Normalerweise grenzen wir die Tuning-Tipps auf bestimmte Maschinen ein. Für diese Ausgabe haben wir alle Ihre Einsendungen durchforstet und eine Auswahl verschiedener, mal mehr und mal weniger aufwändiger Tipps zusammengestellt. Die bunte Mischung reicht von der Schubkarre bis zum optimierten Ladewagen. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern. Haben auch Sie interessante Ideen, dann schicken Sie uns eine Mail mit Bildern und Beschreibung Ihrer Selbstbaumaßnahme an profi@redaktion.de.
Michael Behrend baute diesen Handwagen zu einem Starthilfewagen um. Außerdem kann er über eine Steckdose die Lichtanlagen von Anhängern einfach durchschalten und mit verschiedenfarbigen Leuchten überprüfen.
Um sicher Radgewichte mit dem Rangierwagenheber montieren zu können, baute Tim Bruhn diese Vorrichtung. Sie ist dort angeschraubt, wo sonst die Aufnahmeplatte angebracht ist. Die selbst gebaute Aufnahme passt genau in das mittige Loch der 250 kg schweren Radgewichte. Um sie einfacher zu montieren, lässt sich die Aufnahme durch den Einbau einer alten Radnabe drehen.
Selbstgebaute Zwillingskupplungen
(Bildquelle: Tovornik, Einsender)
(Bildquelle: Tovornik, Einsender)
Bei den Zwillingskupplungen von Siegfried Colsman handelt es sich um selbst gebaute Aufnahmen aus alten Lkw-Felgen. Da die Felge des Steyrs 9145 zwar zehn Löcher hat, aber nur fünf Radbolzen, konnten die 10-Loch Lkw-Felgen mit gleichem Lochkreisdurchmesser einfach an die verbleibenden Löcher angeschraubt werden. Die am Zwillingsrad angeschraubte Felge passt mit dem äußeren Felgenhorn direkt in die andere. Als Verdrehsicherung dienen zwei U-Profile, die in angeschweißte Quadratstähle greifen. Innen wird das Zwillingsrad über eine Klaue am mittigen Bügel fixiert und anschließend per Spindel vorgespannt.
Tobias Glattbach nutzt zum Häckseln seiner Grassilage einen Anbauhäcksler von Mengele. Da er bei engen, niedrigen Einfahrten und Brücken immer das Auswurfrohr per Hand abklappen musste, baute er einen einfachwirkenden Hydraulikzylinder mit Drosselventil an den Kippmechanismus des Auswurfrohrs. So kann der Fahrer das Rohr einfach von der Schlepperkabine aus absenken, und nichts geht zu Bruch.
Es muss nicht immer kompliziert sein: Bei Lukas Gaugler wurde ein alter Schwaderzinken als Kabelgalgen umgenutzt. In der Vergangenheit hatte er oft das Problem, dass sich das Kabel in der Verzahnung des Drehgelenks vom Schwader einklemmte und dann durchgetrennt wurde. Durch den Schwaderzinken kommt das Kabel nicht mehr in diesen Bereich und kann somit nicht kaputtgehen.
Da der Druck des leeren Vakuumfasses bei Stefan Entrup-Lödde erst sehr spät abfällt, hat er auf jeder Seite vom Fliegl Schleppschuhgestänge Skate 150 einen transparenten Schlauch anstelle des grünen Spiralschlauchs montiert. So kann man vom Schlepper aus sofort sehen, wenn keine Gülle mehr im Verteiler ist. Die Schläuche kosteten circa 20 Euro.
Am 3 m breiten Lemken Achat 17-Grubber von Raphael Göbel sind Doppelherzschare montiert. Diese werfen nach außen hin Erde zu einem Damm auf, der von der Packerwalze nicht eingeebnet wird. Aus diesem Grund montierte der Praktiker nach hinten hin abgewinkelte Erdleitbleche, die für ein verstopfungsfreies Arbeiten nach außen verschoben werden. Damit die 3 m Außenbreite auf der Straße eingehalten werden und man zur Umrüstung nicht immer absteigen muss, hat Göbel die Halterungen hydraulisch ausfahrbar gebaut. Zur Führung schweißte er ein 80 x 5 mm Quadratrohr an die Halterung der Leitbleche. Diese steckte er auf ein Quadratrohr der Größe 70 x 5 mm, das am Grubber befestigt ist.
Da er kein Fronthubwerk besitzt, hat Gerald Habel zum Getreidehacken eine Fronthacke von Schmotzer für den Frontladeranbau umgebaut. Dazu baute er einen neuen Rahmen aus Rechteckrohr auf die Hacke, den er in die zwei Aufnahmeklauen des alten Laders einhängt. Oben wird der Rahmen durch einen Oberlenker mit dem Querholm des Laders verbunden. Die Hacke nutzt der Landwirt nun an seinem wendigen Deutz D 60 06. Warntafel und Beleuchtung sind in Arbeit und werden noch montiert.
Lkw-Anhänger umgenutzt
(Bildquelle: Tovornik, Einsender)
(Bildquelle: Tovornik, Einsender)
Christoph Hanslmeier baute sich aus einem alten Lkw-Jumbo-Anhänger mit Tandemfahrwerk, Durchladeeinrichtung, Luftfederung und Ladebordwand einen Ballenwagen. „Diese bekommt man sehr günstig von Speditionen“, berichtet der Praktiker. Durch die lange Deichsel kann man die Durchladeeinrichtung starr nach vorne klappen und kommt so auf eine 8,6 m lange Ladebrücke. Zudem erwies sich das Tandemfahrwerk als großer Vorteil, da man weniger Platz beim Rangieren braucht. Des Weiteren baute Hanslmeier einen hydraulischen Flap-Down-Stützfuß. Dazu nutzte er Teile des Rahmens und des Zylinders der Ladebordwand. Neu wurden nur ein paar Hydraulikschläuche, ein Sperrblock für den Stützfuß und ein paar Dosen Lack benötigt. Alles andere war am Anhänger vorhanden.
Im Herbst hat Philipp Gregor in seinem sehr großen Garten mit Unmengen an herabfallendem Laub zu kämpfen. Deshalb verdoppelte der Praktiker an seinem „Kippkuli“ in Leichtbauweise das Volumen. Mit einem Winkelstahl wurde der Aufbau erhöht. Als Bordwand dient ein Reststück Silonetz, das an die Winkel angeschraubt wurde — einfach abersehr effektiv.
Um den Wasserkühler ohne großen Aufwand ausblasen zu können, baute Matthias Maag aus einem 6-mm-Hydraulikrohr eine passende Luftlanze. Vorne lötete er das Rohr zu und seitlich bohrte er vier 2,5 mm große Löcher in das Röhrchen. Außerdem bohrte Maag vier weitere 10-mm-Löcher seitlich in das Luftleitblech, in die er die Lanze einführt. Bei Nichtgebrauch schließt der Praktiker die Löcher mit Kunststoffstopfen.
Silofolienrollen sind schwer und schlecht zu händeln. Deshalb steckte Henning Lackmann die Rolle auf eine alte Welle eines Bohrgestänges. Auf die Wellenenden montierte er zuvor zwei Lager, die noch auf Vorrat lagen. Um die Konstruktion unter das Planierschild zu hängen, schweißte Lackmann zwei ausgemusterte Schäkel an. Zu guter Letzt durchtrennte der Praktiker eine alte Kette und befestigten diese mit Schäkeln an den Lagern und am Planierschild. „Somit haben wir in etwa zwei Stunden eine gute Hilfe zum Siloabdecken gebastelt.“
Christian Walter baute einen Kehrbesen, den er mit der Palettengabel, dem Dreipunkthubwerk oder direkt in der Euroaufnahme des Frontladers nutzen kann. Der 2 m breite und knapp 1 m lange Besen ist mit 15 Bürstenreihen ausgerüstet. Diese wurden als Meter-Elemente zugekauft. Montiert sind die Elemente in 30er C-Schienen, die wiederum mit 30 mm Abstand an zwei 100er Vierkantrohre geschweißt sind. Diese dienen auch als Aufnahme für die Palettengabel. An einer Seite wurden 15 mm starke Stahlplatten angeschweißt, die die Unterlenkerzapfen der Kategorie 2 tragen. Ebenfalls aus 30er Quadratrohr wurde die Oberlenkeraufnahme hergestellt. Die Abstützbeine sowie die seitlichen Sicherungsleisten für die Bürstenelemente wurden aus 20 x 40er Rechteckrohren gefertigt. Die Materialkosten lagen bei rund 900 Euro, der Zeitaufwand bei circa zehn Stunden.
Daniel Rosenbrock baute für seinen Krone ZX430 Ladewagen eine Siliermitteldosieranlage unter das Fahrzeug. Dazu nutze er ein 200er KG-Rohr, ein passendes T-Stück, diverse Reduzierungen und Winkel sowie einen 110er Anschluss mit Drehverschluss. Hieraus entstand dann ein circa 55 Liter fassender Flüssigkeitsvorrat. Im T-Stück befindet sich eine ganz normale Dosiererpumpe von JBS, ein Entlüftungsfilter und auch ein Ablasshahn zur Entleerung. Über den Schlauch an der Pumpe gelangt das Mittel durch ein Filterelement zum Geber der Durchflussmengen-Anzeige und von da aus zur Düse. Diese benebelt das Gras, bevor es durch den Rotor geschnitten wird.
An den Hydraulikzylindern der klappbaren Kurzscheibenegge hat Hendrik Timmerberg die Kolbenstangen mit Faltenbälgen aus elastischem Kunststoff geschützt. Diese befestigte er mit Schlauchschellen. Zuvor konnten hochfliegende Erde und Steine die Kolbenstangen und somit die Dichtungen beschädigen. Die Faltenbälge kosteten 60 Euro.
Alexander Hartinger suchte nach einer Lösung, die Warntafel der 3 m breiten Häcksler-Pickup gut sichtbar anzubringen, diese aber nicht jedes Mal bei der Arbeit im Feld demontieren zu müssen. Das Ergebnis ist ein Mechanismus, der die Tafel beim Herunterlassen des Rollenniederhalters automatisch hochschwenkt.