Unternehmensreport Vervaet
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Gut zu wissen
- Jährlich produzieren 150 Mitarbeiter mehr als 100 Maschinen.
- Mit dem Rebuild-Programm für gebrauchte Trikes werden alte Modelle komplett überholt und mit Garantie wieder verkauft.
Geschichte von Vervaet
Als die zwei anderen Brüder, die das Lohnunternehmen des Vaters übernahmen, nach einer schlagkräftigen Lösung für die Zuckerrübenernte unter nassen Bedingungen suchten, entschlossen sich Franz und Richard 1974 erstmals zum Bau selbstfahrender Rübenroder, die bereits 1980 im größeren Stil vermarktet wurden. Wichtig war den Niederländern dabei, dass möglichst keine Bodenverdichtung durch die schweren Maschinen erzeugt wird. Breite Bereifung, die möglichst auf ganzer Fläche das Maschinengewicht verteilt, stand von vornherein auf der Prioritätenliste.
1987 war die Nachfolgegeneration mit Robin und Edwin Vervaet bereit, die Nachfolge des Unternehmens anzutreten. Die Familie unterteilte das bisherige Unternehmen in drei Teile: einen Mazda-Autohändler, einen John Deere Händler und die Vervaet-Maschinenproduktion.
1989 sind die Gebrüder Edwin und Robin in das Maschinenbauunternehmen eingestiegen. Aufgrund der hohen Nachfrage im Bereich der Gülleausbringung entschloss man sich 1990, das erste HydroTrike zu bauen. Man blieb der bisherigen Vervaet-Philosophie treu: ein Rad pro Spur. Ein Dreirad mit Hydrostat für die Gülleausbringung. 1992 wurden die niederländischen Landwirte dazu verpflichtet, die anfallende Gülle in den Boden zu injizieren — sowohl auf Acker- als auch auf Grünland. Das bedeutete den Durchbruch für die jungen Einsteiger Edwin und Robin. Direkt gegenüber des Landmaschinenhandels wurde am Rande von Biervliet die erste Produktionshalle errichtet. Zuvor haben die Gebrüder die Maschinen auf dem Gelände des Lohnunternehmens gefertigt. In der neuen Produktionshalle entstanden 1992 schon 15 Roder und 15 Gülleselbstfahrer.
Das Firmengelände wurde 1996 und im Jahr 2000 erweitert. Inzwischen fertigt das Unternehmen auf dem 50 000 m² großen Gelände unter 13 500 m² Dach mehr als 100 neue Selbstfahrer im Jahr. Und damit nicht genug: Im Sommer 2020 erfolgt die Grundsteinlegung für eine weitere Produktionshalle mit 14 000 m². Darin werden die Trikes in einer Linienproduktion gefertigt.
Saisonaler Maschinenbau
Von Februar bis September werden die Zuckerrübenroder gefertigt. Vervaet sieht sich in diesem Bereich besonders stark in nassen Regionen mit schweren Böden. So ist man stolz auf die Marktführerschaft in den Niederlanden oder in England.
Egal, ob Rübe oder Gülle. Die Maschinen fertigt Vervaet möglichst nach dem gleichen Raster ohne große Variation. Und wenn Variation, dann müssen die alten Modelle mit der neuen Technik nachrüstbar sein. Ein großer Modellwechsel ist z. B. die neue Kabine von Claas, mit der auch gleichzeitig die Position des Motors geändert wurde.
Die Versuche, die Dreiräder in anderen Bereichen außer der Gülleausbringung zu nutzen, ging Vervaet zaghaft an. Insbesondere die organische Düngung mit einem Streueraufbau scheint aber im englischen Markt von Bedeutung zu sein. Außerdem werden die Drei- bzw. Fünfräder als selbstfahrende Haspel für die Verschlauchung von Gülle genutzt. Dabei kann am Vorgewende die Gülle in dem kleineren Tank zwischengepuffert werden.
Gebrauchte Trikes sanieren und wieder verkaufen
Dabei hat man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Zum einen ist die Kundentreue sehr hoch, weil der Wettbewerb keinen vergleichbaren Preis für eine gebrauchte Maschine bezahlen kann, zum anderen ist der Reiz, die gebrauchte Maschine einzuhandeln, wesentlich größer. Das Konzept geht auf: Vervaet plant im Jahr 2022 mehr als 65 neue Gülleselbstfahrer zu verkaufen. In diesem Segment sieht Vervaet auch das größte Wachstum. „Die Konkurrenz auf dem Rübenmarkt ist groß, im Güllebereich haben wir aber mit unserem Produkt und dem Rebuild-Programm echte Meilensteine setzen können“, berichtet Hoekman stolz.
Von den 150 Mitarbeitern sind etwa 110 in der Produktion tätig. Weitere 10 Mitarbeiter kümmern sich um die Wiederaufarbeitung der gebrauchten Trikes. Dabei wird nicht nur der Motor überholt, sondern auch Achsen, Hydraulik und der Gülleweg werden überprüft und bei Bedarf erneuert. Das Vertrauen in die Überholung ist so groß, dass renommierte Leasing-Agenturen wie z. B. BNP-Paribas die generalüberholten Modelle finanzieren. Vervaet gibt dabei die volle Garantie auf die bis zu 45 % günstigeren gebrauchten Selbstfahrer.
Die Nähe zu John Deere nutzen die Holländer, um die NIRS-Sensorik weiter voranzutreiben und anbieten zu können. Gemäß der restriktiven Modellhandhabung scheut sich Vervaet Anbaugeräte für die Selbstfahrer herzustellen: „Das können unsere Landsleute wie Veenhuis, Schuitemaker und Evers viel besser“, berichtet der Verkaufsleiter.
Über Details des Rebuild-Programms berichten wir in einer der kommenden Ausgaben. Außerdem haben wir Kunden zu ihren Erfahrungen mit Neu- und Gebrauchtmaschinen befragt.