System-Vergleich: Mit Straßenprofil auf den Acker
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Gut zu wissen
- Der Straßenreifen liefert auf unbearbeitetem, leichtem Boden gute Zugkräfte ab.
- Der Hybridreifen zeigte auf Acker und Straße eine gute Performance.
- Auf feuchtem Boden erzielt der Ackerreifen die höchste Zugkraft.
Drei Reifen im Vergleich
Der MachXBib hat z. B. einen größeren Abrollumfang als die anderen beiden Reifen. Der EvoBib punktet besonders durch seine breite Lauffläche, welche sich über einen Scharniereffekt bei hohem Luftdruck verkleinert. Als VF-Reifen (Very High Flexion) erlaubt er zudem eine bis zu 40 % höhere Last bei gleichem Luftdruck als ein Standardreifen.
Michelin bietet mit dem AxioBib 2 auch einen VF-Ackerreifen. Dieser war zum Test noch nicht verfügbar. Vom Gewicht her unterscheiden sich die Reifen übrigens nicht nennenswert.
Ab auf die Straße
Die Reifendrücke stellten die Kollegen entsprechend der Tragfähigkeitstabellen ein. Dabei wählten sie einen möglichst niedrigen Luftdruck, um bei kombinierter Transportfahrt den Ackerboden weitestgehend zu schonen.
Für den MachXBib und den RoadBib konnten sie so mit 0,6 bar auf den Vorderreifen und 1,3 bar auf den Hinterreifen fahren.
Anders hingegen beim EvoBib: Hier gibt Michelin vor, dass sich bei Straßenfahrt die äußeren Stollen anheben sollten und der Reifen mehr auf der mittleren Lauffläche fährt. Dafür wurde vorn und hinten ein Druck von 2,0 bar eingestellt. Will man das Potenzial des Reifens voll nutzen, braucht der Schlepper eine Reifendruckregelanlage. Um den Hybridreifen richtig mit den beiden anderen Reifen vergleichen zu können, fuhren die Tester mit dem RoadBib sowie dem MachXBib jeweils eine weitere Runde ebenfalls mit 2,0 bar Luftdruck. Die Ergebnisse der Straßenfahrt sind in der Tabelle auf der nächsten Seite zusammengefasst.
Der RoadBib konnte gegenüber den MachXBib auch mit niedrigem Luftdruck 6 % Treibstoff sparen. Somit lässt sich mit dem Straßenreifen recht bodenschonend und trotzdem auf der Straße spritsparend fahren. Nach Erhöhung des Reifendrucks der Ackerreifen auf rundherum 2,0 bar ergab sich auf der Teststrecke eine Dieselersparnis von ca. 7 %. Der EvoBib benötigte mit dem hohen Luftdruck auf der Straße gleich viel Treibstoff wie der Ackerreifen mit demselben Luftdruck.
Am sparsamsten ist der RoadBib mit hohem Luftdruck unterwegs. Mit ihm benötigt der Schlepper nochmal ca. 4 % weniger Kraftstoff als der Ackerreifen oder Hybridreifen mit hohem Luftdruck. Bei diesen Einsparungen muss man zudem erwähnen, dass der Luftdruck des Abschiebewagens nicht angepasst wurde. Er war konstant bei allen Fahrten auf 4,0 bar eingestellt.
Verschleiß im Vergleich
Mit 37 °C auf den Stollen ist der potenzielle Verschleiß beim MachXBib am größten. Die geringste Temperatur auf der Straße hat der RoadBib. Der EvoBib ordnet sich dazwischen ein. Interessant ist auch der hohe Temperaturunterschied innerhalb des MachXBib mit 2,0 bar in den Vorderreifen. Die Temperatur ist in der Mitte — also an der Lauffläche — 8 °C höher als auf dem äußeren Teil des Stollens. Dies liegt an einem für die Belastung zu hohen Luftdruck. Der Reifen verschleißt dabei ungleichmäßig.
Der Claas Axion war mit Vorderachs- und Kabinenfederung ausgestattet — eine gute Grundlage für den Fahrkomfort. Neben der Reifenform ist vor allem der Luftdruck für den Komfort verantwortlich. Subjektiv war der Federungskomfort mit dem MachXBib und dem RoadBib bei hohem Luftdruck gleich. Der EvoBib leitete hingegen etwas mehr Stöße an den Fahrer weiter. Das könnte an seiner kleineren Aufstandsfläche liegen, die auch kleinere Schlaglöcher nicht über-, sondern durchfährt. Auffällig während der Straßenfahrten mit dem RoadBib waren leise Surrgeräusche der Reifen, wie man sie von Geländewagen kennt. Auch mit niedrigem Luftdruck war dieses Geräusch zu hören.
Federungskomfort
Für guten Fahrkomfort und ein sicheres Gefühl sollte auf der Straße der Druck mittig zwischen den bei den Tests gefahrenen Werten eingestellt werde. Dass der Fahrkomfort insgesamt bei allen Reifen auf ähnlichem Niveau liegt, kann man auch anhand der durchschnittlichen Geschwindigkeiten auf den schlechten Streckenabschnitten sehen. Es waren hier keine deutlichen Differenzen zu erkennen.
Ackerarbeiten
Damit die Ballastierung auf den Schlepper immer gleich war, gab es weder einen Zugkraftverstärker noch hatte der Grubber Stützlast. Um das hier fehlende Gewicht auszugleichen, montierten die Tester ein 2 000 kg schweres Heckgewicht und ballastierten den Claas vorne mit 1 200 kg.
Der Reifendruck wurde nach Tabelle eingestellt: Beim MachXBib und RoadBib waren das vorne 0,6 bar und hinten 1,3 bar. Beim EvoBib lag der Luftdruck vorne bei 0,6 bar und hinten bei 0,85 bar.
Die maximale Zugkraft wurde auf zwei unterschiedlichen Feldern gemessen — auf feuchtem Sandboden und schmierigem Lehmboden. Dabei erhöhte man langsam die Arbeitstiefe, bis der Schlupf 20 % erreichte. Höhere Schlupfwerte sollte man auf jeden Fall vermeiden. Die maximalen Zugkräfte und Zugleistungen entnehmen Sie der Übersicht auf der rechten Seite.
Hierbei fiel auf, dass auf dem festen sandigen Acker der RoadBib sowie der EvoBib dem Ackerreifen überlegen sind. Die Erklärung dafür: Durch die höhere Stollenzahl verzahnten sich die Reifen besser im Boden und konnten eine höhere Zugkraft generieren. Außerdem ist hier keine gute Selbstreinigung nötig.
Auf dem bearbeiteten Acker fällt der Straßenreifen aber merklich ab, während der MachXBib seine Performance hielt. Hier sackte das Ackerprofil tiefer ein und die Reifen konnten sich besser verzahnen. Der EvoBib war hier nahezu gleichauf.
Auf dem klebrigen Acker konnte der MachXBib eine höhere Zugkraft auf den Boden bringen. Der EvoBib kam fast an die Werte ran. Das Profil des RoadBib setzte sich hingegen schneller zu. Der Reifen dreht auf dem nassen Acker schneller durch. Immerhin gräbt sich der Reifen nicht so tief ein, und ein eventuell festgefahrener Schlepper mit RoadBib lässt sich einfacher bergen.
Straßenreifen ebenbürtig
Welchen Reifen wählen?
Trotzdem sollte man bedenken, dass man — um das volle Potenzial der Hybridreifen ausschöpfen zu können — zusätzlich die Anschaffung einer Reifendruckregelanlage erwägen sollte. Und wer eine Reifendruckregelanlage einsetzt, kann auch mit einem Ackerprofil wie beim MachXBib auf der Straße Diesel sparen und den Verschleiß reduzieren.
Wirklich vorne liegt auf der Straße aber der RoadBib. Wer den Reifen hauptsächlich für Transportaufgaben und für die Bodenbearbeitung auf festen, trockenen Untergründen einsetzt, kann auf den Straßenreifen setzen. Er bietet in diesen Einsätzen sogar die höchste Zugkraft und einen geringen Schlupf. Der MachXBib ist besonders unter schwierigen/feuchten Bedingungen auf losem Boden zu Hause. Der EvoBib liefert auf der Straße wie auch auf dem Acker gute Werte. Als VF-Reifen kann er den Bodendruck zudem noch weiter reduzieren. Nachteilig sind beim EvoBib die Anschaffungskosten, insbesondere wenn man die Reifendruckregelanlage einbezieht.
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