Aus dem Heft

IDEE DES MONATS: Repariert statt ausgetauscht

IVergangenen Herbst brach der luftgefederte Grammer- Sitz meines Case IH 844 XL von 1995 zusammen. Die Auflage des Luftbalges war beidseitig abgerissen. Ich fragte bei meinem Händler nach neuen Teilen. Diese sollten 170 Euro kosten. Das wäre verschmerzbar gewesen, nicht aber die Lieferzeit von sechs Wochen. Denn so lange wäre der Traktor außer Gefecht gewesen. Selbst eine Woche Lieferzeit, die ein anderer Händler einräumte, war mitten in der Herbstbestellung inakzeptabel, ebenso wie ein komplett neuer Sitz. Also machte ich mich notgedrungen selbst daran, den Sitz zu reparieren. Gott sei Dank hatte ein Freund die Teile eines ausrangierten Sitzes aufgehoben, so dass die Reparatur auf den ersten Blick recht einfach erschien. Dazu musste ich unter anderem den Versorgungsschlauch des Luftbalges vom Stutzen demontieren. Daran wäre ich aber fast gescheitert: Beim Versuch, den aufgeschrumpften Schlauch vorsichtig zu erwärmen und dann abzuziehen, brach der Stutzen. Zum Glück blieb der Boden des Luftbalges intakt. Ich entfernte den abgebrocheter mäßigem Erwärmen auf den neuen Luftbalganschluss geschoben. Wenn das nicht auf Anhieb funktioniert, hilft es, den Schlauch mit einem 5-mm- Splintentreiber aufzuweiten. Nach dem Aufschieben habe ich den Schlauch unter Wärme mit der Einohrklemme befestigt. Nachdem ich den Sitz wieder zusammengebaut hatte, montierte ich ihn auf den Schlepper. Das Ganze hat etwa zwei Stunden gekostet. Seitdem funktionieren die Aufhängung und die Sitzfederung wieder einwandfrei. Nach meiner Erfahrung würde ich jedem empfehlen, alte Sitze nicht zu verschrotten. Denn ohne den Spendersitz hätte ich eine Woche Zwangspause gehabt. Und noch ein Tipp: Bevor es quietscht, sollte man alle Lagerungen regelmäßig ölen. Bernd Fuhrmann 66917 Biedershausen nen Stutzen und schnitt das Innengewinde am Balgboden nach. Dies hat einen Durchmesser von 5 mm. Passend dazu fertigte ich einen neuen Stutzen zum Eindrehen. Dafür verwendete ich eine 5-mm-Inbusschraube. Mit einem Zentrierbohrer habe ich die Inbusschraube auf der Drehmaschine angebohrt. Anschließend bohrte ich die Schraube mit einem 2-mm-Bohrer auf der gesamten Länge durch. Danach schnitt ich den Schraubenkopf ab, so dass ein Eindrehstutzen von 23 mm Länge übrig blieb. Mit Gewindedichtmittel habe ich diesen in den Luftbalg fest eingedreht. Schließlich sollte die Verbindung hundertprozentig luftdicht sein. Als Nächstes stülpte ich eine Einohrklemme über den Schlauch. Dann habe ich den Schlauch un- Repariert statt ausgetauscht Dieser Schleppersitz von Grammer brach nach 16 Jahren und rund 5 400 Betriebsstunden zusammen. Nach der Reparatur in Eigenregie ist er wieder wie neu. Der Versorgungsschlauch ist wieder am Luftbalg angeschlossen. Die Einohrklemme ist mit Wärme aufgesetzt. Diese Verbindung kann wieder gelöst

(Bildquelle: profi)

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