Technisch
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Pflege von Drainagesystemen auf Ackerflächen
Drainagesystem: Die Pflege nicht vergessen!
Im Laufe unserer Drainage-Reihe haben wir Sie bereits über die Drainagedetektion und das Anlegen neuer Drainagen informiert. Im dritten Teil beschäftigen wir uns mit der Pflege der Drainagen.
Wie im vergangenen Monat berichtet (profi 10/2024), ist das Verlegen neuer Drainagen eine kostspielige Investition. Umso wichtiger ist es, diese teuren Systeme regelmäßig und fachgerecht zu pflegen. Wer sich näher mit dem Thema Drainage befasst, erkennt schnell, dass die Wartung dieser Anlagen oft vernachlässigt wird. Echte Experten auf diesem Gebiet sind die Brüder Christoph und Klaus Uhling, die das Drainageunternehmen ihres Vaters weiterführen. Wir hatten Gelegenheit, die beiden bei einem Spülauftrag in der Nähe ihres Betriebes in Ahaus zu begleiten.
Viele Drainagen sind in die Jahre gekommen und quittieren ihren Dienst. Wir haben uns angesehen, wie das Lohnunternehmen Thomsen eine Drainage aus dem Jahre 1873 erneuert.
Profi-Technik
Bei der Firma Uhling kommen zwei leistungsstarke Drainagespülgeräte zum Einsatz, die am Heckhubwerk des Schleppers angebaut sind. Mit einem Spülschlauch von rund 400 m Länge, ausgestattet mit einem flexiblen Endstück zur optimalen Kurvenführung, wird die Reinigung der Drainagesysteme effizient durchgeführt.
Der Arbeitsdruck liegt in der Regel bei 40 bar, muss aber je nach Bauart, Material und Zustand der Leitungen angepasst werden. Spült man zum Beispiel alte Kokosleitungen, muss der Druck eventuell verringert und der Vorschub erhöht werden, um die Leitungen nicht zu beschädigen oder zu verschlämmen.
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Wie im vergangenen Monat berichtet (profi 10/2024), ist das Verlegen neuer Drainagen eine kostspielige Investition. Umso wichtiger ist es, diese teuren Systeme regelmäßig und fachgerecht zu pflegen. Wer sich näher mit dem Thema Drainage befasst, erkennt schnell, dass die Wartung dieser Anlagen oft vernachlässigt wird. Echte Experten auf diesem Gebiet sind die Brüder Christoph und Klaus Uhling, die das Drainageunternehmen ihres Vaters weiterführen. Wir hatten Gelegenheit, die beiden bei einem Spülauftrag in der Nähe ihres Betriebes in Ahaus zu begleiten.
Viele Drainagen sind in die Jahre gekommen und quittieren ihren Dienst. Wir haben uns angesehen, wie das Lohnunternehmen Thomsen eine Drainage aus dem Jahre 1873 erneuert.
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Bei der Firma Uhling kommen zwei leistungsstarke Drainagespülgeräte zum Einsatz, die am Heckhubwerk des Schleppers angebaut sind. Mit einem Spülschlauch von rund 400 m Länge, ausgestattet mit einem flexiblen Endstück zur optimalen Kurvenführung, wird die Reinigung der Drainagesysteme effizient durchgeführt.
Der Arbeitsdruck liegt in der Regel bei 40 bar, muss aber je nach Bauart, Material und Zustand der Leitungen angepasst werden. Spült man zum Beispiel alte Kokosleitungen, muss der Druck eventuell verringert und der Vorschub erhöht werden, um die Leitungen nicht zu beschädigen oder zu verschlämmen.
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Die Vorschubgeschwindigkeit des Schlauchs wird ebenfalls an Zustand und Verschmutzungsgrad der Leitungen angepasst. Als Richtwert gilt etwa zwei Sekunden Spüldauer pro Meter Leitung. Die Position des Schlauchs in der Leitung lässt sich bequem über einen Meterzähler ablesen.
Gesteuert wird das Spülgerät per Funkfernbedienung. Das ermöglicht es dem Bediener, den Schlauch mit einer Hand zu führen und gleichzeitig mit der anderen Hand die Maschine zu steuern.
Zur Reinigung von Sammlern und Grabendurchlässen steht zusätzlich ein Hochdruckspülgerät mit 100 bar Druck und 150 m Schlauchlänge bereit, um auch größere Leitungen gründlich zu säubern.
Düsenwechsel
Um flexibel auf die unterschiedlichen Gegebenheiten vor Ort reagieren zu können, ist der Düsenkopf der Spülleitung austauschbar. Standardmäßig ist der Düsenkopf mit einem Wasserstrahl nach vorne ausgestattet, der Verunreinigungen löst, während mehrere Strahlen nach hinten den Schmutz aus der Leitung herausspülen. Dieser Düsenkopf wird bevorzugt genutzt, wenn die Leitung von der Grabenseite aus gereinigt wird.
Soll die Leitung von der gegenüberliegenden Seite in Richtung Graben gereinigt werden, kommt ein Düsenkopf zum Einsatz, der mehrere Wasserstrahlen nach vorne abgibt, um den Schmutz in diese Richtung zu spülen.
Ein Eigenbau von Uhling ist ein spezieller Düsenkopf, der mit einer Drahtbürste kombiniert ist. Dieser ist besonders geeignet, um Tonrohre zu reinigen oder zu überprüfen, ob Wurzeln in die Drainage eingewachsen sind.
Wenn die Drainage defekt oder verstopft ist oder ein Schacht gefunden werden muss, kann eine Düse mit Ortungssystem verwendet werden. Damit lässt sich das Ende der Spülleitung von der Oberfläche aus genau lokalisieren.
Wenn die Gräben genügend Wasser führen, kann das Drainagespülgerät dieses direkt über einen Schlauch mit Filterkorb ansaugen. Steht im Graben jedoch nicht genug Wasser zur Verfügung, ist im Fronthubwerk des Schleppers ein 2 000-l-Wassertank angebaut. Er lässt sich in etwa zwei bis drei Minuten mit einer hydraulischen Kreiselpumpe befüllen.
Zusätzlich steht ein ausrangiertes 6 000-l-Güllefass als Wasserzubringer bereit. Dieses wird über ein am Drainagespülgerät angebrachtes Zugmaul angehängt und zum Einsatzort transportiert. Der Kunde kann mit diesem Fass Wasser, beispielsweise vom Hof zur Einsatzfläche bringen.
Dieses System hat sich in der Praxis als sehr effektiv erwiesen. Zwar gab es Versuche, das Drainagespülgerät direkt hinter ein Güllefass zu montieren, jedoch stellte das hohe Eigengewicht des Gespanns oft ein Problem für die Befahrbarkeit der Flächen dar. Das ist vor allem in der Hauptsaison im Frühjahr und Herbst ein Problem, da die Flächen in der Regel nass sind.
Die optimale Zeit für das Spülen von Drainagen ist der Herbst, Winter oder das Frühjahr. In diesen feuchten Jahreszeiten lassen sich die durch Feuchtigkeit aufgeweichten Ablagerungen deutlich leichter herausspülen als im Sommer, wenn sie ausgetrocknet und verhärtet sind.
Wie oft eine Drainage gespült werden muss, hängt von den spezifischen Gegebenheiten vor Ort ab. Manche Leitungen kommen mit einer Reinigung alle zwei bis drei Jahre aus. Auf Böden mit hohem Eisenanteil ist jedoch eine jährliche Reinigung notwendig, da sich Eisenablagerungen (Verockerung) in den Drainagen ansammeln und die Leitungen stark verschlammen können. In solchen Fällen können die Rohre so stark verstopfen, dass eine Reinigung nicht mehr möglich ist.
Spülen ist nicht alles
Das Spülen der Drainagen ist zwar eine wesentliche Maßnahme zur Instandhaltung, doch es gibt weitere wichtige Pflegeschritte, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Besonders wichtig ist die regelmäßige Pflege der Gräben, in die das Drainagesystem mündet.
Auch die Ausmündungen der Drainageleitungen sollten regelmäßig kontrolliert werden — vor allem nach Pflegearbeiten am Graben, da die Leitungen dabei leicht beschädigt oder verschüttet werden können. „Es kommt häufig vor, dass wir zum Drainagespülen gerufen werden, weil die Drainage scheinbar nicht mehr funktioniert. Sobald wir den Auslauf der Leitung freilegen, schießt das Wasser regelrecht heraus“, berichtet Christoph Uhling aus Erfahrung.
Fazit
Die Pflege der Drainagen ist ein wichtiges Thema, dass auch in trockenen Jahren nicht vernachlässigt werden sollte. Es gibt Fachbetriebe, die sich täglich mit dem Thema Drainage auseinandersetzten und deshalb viel Erfahrung haben. Fachwissen ist für diese Arbeit wichtig, um das Drainagesystem nicht ungewollt zu beschädigen oder zu verschlämmen. Auch die Grabenpflege ist wichtig.
Drainage Uhling GmbH & Co. KG
Die Drainage Uhling GmbH & Co. KG verfügt über 45 Jahre Erfahrung im Bereich Drainage. Zum umfassenden Dienstleistungsangebot gehören neben dem Spülen von Drainagen auch das Verlegen von Drainagesystemen, das Räumen von Gräben sowie Erd- und Kommunalarbeiten.
Gegründet 1980 von Bernhard Uhling, und wird das Unternehmen heute von seinen Söhnen Christoph und Klaus geführt. Der Firmensitz befindet sich in Ahaus-Alstätte, und das Arbeitsgebiet erstreckt sich über einen Radius von etwa 50 km. Für größere Aufträge nimmt das Unternehmen jedoch auch längere Anfahrtswege in Kauf — so wurde beispielsweise im vergangenen Jahr das Festivalgelände des Parookaville in Weeze drainiert.
Für die Pflege von 600 km Gräben stehen drei Bagger mit Mähkörben und Schlepper mit Auslegemulchern zur Verfügung. Zusätzlich gehören zwei Dreiräder mit Balkenmähern zur Grabenpflege zum Fuhrpark. Eine Handkolonne räumt jährlich etwa 60 km Gräben, die mit Maschinen nicht erreichbar sind. Ergänzt wird das Dienstleistungsportfolio des siebenköpfigen Teams durch den Einsatz von Heckenscheren und Astsägen zur Gehölzpflege.
In den trockenen Jahren haben Christoph und Klaus Uhling intensiv darüber nachgedacht, wie man den Wasserdurchfluss in einem Drainagesystem und damit den Grundwasserstand einfach und zuverlässig regulieren kann. Aus diesen Überlegungen entstand das System Uhling Drain Control. Dabei werden die Drainageleitungen einer Fläche in einem Sammelschacht zusammengeführt. Die Ablaufleitung, die das Wasser vom Schacht in den Graben leitet, ist mit einer Klappe ausgestattet. Diese kann in nassen Jahren oder kurz vor der Ernte geöffnet und in trockenen Jahren geschlossen werden, so dass sich das Wasser im System anstaut.
Ein höhenverstellbarer Überlauf im Schacht sorgt dafür, dass der Grundwasserstand auf der Fläche bis zu einer gewünschten Höhe steigt. Überschüssiges Wasser fließt dann durch den Überlauf in den Graben. Um die optimale Höhe zu ermitteln, wird die tiefste Stelle der Fläche per Laser eingemessen und im Schacht markiert. So kann direkt festgestellt werden, ab welcher Grundwasserhöhe das Wasser auf der Fläche stehen würde, wenn der Überlauf entsprechend eingestellt ist.
Das patentierte System lässt sich mit geringem Aufwand in bestehende Schächte integrieren. Ein Sensor im Schacht misst den Wasserstand, der bequem per Handy überwacht werden kann. Die Bauteile bestehen größtenteils aus günstigen Standardkomponenten, wie etwa Dichtungsringen von KG-Rohren oder Hydraulikleitungen. Der Preis des Systems beträgt ohne Einbau 990 Euro.
Eine weitere Entwicklung der Uhlings ist ein abschließbarer Metalldeckel mit Scharnier für Kontrollschächte. Im Gegensatz zu schweren Betondeckeln lässt sich dieser leicht öffnen und kann im geöffneten Zustand mit einem Splint arretiert werden.
Liebe Leser, das Uhling Drain Control ist ein System zur Regulierung des Wasserstandes. Alle Infos dazu hier:
10 Tipps zur Drainagepflege
1. Spülbarkeit bei der Drainageplanung bedenken: Schon in der Planungsphase der Drainage sollte darauf geachtet werden, dass das System später gut gespült werden kann.
2. Weniger direkte Auslässe in den Graben: möglichst wenig Auslässe direkt in den Graben legen, um die Pflege und Reinigung zu erleichtern.
3. Grabenpflege nicht vernachlässigen: Ein gepflegter Graben ist entscheidend, damit er das Wasser zuverlässig abführen kann.
4. Auslässe im Auge behalten: Vor allem nach Grabenpflegearbeiten sollten die Auslässe auf Beschädigungen und Verschüttungen überprüft werden.
5. Kontrollschächte regelmäßig inspizieren: Kontrollschächte sollten regelmäßig geöffnet und kontrolliert werden.
6. Spülen in der nassen Jahreszeit: Herbst, Winter und Frühjahr bieten die besten Bedingungen zum Spülen der Drainage, da sich die Ablagerungen dann leichter lösen.
7. Jährliche Reinigung bei eisenhaltigen Böden: Bei eisenhaltigen Böden kann eine jährliche Spülung nötig sein, um Verockerungen zu vermeiden.
8. Druck und Vorschub des Spülgeräts anpassen: Der Druck und die Geschwindigkeit des Spülgeräts sollten an den Zustand der Drainage und den Verschmutzungsgrad angepasst werden.
9. Auslässe markieren, bevor der Lohnunternehmer kommt: Da Lohnunternehmer oft nach Stunden abrechnen, sollten die Auslässe vor dem Spülauftrag bereits gesucht und markiert werden, um Zeit und Kosten zu sparen.
10. Beschädigungen vermeiden: Bei Arbeiten wie dem Tiefenlockern muss darauf geachtet werden, die Drainagen nicht zu beschädigen.