Deutz-Fahr Serie 7 TTV: Reichlich Auswahl
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Gut zu Wissen
- Probleme mit Motor und Getriebe sind die Ausnahme. Mehr Ärger machen Elektrik, Handbremse und Klimaanlage.
- Wer ISO-Bus nutzen will, sollte den iMonitor 3 kaufen.
Während aus dem 7210 TTV bereits 2017 mit überarbeitetem Getriebe der 6215 TTV wurde, sind die größeren Modelle bis heute im Verkauf. Entsprechend werden Sie den 7210TTV auch noch mit „alter“ Kabine finden. Aber der Reihe nach…
Motor sparsam, Elektrik anfällig
Stichwort Kühlung: Mit der Umstellung auf die Abgasstufe IV (Tier 4f) im Jahr 2016 bekam die Serie 7 größer dimensionierte Kühler, die nahezu vollständig aus Aluminium bestehen und sich komfortabler aufklappen lassen. Außerdem gibt es seitdem einen verbesserten Viscolüfter und eine neue Abgasnachbehandlung mit externer Abgasrückführung, Dieselpartikelfilter und Dieseloxidationskatalysator.
In dem Zuge wurde auch das AdBlue-System überarbeitet, so dass die Abgastechnik samt SCR-Katalysator heute in der Praxis kaum mehr Probleme macht. Hier haben auch die anfänglichen Serien-Verbesserungen an Elektronik und Sensorik durch Deutz-Fahr bei den Traktoren mit der Abgasstufe IIIB schon Wirkung gezeigt. Verschmutzungen am Stabfilter und somit die Verstopfungen der AdBlue Pumpe wurden z. B. bereits Ende 2012/Anfang 2013 durch geänderte AdBlue-Vorfilter beseitigt, während ein Softwareupdate mit neuer Taktung der AdBlue-Düse ebenfalls viele Fehlermeldungen beseitigte und den AdBlue-Verbrauch senkte.
Endgültig besser wurde es dann mit der Umstellung auf die Abgasstufe IV durch einen neuen, feuchtigkeitsresistenteren Batteriekasten. Außerdem werden seitdem 6-Loch-AdBluedüsen verbaut, die sich übrigens auch bei den Traktoren der Abgasstufe IIIB nachrüsten lassen. Deutz-Fahr empfiehlt zudem spezielles AdBlue mit einer verringerten Kristallbildung. Von einigen Besitzern hört man die Klage, dass es bei der Serie 7 Fehlermeldungen der Elektronik gibt, deren Relevanz man als Fahrer nicht einordnen kann. Ein Problem, dass in jedem Fall mit aktuellen Software-Updates, aber besonders auch bei den Traktoren mit der Abgasstufe IV ab dem Baujahr 2017 deutlich kleiner geworden ist. Äußerlich erkennt man diese Traktoren auch daran, dass z. B. zwischen Motorhaube und Kabine ein Freiraum ist. Ein Bereich, der bei den Vorgängermodellen schon mal durch Quietschgeräusche der Dichtung auffällt.
Solides Getriebe, kleine Räder
Die gute Nachricht: Probleme mit dem Getriebe und seinen Klauenkupplungen (für die vier automatisch wechselnden Fahrbereiche) sind in der Praxis eigentlich die Ausnahme. „Eigentlich“ deshalb, da es bei den älteren Traktoren der Abgasstufe IIIB hier und da mal Probleme mit einem Wellenlager (P3) gab. Ein neues Lager sorgt hier für Abhilfe. Und seit der Abgasstufe IV ist hier ohnehin schon werksseitig eine geänderte Lagerung verbaut.
Bleibt nur noch das Problem mit den anfangs schon erwähnten „Zusatzsteuergeräten“: Wie die Getriebe-Bezeichnung „S240“ schon andeutet, ist der Triebsatz nicht für Leistungen jenseits der 250 PS konstruiert. Dank der bekannten „Cartridge“-Bauweise bedeutet eine Reparatur aber nicht immer zwingend einen teuren Komplett-Tausch. Die Ursache für Probleme kann auch nur ein geplatzter Dichtring sein.
Wenn Sie noch keinen TTV gefahren haben, müssen Sie sich in jedem Fall erst mit der Bedienung vertraut machen: Egal, ob die Fahrmodi (Manuell, Auto, Zapfwelle), die Wahl zwischen „Eco“ und „Power“ oder die Einstellung der Beschleunigung — hier gibt es viele Zusammenhänge, die man kennen muss. So wird z. B. im Zapfwellen-Modus die Drückung im Terminal eingestellt, und das Fußgas wird zum Fahrpedal. Im „Auto“Modus wiederum kann man die Drehzahlspeicher nicht nutzen, und im manuellen Modus die Tempomaten nicht aktivieren.
Apropos Zapfwellen: Während der 7210 TTV vier Zapfwellendrehzahlen hat, sind es bei den beiden größeren Modellen 7230 TTV und 7250 TTV nur drei Drehzahlen (540E/ 1 000/1 000E). Die werden aber komfortabel per Taster gewechselt, und es gibt einen trocken wechselbaren Stummel. Kritik üben einige Besitzer eher an der Motor-Getriebe-Steuerung: Die Regelung könnte die gewählten Tempomat-Geschwindigkeiten exakter einhalten und — insbesondere beim Last- oder Richtungswechsel — auch reaktionsschneller sein.
Ärger mit Sensoren und der modernen Handbremse
Bei den älteren Baujahren macht die Sensorik von Federung oder Lenkwinkel schon mal Schwierigkeiten. Bei diesen Modellen wird auch die Federung ab Werk bei Einschalten des Allradantriebes deaktiviert. Das lässt sich aber vom Händler umprogrammieren. Mit der Abgasstufe IV kam dann ein komplett neuer Vorderachsbock mit integriertem Frontkraftheber, einer neuen Vorderachsfederung und trockenen Scheibenbremsen.
Apropos Bremsen: Fluch und Segen zugleich ist die elektrisch betätigte Handbremse der Serie 7! Sie schließt automatisch, wenn der Schlepper länger steht oder man den Motor abstellt (samt Ansteuerung der Anhängerbremse!). Und sie öffnet auch automatisch, wenn man wieder anfahren möchte — super! Leider schränkt aber insbesondere Dreck unter der Kabine den Weg des Gestänges schon mal ein. Dann fehlt das Signal „Bremse offen“ und der Traktor bewegt sich keinen Millimeter mehr! Gleiches kann auch passieren, wenn die Kalibrierung der Sensorik bei zunehmendem Bremsenverschleiß nicht mehr stimmt. Regelmäßige Nachkalibrierung und Wartung ist hier also nötig.
Starke Hydraulik, schwache Klimaanlage
Schon die Serienausstattung der Serie 7 hat eine Axialkolbenpumpe mit einer Förderleistung von 120 l/min, und optional können es sogar 160 l/min sein. Ebenfalls sehr gut kommt der separate Ölhaushalt von Getriebe und Hydraulik (mit 50 l entnehmbarer Ölmenge) in der Praxis an. Das gilt auch für die elektrischen Hydraulikventile mit Zeit- und Mengensteuerung, die sich sogar standardmäßig am Fahrhebel proportional bedienen lassen. Aber Augen auf: Serienmäßig sind es (nur) vier Steuergeräte, während optional bis zu sieben (fünf davon hinten) plus Loadsensing-Anschlüsse möglich sind.
Wie anfangs erwähnt, haben der 7230TTV und 7250TTV die „MaxiVision“-Kabine. Ergonomie und Bedienung gehen da genauso in Ordnung, wie der Beifahrersitz und die Ablagen. Größter Kritikpunkt ist an dieser Stelle die Klimaanlage. Bei den älteren Traktoren hat es hier zwar teilweise von Deutz-Fahr veranlasste Umbauten der Luftkanäle, Absperrhähne für die Heizung, neue Gebläse, Sensoren usw. gegeben. Trotzdem reicht die Leistung vielen Fahrern an heißen Tagen kaum aus.
Selbst bei den neueren Traktoren der Abgasstufe IV mit geänderter Anlage und neuer Luftansaugung sollte man peinlichst auf saubere (Um)-Luftfilter achten. Außerdem scheint die Ausrüstung mit einer Klimaautomatik nach Angaben eines Besitzers beider Versionen eher ein Nachteil für die Leistungsfähigkeit zu sein.
iMonitor 2 und iMonitor 3
Kritik gibt es aber auch an banaleren Dingen wie einem (zu) kleinen Wischfeld (geändert seit 2017) oder Luftdüsen, die nicht dicht schließen. Dass der Sitz erst bei den neuesten Maschinen um 15° seitlich drehbar ist, vermisst dagegen kaum einer, der es nicht kennt. Übrigens soll auch die Lackqualität bei den Traktoren, die aus dem im Jahr 2017 eröffneten neuen Werk stammen, besser sein. Das gilt auch für die verwendeten Materialien in der Kabine, die im Laufe der Jahre verbessert wurden: Egal, ob der Bezug der Armlehne oder der vom Beifahrersitz — hier haben einige der Gebrauchtmaschinen sehr deutliche Gebrauchsspuren.