„Fendt-Mähdrescher – ein logischer Schritt“

„Es ist durchaus denkbar, daß Agco auch einen Fendt-Mähdrescher auf den Markt bringt“, so Robert Ratliff, Vorstandsvorsitzender der Agco Corporation, in einem Gespräch mit profi auf der Agritechnica. Wenig sinnvoll wäre es, einen Gleaner-Mähdrescher aus Amerika in Europa zu verkaufen, so Ratliff weiter. Logisch sei es dagegen, für Europa einen speziellen Mähdrescher unter dem Markennamen Fendt anzubieten. Und damit nicht genug: „Wir haben Heumaschinen, selbstfahrende Futtererntemaschinen und andere Produkte. Diese sind für jeden Fendt- Händler, wo immer in der Welt, leicht verfügbar.“ Ab dem ersten Quartal werden die Fendt-Traktoren auch in den USA angeboten. Aber sie werden nur von einer begrenzten Zahl von Händlern verkauft. „Wir wollen für Fendt die 200 besten Händler der USA finden“, erklärte Ratliff. „Wir haben tausend MF-Händler im ganzen Land. Aber die Fendt-Traktoren sind ein exklusives Produkt, darum wollen wir nur die besten Händler.“ Bereits die Hälfte aller Händler in Nordamerika verkaufen Maschinen und Geräte von Agco, davon sind rund ein Drittel MFVertretungen. Agco hat bislang 40 Millionen Dollar investiert in die Überarbeitung und Einführung der neuen Serie 4200, der unteren und mittleren Leistungsklasse im MFProgramm. „Aber wir brauchen auch mehr Qualität in der Leistungsklasse von 150 bis 225 PS“, gab Ratliff zu. Agco wird 1998 die existierende Baureihe verändern, die Ausstattung der neuen Traktoren soll sogar besser sein als die der europäischen Konkurrenten. Agco-Chef Ratliff legt großen Wert darauf, seine Händler zufriedenzustellen. „Wenn der Händler unsere Produkte nicht verkauft, verdienen wir kein Geld. Und wenn er Geld verdient, tun wir das auch.“ Agcos Stärke ist sein Vertriebsnetz, so Ratliff. „Mit Ausnahme von Fendt entstehen 50 % aller Produktionskosten in unserer Produktpalette außerhalb von Agco oder kommen von anderen Fabriken im Unternehmen.“ Das sei eine sehr flache Unternehmensstruktur. „Unsere Wettbewerber, die einen großen Anteil ihrer Produkte selbst herstellen, achten zwar darauf, daß die Fabrikschornsteine rauchen. Aber sie hören nicht darauf, ob auch beim Händler die Kasse klingelt. Das ist der Unterschied.“ MR