Stark vereinfacht

Einiges in diesem Artikelerscheint mir zu sehr vereinfachtund könnte beimPraktiker einen falschenEindruck hinterlassen:„Dabei zeigte sich, daßauch die MotorleistungEinfluß auf unsere Meßergebnissenahm.“ – DieZugkraft eines Schleppersist u.a. abhängig von Reifen,Fahrbahn und Achslasten,aber völlig unabhängigdavon, ob Motor Aoder Motor B eingebautist.Sie beschreiben, daß beideTraktoren erst bei sehrhohen Geschwindigkeitenihre höchste (und damitoptimale) Zugleistung erreichen,ohne Unterschiededurch ihre Gewichte.Später heißt es dann, daßdie Gewichtszunahme dieFahrgeschwindigkeit fürdie optimale Zugleistungverlangsamt. – Mit zunehmendenLeistungsgewichtnimmt die zur Ausnutzungder Leistungskapazität desSchleppers erforderlicheFahrgeschwindigkeit imoptimalen Laufwerkswirkungsgradab. Dies gilt fürjede Fahrbahn.„Also heißt das Mottodoch: Verabschieden Siesich vom vielen Ballast,wann immer Sie nicht aufdie höchste Zugkraft angewiesensind“ – Hiermuß ich Ihnen heftig widersprechen.Der optimaleBetriebsbereich Reifen/Boden z.B. beim Pflügenmit höchster Flächenleistungliegt je nachBoden bei 10 bis 15 %Schlupf, dann bei einemTriebkraftbeiwert von 30bis 35 % und einem Laufwerkwirkungsgradvon 70bis 80 %.Unballastiert würde derMF danach mit 15,65 km/harbeiten müssen, mit Ballastwären es nur noch 7,6km/h. Vergessen Sie dabeinicht, daß der Zugkraftbedarfvon Bodenbearbeitungsgerätenmit der Fahrgeschwindigkeitzunimmt,meist sogar progressiv.Dies würde sich negativauf Flächenleistung undEnergiebedarf je Flächeauswirken.Dr.-Ing. H. SteinkampfInstitut für Betriebstechnikder FAL Völkenrode38116 Braunschweig