Nokian Tractor King: Stabil und durchstichsicher

Gut zu wissen

Auf den ersten Blick scheint das Zerkleinern des kleinen Reisighaufens mit dem Forstmulcher eine leichte Aufgabe. Doch ein versteckter Baumstumpf zwingt sogar die 415 PS des Fendt 942 Vario in die Knie.
„Unter diesen Bedingungen bleibt kein gewöhnlicher Traktorreifen lange ganz“, ist sich Henk Bokkers vom niederländischen Forstunternehmen Zweverink sicher. Der Fahrer ist mit seinem Gespann auf einer etwa 45 ha großen Heidefläche im Einsatz, wo sich immer mal wieder scharfe Baumstümpfe unter dem Dickicht verstecken.

Nokian Tractor King: Mit Zwischenstollen

Die Nokian Tractor King-Reifen erkennt man sofort an den Zwischenstollen, die zwischen den Standardstollen platziert sind. So will man einen Kompromiss zwischen dem bekannten Acker-Profil sowie dem robusten Blockprofil erreichen. Mit anderen Worten: Bei Straßenfahrten liegt der Reifen durch seine Aufstandsfläche stabil und verschleißfest auf der Fahrbahn, bietet aber dennoch eine gute Traktion unter schwierigen Bedingungen im Forst.
„Anfangs hatten wir die Sorge, dass die Selbstreinigung der Reifen unzureichend ist. Aber selbst auf schwerem Lehmboden kommen wir gut klar“, resümiert Fahrer Henk Bokkers nach den ersten 260 Betriebsstunden mit den neuen Pneus auf seinem Fendt 942 Vario.
Außerdem halbieren die Zwischenstollen nach der Erfahrung von Bokkers die Gefahr, dass Baumstümpfe die Karkasse durchstechen. Und die Lauffläche ist zusätzlich noch mit einem massiven Stahlgürtel ausgestattet. Die Reifenflanken sind dagegen mit Aramid, einer hochwertigen Kunstfaser, verstärkt. Die erhält gleichzeitig die nötige Flexibilität.

Kein Straßenreifen

Henk Bokkers schätzt auch die große Bodenfreiheit mit den 2,25 m hohen Hinterrädern der Größe 710/75 R 42 (600/70 R 34 vorne). Bei Zweverink fahren sie die Hinterreifen mit 3,4 bar. „Je niedriger der Reifendruck, desto größer ist die Gefahr von Reifenschäden“, begründet Inhaber Gerard Zweverink den hohen Reifendruck. Zudem ist dieser Luftdruck auch notwendig, da der Fendt 942 mit einem bis zu 6 t schweren Forstmulcher unterwegs ist. „Trotzdem ist der Tractor King kein Transportreifen“, warnt Nokian-Importeur Forrez. „Die Gummimischung ist dafür nicht gemacht, außerdem sorgt der Stahlgürtel für eine entsprechende Wärmeentwicklung.
Deshalb hat Nokian im letzten Jahr noch den Ground King eingeführt. Der hat ebenfalls ein aggressives Stollen-Design, soll aber insbesondere Lohnunternehmen als Allround-­Reifen für Transport- und Ackerarbeiten dienen.