Wettbewerb nicht seriös
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Nur mit unabhängigen Experten ist ein seriöser Vergleich möglich.
Dass John Deere die Einführung des neuen Drescher-Flaggschiffs X9 mit Superlativen wie „100-Tonnen-Mähdrescher“, „Spitzenleistung“, „Höchste Zuverlässigkeit“, „Höchster Komfort“ und „Bestes Management“ begleitet, kann ich ja nachvollziehen. Das gehört heute zum Marketing-Einmaleins. Die Ausschreibung des „John Deere Mähdrescher-Wettbewerbs“ im vergangenen Juni geht mir jedoch etwas gegen die Hutschnur.
Einsatzbedingungen zugeschnitten
So sind beispielsweise nur Mähdrescher von Claas und New Holland zugelassen — warum nicht auch die anderen Fabrikate mit ihren passenden Maschinen? John Deere wählt die Teilnehmer aus den Bewerbungen aus — warum nicht eine unabhängige Jury? Und auch über die Eignung der Einsatzfläche entscheidet John Deere — wieder ohne unabhängige Experten oder Institute.
Messmethodik zweifelhaft
Hätte John Deere wirklich belastbare und unabhängige Ergebnisse diesem Wettbewerb zugrunde legen wollen, hätte man andere Maßstäbe anlegen müssen. Worauf es bei seriösen Vergleichsmessungen ankommt, erläutert Prof. Dr. Thomas Rademacher, anerkannter Mähdrusch-Experte der TH Bingen, auf Seite 70.
Für mich ist der „John Deere Mähdrescher-Wettbewerb“ eine reine Marketing-Veranstaltung — das ist schade. Fehlt hier das Vertrauen in die Technik der eigenen T- und X9-Mähdrescher, die an den Start gehen? Sonst hätte John Deere durch Beteiligung unabhängiger Experten dem Ganzen einen seriösen Rahmen verleihen können.