Gebrauchte Frontlader mit hydraulischer Gerätebetätigung: Aufgegabelt
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Gut zu wissen
- Am wichtigsten ist, dass die Schwinge nicht verbogen ist.
- Untersuchen Sie die Schwinge auf mögliche Risse oder Reparaturstellen.
- Beachten Sie, dass es allein mit der Schwinge nicht getan ist. Auch Konsolen und Steuergeräte kosten Geld.
Für Ladearbeiten auf dem Hof besitzen viele Betriebe einen Hof- oder Radlader. Zu Spitzenzeiten, z. B. bei der Strohbergung, kann ein Frontlader am Traktor aber von Vorteil sein. Außerdem ist ein Schlepper auf dem Acker geländegängiger als ein Radlader und beim Transport mit dem Anhänger schneller unterwegs. Da ein neuer Frontlader im Premiumsegment mit Anbauteilen je nach Größe aber schnell bis zu 10 000 Euro (alle Preise ohne MwSt.) kostet, lohnt es sich, auch den Gebrauchtmarkt zu durchforsten.
Frontlader: Die passende Größe
Generell ist zu beachten, dass bei Traktoren mit Fronthubwerk häufig etwas längere Schwingen angebaut, bzw. die Koppeltürme etwas nach vorn verlagert werden.
Welche Ausstattung?
Die aufgezählten Optionen wirken sich auf die Verschleißanfälligkeit des Laders durch mehr Drehpunkte etc. aus und beeinflussen natürlich den Preis.
Gerade das Nachrüsten weiterer Steuergeräte und das Anbauen eines neuen Multikupplers sind bei der Kostenkalkulation nicht zu unterschätzen: Schnell kommen
hier zur eigentlichen Schwinge mit Anbaukonsolen weitere 1 500 bis 2 000 Euro für die Teile hinzu. Umso besser, wenn der gebrauchte Lader als „Gesamtpaket“ veräußert wird.
Die Anbaukonsolen
Generell sind die Konsolen verschleißarm. Besonderes Augenmerk müssen Sie allerdings auf die Einfahr-Kupplungen legen, an denen die Koppeltürme der Schwinge befestigt werden. Wurden hier bereits geschweißt, oder weisen sie Risse auf? Dies zeugt von einer dauerhaft hohen Belastung des Laders oder unvorsichtigem Umgang beim An- und Abbau der Schwinge. Sind keine Konsolen inbegriffen, so muss man mit weiteren 700 bis 1 200 Euro für gebrauchte Konsolen rechnen.
Ist die Schwinge gerade?
Zum anderen kann die Schwinge vermessen werden: Am einfachsten prüft man die Parallelität der Schwinge durch das Nachmessen des Einfahrmaßes an mehreren Stellen. Das bedeutet, dass das Maß von Mitte Holm zu Mitte Holm überall gleich sein muss. Je nach Schwingengröße liegt dieses bei den meisten Herstellern zwischen 84 und 110 cm. Apropos Einfahrmaß: Falls Sie bereits Anbaukonsolen besitzen, messen Sie das Einfahrmaß vor Besichtigung der Schwinge einmal nach. So können Sie sicher gehen, dass die gebrauchte Schwinge auch wirklich montiert werden kann.
Reparaturschweißungen
Auch die Hauptholme sollten auf Risse überprüft werden. Hier erkennt man eine professionelle Reparatur an großflächig aufgeschweißten Verstärkungsblechen. Besser ist es natürlich, wenn nichts dergleichen zu finden ist, da solche Schäden immer von zu hoher oder zu einseitiger Belastung zeugen — und diese wirkt sich auf viele weitere Teile des Laders wie z. B. Ösen und Drehgelenke des Frontladers aus.
Ösen und Drehgelenke
Zunächst sollten Sie prüfen, ob die Drehgelenke immer ordnungsgemäß geschmiert wurden. Sind bereits kleine Rostläufer an den Bolzenenden zu erkennen, ist dies ein Indiz für mangelnde Wartung.
In einem solchen Fall rosten die Bolzen im schlimmsten Fall an der Buchse fest und das Drehgelenk dreht da, wo es nicht soll: in den äußeren Augen. Unter anderem erkennt man dies an abgerissenen Verdrehsicherungen der Bolzen.
Bei älteren Ladern erfolgt die Sicherung häufig durch Spannstifte und bei neueren meistens durch Verschraubungen. Die Lagerung der Hubzylinder sowie der mechanischen Parallelführung ist meist unauffällig. Den größten Verschleiß weisen die Drehgelenke der hydraulischen Gerätebetätigung auf. Fassen Sie beherzt an die Euroaufnahme und wackeln Sie an dieser (vorausgesetzt der Lader steht nicht darauf).
Haben die Bolzen der Drehgelenke sehr viel Spiel in axialer Richtung und nach vorne und hinten, dann sind diese verschlissen. Beim genaueren Hinsehen fällt meistens sogar auf, dass die Bohrungen der Buchsen bereits eine ovale Form angenommen haben. Ist dies der Fall, dann schauen Sie genau hin, ob die Buchsen noch umlaufend vorhanden sind. Denn sonst müssen neue Augen angeschweißt werden.
Hydraulikzylinder prüfen
Bei nachgerüsteten Gerätebetätigungen muss zudem besonders auf verbogene Kolbenstangen geachtet werden: Meistens besitzen solche Nachrüstungen keinen Endanschlag für die Kinematik und kein Sicherheitsventil. Dieses öffnet bei zu hohem Gegendruck (150 bar), und die Zylinder fahren ein, bevor sie verbiegen. Ein doppeltwirkender Gleichlaufzylinder kostet schnell zwischen 600 bis 800 Euro.
Kosten und Fazit
Zusammenfassend lassen sich starke Abnutzungen an Frontladerschwingen relativ leicht inspizieren. Vor allem sollte Ihr Augenmerk auf der Parallelität der Schwinge und dem Verschleißzustand der Gerätebetätigung liegen. Machen Sie sich aber vor dem Kauf kundig, welche Schwingen Sie an ihren Schlepper anbauen dürfen und ob der besichtigte Lader überhaupt an die möglicherweise schon vorhandenen Konsolen passt und dasselbe Einfahrmaß hat.