Die Firma b-Plus aus Deggendorf (Bayern) agiert in der Landtechnik eher im Hintergrund. Vor vier Jahren kam sie mit ihrem b-ISO-Bus I/O Gateway auf den Markt (profi 12/2019). Das ist eine günstige Technik, um alte Maschinen und Geräte ISO-Bus-fähig zu machen. Seit Kurzem bietet b-Plus platzsparende Joysticks und Bedienpanels an, die sich ebenfalls in die ISO-Bus-Welt einbinden lassen.
Dazu gehört unter anderem der b-Drive G2 Cab Control digital Joystick, den wir auf einem John Deere 6210R des Lohnunternehmens Lange in Wanna (Niedersachsen) ausprobierten. Angehängt war ein ISO-Bus-gesteuerter Schwader des Typs Kuhn GA 13131. Dieser wird über ein CCI- Terminal von Krone sowie einen Joystick von Müller-Elektronik bedient. Der b-Plus-Händler Dirk Laskowski aus Osterholz-Scharmbeck tauschte den Müller-Joystick gegen die digitale Bedieneinheit von b-Plus.
Digitaler Joystick von b-Plus: Platzsparend
Bei den Bedieneinheiten der Serie b-Drive von b-Plus handelt es sich um Eingabegeräte, wie man sie etwa in Pkw findet. Um ein Drehrad herum sind je nach Ausführung bis zu sechs Tasten gruppiert. Das Rad selbst dient zum Scrollen durch Menüs und Auswahlfenster, und ein Druck bestätigt die Auswahl. Anders als bei Pkw-Ausführungen hat b-Plus das Rad in der Ausführung b-Drive G2 Cab Control digital Joystick zusätzlich wie einen Kreuzhebel gelagert. Dadurch ergeben sich über die X- und Y-Achse zwei weitere Funktionen.
Der Vorteil dieser Bedieneinheit im Vergleich zum klassischen Joystick ist zum einen die angenehmere Bedienbarkeit. Zum anderen ist die Box flach, und es wirken weniger Hebelkräfte auf sie. Dadurch sind das Finden eines griffgünstigen Platzes und die Befestigung einfacher. Zur Not reicht eine stabile Saugnapfhalterung.
Um den digitalen Joystick mit dem ISO-Bus zu verbinden, liefert b-Plus ein Y-Kabel für die Incab-Steckdose sowie ein kleines Steuergerät namens b-ISO-Bus AUX-N Gateway mit. Wie das eingangs erwähnte b-ISO-Bus I/O Gateway handelt es sich um einen Jobrechner, der die Bedieneinheit in den ISO-Bus einbindet.
Und wie die I/O-Ausführung lässt sich der Joystick frei programmieren. Das geht über das ISO-Bus-Terminal, wobei das Fabrikat nicht von Belang ist, wichtig ist nur, dass es der ISO 11783 entspricht. Die Belegung der Joystickfunktionen können Landwirte oder Fahrer theoretisch sogar selbst erledigen. Meist ist es aber am sinnvollsten, dass der Elektronikfachmann des Händlers die Bedieneinheit in Absprache programmiert. Denn b-Plus verkauft seine Technik nicht direkt, sondern immer über den Landmaschinenhandel.
Die Tasten werden über das ISO-Bus-Terminal in einer eigenen Maske mit den jeweiligen Funktionen belegt, wobei das Terminal-Fabrikat keine Rolle spielt.
(Bildquelle: Holtmann)
Der kleine Jobrechner macht die Signale des Joysticks ISO-Bus-lesbar.
(Bildquelle: Holtmann)
Hier ist ein b-Plus-Joystick auf einem Fendt 516 Vario montiert, die Symbolanzeigen kommen aus dem Speicher des Traktor-Jobrechners.
(Bildquelle: Holtmann)
Bleibt die Frage nach dem Preis und dem Aufwand der Nachrüstung mit dem Joystick von b-Plus. Einschließlich des Jobrechners kostet der digitale Joystick mit sechs Tastern, Encoder und Druckknopf 695 Euro plus MwSt. Eventuell ist noch ein Y-Kabel für die Incab-Steckdose nötig, das mit ca. 100 Euro zu Buche schlägt. Zudem sind für eine RAM-Halterung ebenfalls schnell 60 bis 70 Euro fällig. Der Jobrechner kann z. B. mit beidseitig klebendem Klettband schnell und günstig befestigt werden. Letztlich erhält man für unter 1.000 Euro eine platzsparende und angenehm bedienbare ISO-Bus-Eingabeeinheit.
Was noch auffiel:
Die Tasten des b-Drive G2 Cab Control digital Joystick sind in drei Ebenen belegbar.
b-Plus bietet die Joysticks in verschiedenen Varianten an, die sich in der Zahl der Tasten unterscheiden.
Wahlweise gibt es bei Anwendungen mit fester Tastenbelegung eingelaserte Symbole.
Einfache Pads in der Ausführung IP69K lassen sich z. B. für Wartungsarbeiten auch direkt an einer ISO-Bus-Maschine platzieren.