Michelin: Reifen-Vergleich - MachXBib gegen EvoBib
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Gut zu wissen
- Auf dem Acker hat der EvoBib viel mehr Aufstandsfläche und zieht besser als ein MachXBib.
- Auf der Straße ist der EvoBib fahrstabiler, aber mit den empfohlenen 1,8 bar auch weniger komfortabel.
- Ein Satz EvoBib ist ca. 40 % teurer als Standardreifen, und es ist eine Reifendruckregelanlage nötig.
Der Michelin EvoBib (profi 7/2017) ist etwa 40 % teurer als der vergleichbare Standardreifen. Dafür soll er als „Hybrid“-Reifen sowohl für den Acker als auch für die Straße optimal geeignet sind. Ob dem so ist, haben die Kollegen unserer niederländischen Partner-Zeitschrift trekker zusammen mit einigen nordeuropäischen Zeitschriften in einem aufwändigen Vergleichstest zwischen dem EvoBib sowie einem MachXBib von Michelin untersucht (Kasten: „Die Testkandidaten“).
Ein Traktor, zwei Reifensätze
Bei den Versuchen ging es anschließend um die Messung von Traktion und Aufstandsflächen. Außerdem wurden der Federungskomfort und die Fahrstabilität bei Straßenfahrten bewertet.
Die Zugkraftversuche wurden mit einem Bremswagen auf einem leicht bewachsenen, unbearbeiteten Acker bei rund 3 km/h durchgeführt. Dabei war der Traktor lediglich mit einem 790 kg schweren Frontgewicht ballastiert und brachte so fast exakt 13 t auf die Waage (5,9 t vorne; 6,1 t hinten). Bei schwerer Zugarbeit empfiehlt Michelin dann für den EvoBib 0,6 bar rundum, für den MachXBib ebenfalls 0,6 bar hinten, aber 1 bar auf der Vorderachse.
EvoBib zieht mehr
75 % höhere Zugkraft als der MachXBib!
Oder umgekehrt: Wenn z. B. Ihr Grubber eine Zugkraft von 50 kN verlangt, hätte der MachXBib unter den Testbedingungen rund 15 % Schlupf, während der EvoBib bei gleicher Zugkraft nicht mal 10 % verursacht. Das ist gleichzusetzen mit einer Zeit- und Dieselersparnis von mindestens 5 %.
Dass die Zugkraft des MachXBib bei hohen Schlupfwerten über 35 % gleichwertig oder sogar besser ist als bei dem EvoBib, lässt sich auch erklären. Der EvoBib hat einen deutlich größeren Stollenanteil auf dem Boden als der MachXBib (Kasten: „EvoBib: fast 50 % mehr Aufstandsfläche“). Dementsprechend kann er sich nicht so schnell „eingraben“, um wieder Zugkraft zu übertragen. In diesen Grenzbereichen fährt man sich mit dem MachXBib also eventuell nicht so schnell fest.
Mehr Aufstandsfläche
Deutlich geringer fällt der Unterschied aus, wenn man die Stollen-Kontaktfläche auf festem Untergrund vergleicht. Während ein Hinterrad des MachXBib dann auf genau 1 091 cm2 kommt, sind es beim EvoBib mit 1 237 cm2 nicht mal 15 % mehr. Interessant in dem Zusammenhang ist auch die Gewichtsverteilung innerhalb der Aufstandsfläche. Dazu wurden die Reifen auf spezielle Druckfilme von Fuji gestellt. Die Verfärbung zeigt dann, wie groß der Druck an verschiedenen Stellen ist. Hoher Druck bedeutet eine dunklere Farbe. Auch hier hat der EvoBib eine deutlich gleichmäßigere Druckverteilung vor allem in der Breite.
EvoBib federt weniger
Für die Messung der Seitenstabilität hat das finnische Testinstitut Eurofins ein System, bei dem der Schlepper an der Nabe hydraulisch zur Seite gezogen wird. Wenn der dünne Verbindungsbolzen bricht, wird die seitliche Beschleunigung aufgezeichnet (Kasten: „Die Seitenstabilität im Vergleich“). Danach ist bereits der erste Peak beim EvoBib etwas geringer, und der Reifen absorbiert die Seitenbewegung auch schneller als der MachXBib.
Anders ist das bei der vertikalen Beschleunigung, wenn z. B. ein Kantholz überfahren wird. Hier wird der Stoß beim MachXBib mit 1,5 bar etwas besser gedämpft als beim EvoBib mit 1,8 bar. Das bestätigen auch die Fahrer, wenn auch Schwingungsmessungen auf einer standardisierten Holperbahn dem EvoBib einen kleinen Vorteil bescheinigen.
Straße: Verbrauch gleich
Stichwort Motor: Ebenfalls immer ein Thema ist der Dieselverbrauch. Dazu schickten die Tester den New Holland T7.315 HD mit Kraftstoff-Messeinrichtung und beladenem 18-t-Anhänger auf einen 27 km langen Testparcours. Dabei stellte sich heraus, dass sich auch der Dieselverbrauch auf der Straße zwischen den Reifen nicht nennenswert unterscheidet: Der MachXBib verbrauchte zwar knapp 1,5 % mehr Diesel, war dafür aber auch etwas schneller am Ziel.
Die Testkandidaten
Der neue EvoBib ist nach Angaben von Michelin ein Hybrid-Reifen („2 in 1“), da er für Acker und Straße optimiert wurde. Er ist in vier Größen erhältlich: Vom kleinsten 600/70 R 30 bis zum größten 710/75 R 42. Getestet wurde der EvoBib VF 710/70 R 42 für 9 841 Euro sowie der VF 600/70 R 30 für 4 497 Euro.
Mit insgesamt 28 676 Euro ist der EvoBib also über 10 000 Euro teurer als der komplette Satz MachXBib für zusammen 18 588 Euro! Da werden selbst ausgehandelt erfahrungsgemäß noch mindestens 6 000 Euro Unterschied bleiben.
Wer zieht mehr?
EvoBib: Fast 50 % mehr Aufstandsfläche
Die Seitenstabilität im Vergleich
Der Federungskomfort im Test
Das wird auch vom Gefühl der Fahrer bestätigt, wenn auch Schwingungsmessungen auf einer standardisierten Holperbahn (nach ISO 5008) mit 15 km/h dem EvoBib einen kleinen Vorteil bescheinigen wie die Werte in der Tabelle zeigen.
Fazit
Hier argumentiert Michelin mit einer höheren Haltbarkeit der neuen Reifen von bis zu 40 %. Diese konnten die Kollegen Bas van Hattum, John Christensen, Magnus Serlie, Tapio Vesterinen und Oristo Uolevi in Finnland allerdings nicht messen.