Hydraulisches Zwillingsrad-System von Becklönne: Rädchen verschieb dich
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Gut zu wissen
- Die Standfestigkeit des Schleppers verbessert sich gegenüber einer 1,50-m-Spur erheblich.
- Das System ist abnehmbar und kann beim Verkauf des Schleppers auf dem Betrieb bleiben.
Schnelle Ideenfindung
Als Führung und zur Drehmoment-Übertragung dient jetzt eine Platte, in die fünf massive, gehärtete 80-mm-Stahlwellen eingeschrumpft und verschweißt sind. Das Gegenstück an der ausschiebbaren Seite bilden 140 mm breite Gleitlager aus Messingbuchsen. Die Lager sind zwischen zwei Halteplatten verschweißt. Die äußere Platte ist mit Stehbolzen versehen, die wiederum zum Lochbild der Felge passen. So wird das äußere Rad am System befestigt.
Die Funktionsweise
Damit die Verschiebung möglichst ohne Verspannungen erfolgt, sollte das innere Rad auf einem Kantholz, auf der Bankette oder einem Damm stehen — Hauptsache, das äußere Rad ist weitgehend entlastet. Dann wird das Rad ausgeschoben und hat in der Endposition einen Spurabstand von 75 cm. Eine Drehdurchführung für die Ölleitungen wäre machbar (dann könnte man während der Fahrt verschieben), wenn die Produktionszahl mal irgendwann stimmt.
Je Seite wiegt die Konstruktion rund 400 kg (ohne Rad), was bei der Gesamtachslast zu berücksichtigen ist. Gedacht ist das System zur dauerhaften Montage, es lässt sich aber mit einem Zeitaufwand von je einer Stunde pro Seite ab- und wieder anbauen.
Einsatz in der Praxis
Der Schlepper steht erheblich stabiler als auf der 1,50-m-Einzelspur mit den Reifen der Größe 270/95 R 48 — ein großer Vorteil bei den bis zu 12 m breiten Anbaugeräten, wie etwa dem Treffler-Striegel bei unserem Einsatz. Außerdem reduziert sich der Bodendruck natürlich erheblich, und vor allen Dingen ist man legal auf der Straße unterwegs — jedenfalls wenn die Einzelgenehmigung erfolgt, wovon Becklönne ausgeht. Dieselben Vorteile gelten natürlich auch für einen Einsatz auf empfindlichen Grünlandflächen, hier sieht Becklönne ein weiteres, interessantes Einsatzfeld.
Das System soll rund 14 000 Euro kosten. Eine Summe, die sich nach Meinung Schirneker-Reinekes kaum rentabel vertreten lässt, aber: „Ohne geht es nicht, wir brauchen die Verteilung der Last und die Standsicherheit.“ Sollte eine Serienfertigung möglich sein, geht Becklönne davon aus, das hydraulisch verschiebbare Zwillingsrad-System wesentlich preiswerter anbieten zu können.