ein gerne genutzter Nachläufer.
(Bildquelle: Holzhammer)
Die Stege der Steelliner-Walze haben einen der Reihenweite entsprechenden Abstand.
(Bildquelle: Holzhammer)
Zumindest in der Theorie ist die Auswahl auch bei den Walzen groß: Sieben Varianten hat Kuhn hier im Angebot. In der Praxis finden sich mehrheitlich zwei: die mit Maxipacker bezeichnete Zahnpacker-Walze (535 mm Durchmesser) und die Steelliner-Streifenwalze (je nach Kreiselegge 500 mm oder 550 mm Durchmesser).
Die Stege der Steelliner-Packerwalze sollen jede Säreihe schon vor der Kornablage rückverfestigen. Sie haben daher passend zum Reihenabstand der Drillmaschine einen Abstand von 12,5 oder 15 cm zueinander.
Prüfen Sie Verschleißteile!
Achten Sie bei der Besichtigung vor allem auf Verschleißteile wie Zinken, Prallschiene oder Abstreifer an der Walze (falls vorhanden). Anschließend sollten Sie die Ein- und Ausgangswelle des Getriebes sowie die Kreiselrotoren einzeln mit einem Montierhebel auf Verschleiß prüfen. Falls es an einem Kreisel leckt oder Spiel vorhanden ist, lässt sich der untere Teil des Gusslagergehäuses von unten öffnen und relativ einfach abdichten.
Im Laufe der Jahre hat Kuhn Details wie die Kassettenabdichtung der Rotorlagerungen verändert. Größere Defekte sind schnell zu sehen oder beim Probelauf zu hören. Praktiker berichten, dass die Schnellwechselzinken beim Lauf in angehobenem Zustand klappern. Das liegt am Spiel der Zinken in der Halterung und ist normal.
Abgesehen von einigen Schmierpunkten an der Walze sind die Kuhn-Kreiseleggen wartungsfrei. Gleichwohl schadet ein Blick auf den Ölstand des Getriebes nicht. In kaltem Zustand sollte das Öl an der Unterkante der Kontrollschraube stehen.
Kontrollieren Sie die Verstelleinrichtungen!
Schauen Sie auch auf das Lochraster zur Einstellung der Arbeitstiefe: Zwar haben wir hier im Rahmen der Recherche keine Langlöcher für den Sitz der Bolzen gesehen, eine Kontrolle schadet dennoch nicht. Gleiches gilt für die Spindeln zur Einstellung der Schleppplanke: Sie sollten leichtgängig zu bewegen und die Gewindegänge intakt sein.
Abschließend lohnt noch ein Blick auf den Zustand der federnd aufgehängten Randbleche: Sind die separat verschraubten Abweisbleche verschlissen, können sie für etwa 155 Euro/Stück ersetzt werden.
Behalten Sie die punktuellen Verbindungen zwischen Kreiselegge und Sämaschine im Auge!
Die Verbindung von Kreiselegge und Sämaschine hat sich im Laufe der Jahre geändert: Die Siteras der ersten und zweiten Generation liegen seitlich in zwei stabilen Rohraufnahmen. Diese sind an einer Quertraverse befestigt, die sich auf den Trägern der Walze stützt. Der Drehpunkt sitzt hier direkt im Aufnahmepunkt.
Bauartbedingt liegt der Schwerpunkt bei den ersten beiden Generationen relativ weit hinten.
(Bildquelle: Holzhammer)
In der dritten Generation wanderte der Schwerpunkt etwas nach vorne.
(Bildquelle: Schulz)
Ab der dritten Generation ist der Drillmaschinenrahmen rechts und links in jeweils zwei Rohraufnahmen arretiert. Diese sind an zwei Quertraversen befestigt, die sich auf der Walzenachse abstützen. Damit liegt der Drehpunkt bei den neueren Siteras im Lagerungspunkt des Nachläufers.
Immer dabei ist der hydraulische Oberlenker zur Verbindung zwischen Kreiselegge und Sämaschine, der je nach Modell den dritten oder fünften Anbaupunkt schafft. Damit lässt sich einerseits beim Straßentransport der Schwerpunkt nach vorne verlagern. Auf dem Acker fungiert dieselbe Funktion andererseits als Scharschienenaushub, z. B. an Feldgrenzen oder wenn Pflugfurchen solo vorbearbeitet werden sollen.
Präzise Dosierung auch nach Jahren noch
Herzstück der Sitera ist die Helica-Dosierung. Mit dieser erzielte bereits die erste Generation im Jahr 2013 sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Feldaufgang, Pflanzenlängsverteilung und Mengentreue im DLG-
Fokustest. Praktiker bestätigen die präzise Arbeit und schätzen die Dosierung darüber hinaus für ihre Verschleißarmut und einfache Bedienung. Ihr Vorteil: Die Zellenräder sind im Volumen variabel einstellbar und können so nahezu alle Saatgüter und -mengen ohne Wechsel abdecken — inklusive Feinsämereien.
Eine auf der Innenseite des Tankdeckels angebrachte Tabelle hilft beim Finden der richtigen Kombination aus Dosierschieberöffnung, Zellenradvolumen und -drehzahl. Für eine optimale Dosierung empfehlen Praktiker immer, mit der maximal möglichen Drehzahl zu fahren und dafür lieber das Zellenradvolumen zu verringern. Den Dosierschieber lassen die meisten auf Position 1 eingestellt, manche nehmen Position 2 für Ackerbohnen. Das Zellenradvolumen stellt man zentral an der linken Seite von Hand bzw. mit einer Kurbel ein.
Der Antrieb der Dosierung erfolgt mechanisch oder elektrisch
Bei der Sitera der ersten und zweiten Generation treibt immer ein Spornrad die Dosierung mechanisch an. Zwischen Antriebs- und Dosierwelle sitzt ein Sechs-Nocken-Variatorgetriebe, dessen Übersetzung standardmäßig per Hebel am Getriebe verstellt wird. In Kombination mit dem 2013 eingeführten, optionalen Quantron-SV-Terminal übernimmt ein Elektromotor die Einstellung des Getriebes. Das macht eine Mengenanpassung während der Fahrt aus der Kabine möglich.
Die Sitera der dritten Generation lässt dem Kunden die Wahl zwischen mechanischem und elektrischem Antrieb. Letzterer ist am Namenszusatz „e“ zu erkennen. Hier wird die Dosierwelle direkt von einem Elektromotor angetrieben.
Für besonders hohe Saatmengen bzw. -volumen wie bei Dinkel bietet Kuhn seit 2014 ein optionales Dinkel-Kit an. In der Praxis ist uns dieses nicht begegnet, gleichwohl einige Landwirte mit der Standard-
Sitera bis zu 220 kg Dinkel pro Hektar gesät haben — ohne Beanstandung.
Abdrehen leicht gemacht, aber…
Weniger gut gefällt den meisten Landwirten die Halterung der Abdrehwannen bei der Sitera der ersten und zweiten Generation: Hier wird ein kleines Winkeleisen am Rücken des Saatguttanks vor die jeweilige Wanne geschwenkt. Damit einher gehen Beschädigungen an den Gummi-Dichtlippen. Diesen Makel hat Kuhn bei der Sitera Gen. 3 behoben und das Winkeleisen gegen je einen Clip rechts und links getauscht.
Auch nicht förderlich für den Zustand der Abdrehwannen ist der Laufsteg: Die rutschfeste Oberfläche ist zwar gut für den Arbeitsschutz, kratzt auf Dauer aber auch die Gummibeschichtung des Wannenbodens ab, wenn man diese beim Abdrehen auf dem Laufsteg hin- und herschiebt.
Das Abdrehen an sich loben die Landwirte — egal ob per Kurbel oder mit elektrischer Hilfe. Einen Kontrollblick sollten Sie auf die Bodenklappen werfen: Höherer Verschleiß oder Mäusefraß können die Mengentreue empfindlich verschlechtern.
Bei der mechanisch angetriebenen Sitera sollten Sie das bereits erwähnte sechsstufige Variatorgetriebe samt Drehzahlsensor auf Dichtigkeit und spielfreien Lauf prüfen. Ernsthafte Probleme damit sind nicht bekannt. Gleiches gilt für den elektrischen Antrieb der Sitera 3030e.
Achten Sie auch auf die Einstellungsmöglichkeiten bei der Saattiefe und dem Schardruck
Zum Einstellen der Ablagetiefe muss bei der Sitera der ersten und zweiten Generation rechts und links je eine Kurbel gedreht werden. Frühe Modelle sind mit einer zentralen Tiefeneinstellung ausgestattet, die jedoch aufgrund ihrer Schwergängigkeit ersetzt wurde. Bei der dritten Generation wird die Tiefe auch rechts und links, aber mit Ratschenschlüssel und Spindel angepasst. In jedem Fall ist hier auf saubere Gewinde, einen Gleichlauf beider Seiten und Leichtgängigkeit zu achten.
Die Schardruckverstellung ist bei allen Siteras mit den Seedflex-Doppelscheibenscharen gleich: Eine Feder innerhalb des Parallelogramms kann mit einem mitgelieferten Hebel in vier Stufen gespannt werden — mehr Spannung gleich mehr Schardruck, maximal 45 kg. Weil der Druck bei jedem der 20 bzw. 24 Schare einzeln zu ändern ist, belassen es viele Praktiker bei einer einmaligen Einstellung.
Stabile Schare können auch verschleißen
Entscheidend für die Saatguteinbettung ist der Zustand der Schare: Die Scheibenpaare sollten vorne möglichst stramm aneinander laufen. Sobald hier Erde durchfließt, ist ein Tausch notwendig. Für ein Scheibenpaar ist dabei mit gut 195 Euro zu rechnen. Auch wenn die Kugellager der Scheiben als unauffällig und standfest gelten, sollten Sie ihren Zustand prüfen. Bei den Scheiben der ersten und zweiten Generation liegen die Lager außen, bei der dritten innen.
Einen Blick wert sind auch die Abstreifer an den Scheibeninnenseiten. Diese sind je nach Ausstattung weich (Gummi) oder hart (Hartmetall). Prüfen Sie in diesem Zusammenhang auch das Spiel der Scharträger und deren Lager. Ähneln diese Langlöchern, ist es Zeit für einen Tausch. Eine häufige Zusatzausstattung sind Abstreifer an den Andruckrollen.
Hinter der Säschiene findet sich bei allen Siteras ein Zinkenstriegel, der per Parallelogramm angelenkt ist. Praktiker loben die Lochraster-Winkeljustierung. Der Federverstellung in fünf Stufen für den Striegeldruck erntet dagegen Kritik, weil sie die Hilfe einer zweiten Person erfordert.
Beachten Sie Antriebe durch das Spornrad und wählen Sie die passende Saattankgröße
Bei den Siteras mit mechanischem Antrieb sitzt das Spornrad an der linken Seite. Achten Sie hier auf alle Ketten und Ritzel zwischen Spornrad, Antriebswelle und Getriebe. Das Spornrad kann in zwei Arbeitsstellungen montiert werden — Praktiker empfehlen die äußere Position mit etwas mehr Abstand zum äußersten Schar. Rückt das Spornrad näher zum Schar droht Kontakt. Zum Transport wird das Rad in eine Halterung hinten am Laufsteg gesetzt. Je nach Körpergröße muss man dafür zwischen die Schare steigen.
Der Tank der Sitera der ersten und zweiten Generation fasst 780 l, bei der dritten sind es 800 l. Optional gibt es Tankaufsätze, die das Volumen um 300 l (Gen. 1 und 2) bzw. 400 l (Gen. 3) erhöhen. Vereinzelt finden sich Maschinen mit zwei Aufsätzen. Damit ist die Sicht nach hinten gleich null und die zulässige Achslast des Traktors meist überschritten. Ein Füllstandssensor an der rechten Tankinnenseite ist Standard, optional gibt es einen zweiten auf der linken Seite.
Große Auswahl bei den Terminals für die Bestellkombination Kuhn Sitera
Standard-Bedienteil der ersten und zweiten Generation ist der Hector 3000, der seine Dienste als Hektarzähler, Leermelder und Fahrgassenschalter zuverlässig erfüllt. Die wenig intuitive Bedienphilosophie und der gellende Warnton gelten als Schwächen dieser Variante. Ab 2013 bot Kuhn den Quantron SV-2 als Alternative an. In Kombination mit dem elektrischen Stellmotor am Getriebe war die elektrische Saatmengenverstellung — auch per GPS geregelt — sowie ein Abdrehassistent möglich.
Fahrgassenschaltung per Hebel: Eingeschwenkt blockieren sie die Säräder.
(Bildquelle: Holzhammer)
Der Hector 3000 war das Standardbedienteil der ersten beiden Generationen.
(Bildquelle: Holzhammer)
Bei der dritten Generation hat und hatte man die Wahl zwischen der Isobus-Steuerung mit CCI-50- oder CCI-1200-Terminal und dem VT 30 ohne Isobus. Mit Isobus und elektrischer Dosierung ist auch eine automatische Saatstärkenanpassung nach Applikationskarten möglich.
Unverändert ist die einfache Fahrgassenschaltung via elektrischem Stellmotor. Dieser verdreht eine Welle mit Hebeln, die einzelne Zellenräder blockieren. Standardmäßig sind rechts und links je drei solcher Schaltungen montiert, optional sind mehr möglich — eine gerne genommene Option für Maschinengemeinschaften oder Lohnunternehmer mit unterschiedlichen Traktorspurweiten. Gut: Bereits montierte Hebel lassen sich einfach umpositionieren.
Parallele Generationen
Wie der Modellkalender zeigt, hat Kuhn die dritte Generation der Sitera bereits 2018 eingeführt. Trotzdem sind noch gebrauchte Maschinen der zweiten Generation bis Baujahr 2023 zu finden. Denn die dritte Generation nahm an Gewicht zu, was manch einen Traktor überforderte. Und die leichtere Sitera 300 kam nicht so schnell auf den Markt wie geplant. Daher ließ Kuhn die Sitera Gen. 2 als leichtere Variante noch bis November 2023 im Programm.
Der Gebrauchtmarkt ist überschaubar und ein Mix aus gut erhaltenen älteren und mittelalten Bestellkombinationen sowie sehr jungen Vorführmaschinen. Je nach Ausstattungswünschen bzw. Preisvorstellungen kann etwas Geduld bei der Suche gefragt sein.
Gut erhaltene Siteras der zweiten Generation kosten je nach Hektarleistung meist zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro, die dritte Generation liegt normalerweise deutlich darüber. Für kleinere bis mittlere Ackerbauern und Nebenerwerbsbetriebe, die auf Eigenmechanisierung setzen, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aber durchaus interessant.
Fazit
Die Sitera ist eine ausgereifte Maschine, über die wir aus der Praxis wenig Schlechtes gehört haben. Nach 14 Jahren auf dem Markt gilt sie — unabhängig von der Kreiselegge, auf der sie aufgebaut ist — als durchaus präzise und zuverlässige Drillkombination. Im Laufe der Weiterentwicklung stellte Kuhn die Sitera mit neuen Antriebskonzepten, Bedienvarianten und Zusatzausstattungen breiter auf, so dass sie heute im modernen Ackerbau gut mithalten kann.