Einsatzbericht: Grundfos CMBE 3-30-I: Konstanter Wasserdruck
Jetzt bestellen und weiterlesen!
profi - Das Fachmagazin für Landtechnik
Heftleser? Jetzt günstig upgraden!
25,80 EUR / Jahr
- Profitieren Sie vom nahtlosen Überang zwischen Heft und Website
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Jetzt testen und sofort weiterlesen!
BESTSELLER
0,00 EUR
im 1. Monat
danach 12,95 EUR / Monat
Testmonat
- Sorglos testen: Beginnen Sie kostenlos und unverbindlich - jederzeit kündbar
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Sparen Sie mit dem profi Jahreszugang.
139,80 EUR / Jahr
- Sparen Sie im Vergleich zum monatlichen Abo und genießen Sie den vollen Jahreszugang
- Zugang zu sämtlichen Inhalten auf profi.de
- Zugriff auf alle profi Ausgaben und Sonderhefte (Digital)
- Vorteilspreise im Shop
Gut zu wissen
- Frequenzgeregelte Druckerhöhungspumpen sorgen im Stall für einen konstanten Leitungsdruck bei variabler Fördermenge.
- Die Kombination mit einem Druckkessel erspart den Kauf einer leistungsstärkeren und damit teuren Druckerhöhungspumpe.
Druckerhöhungspumpen sind keine neue Erfindung. Dennoch kommt die Technik in der Tierhaltung selten zum Einsatz. Standard sind stattdessen mechanische Druckminderer. Tatsächlich lassen sich damit Planschverluste reduzieren und die Akzeptanz von Tränkenippeln erhöhen. Doch mechanische Druckminderer reduzieren meist auch den Durchfluss. Das hat Folgen für die Versorgung der Tiere. Denn während im ersten Abteil die Tiere ausreichend Wasser erhalten, tropft es im hintersten förmlich nur noch aus der Leitung.
Gelingen kann eine sichere Wasserversorgung sowie eine Reduzierung von Planschverlusten mit einer Druckerhöhungspumpe. Mit einem integrierten Drucksensor erkennt und reagiert sie auf jegliche Veränderung in der Wasserleitung durch eine Anpassung der Pumpendrehzahl. Unabhängig von der Wasserentnahme bleibt so der Druck in der Wasserleitung konstant. Selbst bei einem niedrig eingestellten Leitungsdruck kommt so auch hinten im Stall genügend Wasser an.
Wasser für 1 900 Tiere
Das Problem der Breifutterautomaten: Mit vollem Druckkessel schießt bei 2,7 bar das Futter hinten aus dem Trog. Fällt hingegen der Kesseldruck unter 1,5 bar, schafft es das Wasser oft nicht, den Brei gen Sensor zu schieben — der Trog quillt so mit Futter über.
Stufenlose Motor- und Pumpendrehzahlregelung
Am Ende fiel die Entscheidung auf die Pumpenbaureihe „CMBE“. Bei den „B-Pumpen“ ist mit 2 l der Druckausgleichsbehälter etwas größer ausgelegt, was Schläge in der Leitung mindern soll. Zudem ist das Modell werkseitig vormontiert und mit einem Trockenlaufschutz ausgestattet.
Trockenlaufschutz ein Muss
Übrigens: Die CMBE-Druckerhöhungsanlagen sind normal saugende Pumpen zum Anschließen an die hofeigene Wasserversorgung — nicht aber zum Ansaugen von Wasser aus einem Brunnen oder einem mehr als 1 m tiefen Bohrloch. Optimal ist, wenn die Druckerhöhungsanlage nach dem Druckkessel in die Anlage des Stalls integriert wird. Dazu gleich mehr.
Tipp: Experten raten zur Installation eines drucklosen Wasserbassins vor der Druckerhöhungspumpe — sofern, wie mit einer Flüssigfütterungsanlage, in kurzer Zeit relativ viel Wasser benötigt wird.
Die Qual der Wahl
„Unser“ Modell haben wir gefunden, nachdem wir als erstes den Solldruck bestimmt und die benötigte Fördermenge festgelegt hatten. Dafür ermittelten wir den Tagesverbrauch im Aufzuchtstall mit 2,2 m³/Tag, also knapp 100 l/h.
Daneben ist der sogenannte „Gleichzeitigkeitsfaktor“ zu berücksichtigen — selbst dann, wenn wie bei uns die Tiere rund um die Uhr fressen. So empfiehlt Grundfos auch bei Fütterung ad libitum den Verbrauch mit dem „Faktor 3“ zu multiplizieren.
Maßgebenden Einfluss auf die erforderliche Pumpenleistung haben ebenfalls die Leitungslänge, der Leitungsquerschnitt sowie die Anzahl an Bögen, Entnahmestellen und Armaturen. Bei 40 m Länge und einem Querschnitt von 32 mm beträgt bei uns der Verlust 0,5 bar. Weitere 0,3 bar verlieren wir durch Bögen und Entnahmestellen. Wenn also im hintersten Abteil an den Nippeln ein Druck von 2,0 bar anliegen soll, muss später das Manometer an der Pumpe mindestens 2,8 bar anzeigen.
Tipp: Wer sicher gehen will, dass hinten im Stall immer genügend Wasser ankommt, kann die CMBE-Pumpen mit einem in die Stallleitung integrierten Drucksensor ausstatten. Der Drucksensor am Gerät wird dann abgebaut und ein Kabel zum Sensor am Ende des Stalls verlegt.
Hotline berät den Landwirt
Doch halt: Sofern sich vor der Pumpe ein Druckkessel befindet, an dem zum Beispiel ständig 1 bar Druck anliegt, zieht man diesen Wert wieder ab.
Bei uns ergab sich daraus folgende Rechnung: Bei einem Solldruck von 2,5 bar, Leitungsverlusten von 0,8 bar und 1 m Höhenunterschied zwischen Pumpe und Stall muss die Anlage mindestens 3,4 bar leisten. Von den 3,4 bar abzuziehen ist der kontinuierliche Kesseldruck von 1,3 bar. Heißt: Die gewünschte Pumpe muss mindestens 2,1 bar bei 300 l/h leisten.
Wem das zu schwierig oder zu komplex ist: Unter product-selection.grundfos.com kann jeder unter „Werkzeug“ den Reibungsverlust der Leitung im Internet berechnen und nach Eingabe von „CMBE“ im Suchfenster die passende Pumpe auswählen.
Wer kein Internet hat und/oder noch schneller zum Ziel kommen möchte, kann ebenso in Erkrath die Kundenberatung von Grundfos anrufen und seinen Fall schildern. Die Nummer: 02 11/9 29 69 38 30.
Schnurrt wie ein Kätzchen
Der Preis der CMBE 3-30 wird von Grundfos mit 1 840 Euro angegeben (alle Preise ohne Mehrwertsteuer). Tatsächlich bezahlt haben wir im Handel etwas über 800 Euro. Optional gibt es für gut 185 Euro Aufpreis den Bluetooth-Dongle MI301. Über diesen und der Handy-App „Grundfos Go“ kann die Pumpe in Betrieb genommen und gesteuert werden. Doch über die Drucktasten auf der Pumpe lässt sich ebenso gut die Pumpe in Betrieb nehmen und der Drucksollwert in 0,15-bar Schritten einstellen.
Seit der Inbetriebnahme arbeitet die CMBE 3-30-I problemlos. Größere Druckschwankungen an den Nippeln werden nicht mehr beobachtet. Und endlich bereitet auch die Wasserdosierung an den Breiautomaten keine Probleme mehr. Nur wenn der Spülschlauch im Zentralgang geöffnet wird, fällt der Wasserdruck für einen kurzen Moment um bis zu 0,3 bar. Grundfos begründet dies mit dem Sanftanlauf der Pumpe, welcher Druckschläge in der Leitung vermeiden soll. Per Dongle kann die Reaktionszeit verkürzt werden, so Grundfos. Dem Dongle MI301 werden wir deshalb an anderer Stelle einmal mehr auf dem Grund gehen.
Den Stromverbrauch haben wir im Testbetrieb mit 5,1 kWh/Tag gemessen. Lob gibt es für die Lautstärke der Anlage: Gegenüber einer Kolbenpumpe für den Wasserkessel erscheint das Geräusch der CMBE 3-30-I wie das Schnurren eines Kätzchens.