Pöttinger Terria 6030: Integriert aufgesattelt
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Gut zu wissen
- Bei 6 m Arbeitsbreite sind 21 Zinken nahezu symmetrisch verteilt.
- Das Überlastelement (per Feder oder hydraulisch) ist wartungsfrei.
- Das integrierte Fahrwerk kann bei 6 m Arbeitsbreite mit vier großen Rädern bestückt werden.
Bei der Zinkenverteilung hat Pöttinger viel Wert auf Symmetrie gelegt, um den Einzug in der Boden, den Seitenzug und einen gleichmäßigen Verschleiß soweit wie möglich positiv zu beeinflussen. An den Klappsegmenten ist das auch zu 100 % gelungen. Bei den vorderen der fünf Zinken im schmalen Mittelteil waren jedoch aufgrund des vorhandenen Bauraums Kompromisse nötig.
Pöttinger Terria: Nur drei dw-Steuergeräte
Mit drei Dreiwegehähnen an der guten Schlauchgarderobe werden nur drei dw-Steuergeräte für Arbeitstiefenverstellung, Klapprahmen und Fahrwerk sowie Druckvorwahl für Klappelemente und Überlastsicherung benötigt — prima. Prima ist auch die Symbolik für die Stellung dieser Hähne und die Markierung der Ölstecker.
Das Fahrwerk ist serienmäßig mit zwei Rädern und der AS-Bereifung 15.5/80-24 bestückt. Die im Durchmesser schön großen Räder machen die aus Platzgründen relativ schmale Bereifung wieder wett. Dennoch würden wir nicht zuletzt aufgrund des Gewichtes von rund 8 t beim Terria 6030 zum Vierradfahrwerk raten, das Pöttinger für rund 3 600 Euro Aufpreis nur bei dieser Arbeitsbreite als Option anbietet.
Einsatz mit Flügelscharen
Wir sind für einen guten Einzug auf mittlerem, trockenem Boden mit mehr Untergriff gefahren. Die Flügel waren flach montiert, um Ausfallgetreide und Unkrautsamen nicht zu vergraben. Bei 8 cm Tiefe an der konischen Scharspitze — sie verbreitert sich von 4 auf 8 cm — konnten wir bei guter Arbeitsqualität 10 bis 12 km/h schnell fahren. Für mehr Traktion des Schleppers lässt sich der Deichselzylinder mit Clips abstecken, um Gewichtskraft auf den Traktor zu übertragen.
Auch zu Verstopfungen kam es auf der Gerstenfläche mit Häckselstroh nicht. Gegen solche Störeinflüsse ist der dreibalkige Grubber mit 82 cm Rahmenhöhe und 80 cm Balkenabstand mit ordentlich Durchgang gesegnet — das Fahrwerk lässt sich auch weit ausheben. Reicht das nicht aus, kann man auf den vierbalkigen Terria zurückgreifen (Kasten „Vier Balken für mehr Durchgang“).
Gute Tiefenführung
Die Arbeitstiefe — Pöttinger gibt 5 bis 35 cm an — wird hydraulisch verstellt und mit einer dauerhaften Anzeige am Grubber schön angezeigt. Für eine gleichmäßige Tiefenanpassung leitet ein Mengenteiler die gleiche Ölmenge zu beiden Grubberseiten. Die Zylinder von Walze und Doppelrädern sind per Master-Slave-System verbunden.
Die Verschleißteile
Federelement serienmäßig
Für 1 400 Euro Aufpreis wird die hydraulische Überlastsicherung montiert, bei der das gleiche Grundelement statt mit der Schraubenfeder mit einem ew-Hydraulikzylinder bestückt ist. Vorteile: Das Auslösemoment ist stufenlos anpassbar, es stehen maximal 650 daN zur Verfügung. Feder oder Hydraulik — in beiden Fällen dient die Schraube zur Anpassung der Zinkenstellung als zusätzliche Abschersicherung.
Walze parallelgeführt
Die Tandem-Conoroll-Walze, die auch für leichte Böden eine gute Tragfähigkeit verspricht, arbeitete prima. Sehr gut gefallen hat uns die Parallelogramm-Führung für eine gleichmäßige Belastung beider Einzelwalzen. Ungewöhnlich geformt sind die vier verschraubten Segmente jedes Walzenrings.
Sie sind konisch abwechselnd nach links und rechts geneigt, um ohne Abstreifer die Selbstreinigung zu fördern und eine erosionsfördernde Rille zu vermeiden.
Weitere Details
- Für breite Schlepper und Zwillingsreifen ist eine 1 m längere Deichsel lieferbar.
- Ein Schnellwechselsystem für die Schare hat Pöttinger (noch) nicht im Programm. Hier ist nach wie vor mit vier (Spitze, Leitblech und Flügel) bzw. zwei Schrauben (Schmalschar) Schraubarbeit gefragt.
- Pöttinger arbeitet an einer Lösung, den Terria ohne Walze einsetzen zu können.
- Beim Transport lässt man den Terria von 30 auf gut 20 cm Bodenfreiheit ab, um die Federung per Stickstoffblase zu nutzen.
- In der Grundausstattung kostet der aufgesattelte Grubber Terria 6030 mit der Tandem-Conoroll-Walze laut Liste knapp 64 000 Euro. Mit Vierradfahrwerk, verschleißfesten Scharen, etc. verlangt Pöttinger für die eingesetzte Variante einen Listenpreis von über 71 000 Euro (Preise ohne MwSt.).
Vier Balken für mehr Durchgang
Der vierbalkige Aufbau hat durch die größere Baulänge und damit aufgelöstere Zinkenaufteilung mehr Durchgang. Das macht den vierbalkigen Terria dort interessant, wo große Mengen an Ernterückständen wie z. B. Maisstroh oder schlecht gehäckseltes Getreidestroh einzuarbeiten sind.
Fazit
71 000 Euro für den eingesetzten Grubber sind kein Pappenstiel, fallen aber nicht aus dem Rahmen. Bleibt abzuwarten, ob jeder die Überlastsicherung bezahlen will.