Conow Dreiachs-Zweiseitenkipper HW 240 V9: Drei statt zwei
Der Name Conow wird traditionell mit Zweiachs-Seitenkippern in Verbindung gebracht. Wir haben einen Blick auf den größeren Dreiachser HW 240 V9 geworfen.
Dreiachser bieten ein maximales zulässiges Gesamtgewicht von 24 t. Ein Anhängerzug mit zwei 18-Tonnern bringt es theoretisch auf maximal 36 t Gesamtgewicht — das lässt aber wenig Raum für ein schweres Zugfahrzeug. Hier setzt der dreiachsige Conow HW 240 V9 an.
Mit dem Dreiachs-Zweiseitenkipper von Conow sind Sie legal unterwegs!
Auf dem von uns besuchten Betrieb im Altenburger Land wurde der HW 240 V9 hauptsächlich für den Getreidetransport angeschafft. Denn mit rund 30 m³ Volumen können damit zwei Korntankfüllungen bequem direkt vom Mähdrescher abtransportiert werden. Bei einem Leergewicht von knapp 8 t stehen noch gut 16 t Nutzlast zur Verfügung, gleichzeitig bleiben bis zur 40-t-Grenze noch 16 t für den Zugschlepper.
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In vielen Bereichen kann Conow auf die Technik der bewährten 18-Tonner zurückgreifen: So stammt der komplette Drehschemel samt Deichsel vom zweiachsigen Modell. Allerdings kommen hier doppelte Parabelfedern statt Blattfederpakten zum Einsatz. Bei den Achsen hat der Kunde die Wahl zwischen verschiedenen Varianten von BPW, ADR oder TVZ und Acht- oder Zehnloch-Radkränzen. Ähnlich verhält es sich beim Rahmen: Die Grundkonstruktion ist zwar ähnlich, das Material jedoch massiver. So kommt hier 10 statt 8 mm starker Stahl zum Einsatz. Typisch für Conow ist die zurückversetzte Welle mit den vorderen Kipplagern, die im vorderen Bereich der Rahmenkröpfung durchgehend eingezogen ist. Das soll laut Conow insbesondere bei der langen Brücke des Dreiachsers Vorteile bei der Stabilität beim seitlichen Kippen bieten. Ein fünfstufiger Kippzylinder mit 40 l Ölbedarf stemmt den Aufbau in die Höhe.
Traditionell sind die Conow-Anhänger als Seitenkipper konstruiert. So ist auch das von uns gefahrene Exemplar mit einem Zweiseiten-Kippaufbau mit hydraulisch schwenkbarer Bordwand auf der linken Seite konfiguriert. Eine Ausführung als Dreiseitenkipper ist als HW 240 V4 aber ebenfalls erhältlich. Grundsätzlich wird der obere Teil des Aufbaus dabei auf drei Seiten fest verschweißt. Das bringt eine hohe Stabilität — auch für den Einsatz der hydraulischen Seitenklappe. Um die Seitenklappe trotz ihrer Länge von 6,90 m sicher einsetzen zu können, hat Conow im Vergleich zum Zweiachser zwei konstruktive Änderungen vorgenommen: Zum einen werden stärkere Hydraulikzylinder für das Öffnen und Schließen der Bordwand verbaut. Zum anderen sorgt ein Galgen mit einem zusätzlichen Drehgelenk in der Mitte des Aufbaus für Stabilität, ohne dass Spannketten nötig sind.
Systembedingt ist die breite Eckrunge hinten links, die für die Abstützung der Seitenklappenkinematik notwendig ist. Damit ist die Heck-Pendelklappe um 32 cm schmaler als der Aufbau. Zukünftig soll der Hebel für die Verriegelung der Heckklappe für eine sicherere Bedienung unter den Aufbau wandern. Die Grundaufbau-Höhe des Dreiachsers beträgt 1,60 m, dann erreicht das Fahrzeug ein Volumen von 27,4 m³. Alternativ sind auch 2 oder 2,20 m Höhe möglich, maximal also bis zu 37,6 m³ Ladevolumen.
Die Rollplane steht bei Conow in der Aufpreisliste. Durch das gelenkige Planenspriegel kann die Plane auch beim Öffnen der hydraulischen Bordwand geschlossen bleiben, es müssen lediglich die Gummis an den Stirnwänden ausgehängt werden.
Die letzte Achse ist nachlaufgelenkt
Damit bei engen Kurvenradien die Räder nicht radieren, hat Conow bei diesem Fahrzeug die letzte Achse nachlaufgelenkt ausgeführt. In engen Hallen mit Belüftungskanälen kann so trotz des Doppelachsaggregats eng gedreht werden. Das bringt allerdings Einschränkungen bei der Bereifung mit sich: Statt maximal 560/60 R 22.5 ist dann nur noch die Dimension 500/60 R 22.5 möglich, um den relativ geringen Lenkeinschlag von 9° zu ermöglichen. Die Option der Nachlauflenkung steht mit 4.450 Euro in der Preisliste. Apropos Preis: In der Grundausstattung startet der HW 240 V9 bei Conow ab 44.000 Euro (alle Preise ohne MwSt.).
