Mäher, Milchvieh, Maden und mehr…
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Für den ersten Teil dieser Reise geht es in den Norden Russlands. In Welsk, etwa 800 Kilometer von Moskau entfernt, aber kaum mehr 200 Kilometer vom Polarkreis weg, liegt der Betrieb Vazhskoe. Hier wirtschaftet man auf gut 4 500 Hektar und hält rund 2 000 Milchkühe. Betriebsleiter Nikolaj Valentinovich setzt dabei auf westlichen Standard. So sind im Laufe der letzten Jahre die Boxenlaufställe alle neu gebaut und mit modernster Technik ausgestattet worden. Dazu gehören die DeLaval-Melkroboter genauso wie die Gülle-Separation oder eben die Technik zur Grünfutterernte.Im Frühjahr hat Valentinovich auch seinen ersten Big M 420-Selbstfahrmäher bekommen, um das Grünfutter schlagkräftig ernten zu können. Bei den kurzen Sommern sind auf den Schwemmsandböden mit maximal 600 mm Jahresniederschlag die Erträge allerdings nicht zu üppig. Richtig interessant wird es aber, wenn man den Abfuhrgespannen des Betriebes folgt: Nur mit einem waghalsigen Fährmanöver können sie das Futter von einer 220 ha großen Fluss-Insel zu den Fahrsiloanlagen des Betriebes bringen.
Stichwort Fahrsilos: Die Leistung aus dem Grundfutter will Valentinovich in den nächsten Jahren noch deutlich verbessern. Schließlich hat der Betrieb derzeit einen Stalldurchschnitt von maximal 8 000 Litern pro Kuh und Jahr. Dazu muss sicherlich noch die Lagerung des Grundfutters verbessert werden. Parallel experimentiert das Unternehmen aber auch mit innovativen Ideen, was die Fütterung angeht.So gibt es eine eigene Zucht mit der „Schwarzen Soldatenfliege“. Die Maden dieser Tiere sollen sich hervorragend für eine energie- und eiweißreiche Kälberfütterung eignen. Dazu werden die Maden getrocknet und dann dem Futter beigemischt. Problem ist aber derzeit noch, die Maden im großen Stil zu erzeugen.
Im großen Stil arbeiten auch die Milchviehbetriebe in der Nähe von Wologda. Während an einem Standort rund 3 500 Hektar bewirtschaftet und mehr als 1 500 Kühe gehalten werden, sind es auf einem anderen Betrieb sogar 5 300 Hektar und fast 2 500 Milchkühe. Und hier hat man einen kompletten Querschnitt durch die verschiedenen Haltungsformen: Vom renovierten Stall mit Anbindehaltung über einen Boxenlaufstall mit „Swing over“-Melkstand bis hin zur hochmodernen Milchviehanlage mit Roboter zum Futteranschieben und riesigem Side-by-Side-Melkstand.Um alle die Tiere satt zu bekommen, setzen die Betriebe auf Technik aus Spelle: Triple-Mähkombinationen, Vierkreiselschwader sowie ein Big X 500 und ein Big X 700 bringen die 50 000 Tonnen Grassilage ein.Allerdings leiden die Betriebe auch in Wologda aktuell unter der Trockenheit: Die Erträge sind nicht auf dem Niveau, das sie haben sollten…
Mit ganz anderen Herausforderungen hat man auf dem sage und schreibe 10 000 Hektar großen Betrieb Plamja südlich von St. Petersburg zu kämpfen. In dieser Region sind die Niederschläge regelmäßiger und die Erträge besser. Aber hier ist man auch „stein-reich“. Kieselsteine in jeder Größenordnung machen den Maschinen besonders bei der Grünfutterernte das Leben schwer. Um so wichtiger ist für den Betriebsleiter Igor Efimovitch die genaue Dokumentation von Schäden, Durchsatzleistungen und Dieselverbräuchen der verschiedenen Fabrikate, die auf dem Betrieb im Einsatz sind. Auf Basis dieser Daten werden dann die künftigen Investitionsentscheidungen ge- troffen.
Stichwort Fahrsilos:
Im großen Stil arbeiten auch die Milchviehbetriebe
Mit ganz anderen Herausforderungen
Gut zu wissen
- Auch die Futtererntetechnik ist oft aus dem Westen. Aber die Belastungen sind ungleich größer.
- Im profi-Video „Abenteuer Russland“ gibt es zudem viele weitere Highlights der Reise in den Osten.
4 000 Kubikmeter Schnittholz pro Tag!
Die Wälder kommen einem im Norden Russlands nahezu „unendlich“ vor. Neben Birken handelt es sich dabei in erster Linie um Kiefern, die auf den größtenteils kargen Böden gedeihen.Kein Wunder, dass sich hier auch eine gewaltige Holzindustrie entwickelt hat. Alleine das größte Sägewerk der ULK-Unternehmensgruppe in der Nähe von Welsk verarbeitet pro Jahr mehr als1,5 Mio. Festmeter Holz, das von den 150 eigenen Harvestern und Forwardern in den umliegenden Wäldern „geerntet“ wird.Was sich erst mal nach Ausbeutung anhört, ist ein geschlossener Kreislauf. Auf dem Werksgelände stehen nämlich auch Gewächshäuser, wo 9 Millionen Setzlinge pro Jahr für die Wiederaufforstung gezogen werden. Beeindruckend ist auch die Verarbeitung: Die Sechs-Meter-Abschnitte werden automatisch vermessen, per Auge klassifiziert und für die Weiterverarbeitung entsprechend sortiert. Alle Abschnitte, die zu dünn oder für das Sägewerk ungeeignet sind, werden direkt wieder verladen, um sie zu einem Papierwerk noch 400 Kilometer weiter nördlich zu bringen. Der Rest wandert in die vollautomatische Säge, wo die Stämme — gefühlt mit Lichtgeschwindigkeit — in Bretter verwandelt werden.Um das sägefrische Holz lagerfähig zu bekommen, hat ULK eine riesige Trocknungsanlage. 44 MW Heizenergie werden hier nur mit dem Verbrennen von gut 400 Kubikmetern Rinden-Abfällen erzeugt. Und nach nur 15 Stunden bei 80 Grad Celsius in den Trockenkammern können die Bretter dann weiterverarbeitet werden. Dazu werden die Stapel vollautomatisch wieder aufgelöst, um die Bretter Stück für Stück noch einmal unter die Lupe zu nehmen.Sortiert nach Breite und Qualität werden die einheitlichen Chargen dann exakt auf Länge gekappt und abgepackt. In Containern verladen tritt das Schnittholz dann per Bahn eine über 6 000 Kilometer lange Reise Richtung China an. Die Asiaten sind Hauptabnehmer des russischen Holzes, nicht zuletzt, um damit Waren für Europa zu produzieren.
Die ganze Tour im spannenden Video!
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Bestell-Nr.: 002907;
Gesamte Filmlänge:
ca. 70 Minuten;
Sprachen: Deutsch, Englisch
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