Aus dem Heft

Liebe Leser!

D ie LandmaschinenIndustrie steht unter Druck: einerseits sind die Kosten gestiegen, nicht zuletzt durch den Lohnabschluß bei den Metallern. Andererseits sind die Verkäufe spürbar zurückgegangen. Die Schlepperstatistik z.B. weist für den Monat April 1991 ein Minus von 2,3 % aus, von Januar bis April kauften die deutschen Landwirte sogar 4,5 % weniger Schlepper als im Vorjahr. Die Situation ist nach Schätzungen von Insidern so ernst, daß 1991 die Zahl der Firmen, die in akute Schwierigkeiten geraten, sprunghaft ansteigen könnte. Als einzelner Landwirt oder Lohnunternehmer können Sie das wohl kaum verhindern. Allenfalls könnte es in diesem Jahr empfehlenswert sein, zu kaufen: In schlechten Zeiten ist die Bereitschaft von Handel und Industrie zu Zugeständnissen im allgemeinen größer. Wenn es keine 10 % mehr Rabatt sind, so ist ein Zahlungsziel von 6 oder gar 12 Monaten (das soll es verstärkt geben) doch auch schon ein Wort. * In Österreich hat die Zukunft schon begonnen: An demnächst 50 Zapfsäulen können die Landwirte Rapsmethylester (RME) tanken, den normalen Diesel also durch Sprit von der eigenen Scholle ersetzen. Die Bioraffinerie in Aschach (Oberösterreich) produziert täglich fast 40 000 I Biodiesel. Verkauft wird der Treibstoff vom Acker zum gleichen Preis wie normaler Dieselkraftstoff. Die Differenz trägt der Staat. Auch bei uns sind interessante Pilotprojekte angelaufen. So testen derzeit rund 40 niedersächsische Landwirte, wie gut ihre Schlepper mit RME laufen. Eine private Ölmühle in Leer (Ostfriesland) will noch in diesem Sommer . eine Pilotanlage mit einer Jahresproduktion von 300 t RME starten. Schon im nächsten Jahr will man täglich 100 000 I RME produzieren. Die groß- technische Anlage würde etwa 20 000 ha Rapsfläche benötigen. Auch in Unterfranken fahren derzeit 22 Landwirte ihre Schlepper mit dem Biotreibstoff. Außerdem laufen die Planungen für eine Anlage, die jährlich 100 000 t RME erzeugen soll. Um das Projekt voranzutreiben, arbeitet die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsraps Unterfranken seit dem Frühjahr 1990 eng mit dem Handel, den Ölmühlen und der Industrie zusammen. Auch über die Finanzierung hat man sich schon Gedanken gemacht. Man schätzt, daß die Rapserzeuger mindestens 30 Mio. DM Eigenkapital aufbringen müßten. Bei 100000 ha Raps, die zur Auslastung der Anlage benötigt würden, wären das 10 DM/dt oder bei einem Ertrag von 30 dt/ha rund 300 DMlha für das Lieferrecht. Wir meinen: Eine Zukunftsinvestition mit Perspektiven, aber auch mit Risiken! Denn preislich kann RME mit normalem Diesel in absehbarer Zeit nicht konkurrieren! Eine Chance hätte der Sprit von der Scholle nur dann, wenn Benzin und Diesel mit sämtlichen, umweltbedingten Folgekosten des Erdölverbrauchs belastet würden. Bis dahin ist es aber - auch politisch - noch ein weiter Weg (siehe Seite 40). Ihre Redaktion profi

(Bildquelle: profi)

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