Der indische Reifenhersteller strebt eine Ausweitung des Umsatzes auf 2 Mrd. Dollar bis 2026 an. Die Strategie dahinter erläuterte BKT vor Ort im indischen Bhuj.
Derzeit erzielt BKT einen jährlichen Umsatz von 1 Mrd. Dollar. Bis zum Jahr 2026 sollen es 2 Mrd. Dollar sein. Das sind die erklärten Ziele der Geschäftsführung um die Familie Poddar, die das Familienunternehmen leitet. Der Umsatzausbau hat mehrere Säulen.
Bhuj als zentrale Fabrik
Den Standort im nordwestindischen Bhuj nahe der Grenze zu Pakistan gründete BKT im Jahr 2012. Damals umfasste das Werksgelände 123 ha. Der Schwerpunkt der Produktion liegt auf Landwirtschafts- und Baumaschinenreifen.
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Derzeit erzielt BKT einen jährlichen Umsatz von 1 Mrd. Dollar. Bis zum Jahr 2026 sollen es 2 Mrd. Dollar sein. Das sind die erklärten Ziele der Geschäftsführung um die Familie Poddar, die das Familienunternehmen leitet. Der Umsatzausbau hat mehrere Säulen.
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Das Werk wurde kontinuierlich erweitert, umfasst jetzt 258 ha und kann täglich 750 t Reifen produzieren. Noch für das laufende Jahr ist ein Zukauf von weiteren 65 ha vorgesehen. Nächstes Bauprojekt ist die Produktionshalle für die Gummibänder von Bandlaufwerken, die BKT auf der vergangenen Sima vorgestellt hat.
Für die Landwirtschaft hat BKT die neuen Bandlaufwerke im Angebot. Know-how stand bereits aus der Produktion von Laufwerken für die Baumaschinenindustrie zur Verfügung. Zurzeit kann BKT Bänder für die Laufwerke von Traktoren liefern. Bänder für selbstfahrende Erntemaschinen folgen. Außerdem sollen mit dem Forestmax in elf Dimensionen Forstreifen sowie weitere Baumaschinen- und auch Vollgummireifen für Flurförderzeuge das Programm erweitern.
Ruß-Produktion und Erstausrüstung
Zur strategischen Ausrichtung und Umsatzerweiterung zählt auch die eigene Produktion von Ruß in Bhuj. Seit 2017 produziert BKT Ruß für die Reifenherstellung, für 2023 sind knapp 200 000 t angepeilt, zukünftig sollen es 500 000 t sein. Davon wird ein Drittel verkauft.
Ein weiteres Ziel ist es, Erstausrüster bei Traktoren- und Maschinenherstellern zu werden. Daran arbeitet BKT in den einzelnen Märkten und kann auch erste Erfolge im Baumaschinenbereich verzeichnen. In jedem Fall legt BKT nach eigenen Angaben Wert auf eine nachhaltige Produktion, z. B. durch den Bau von PV-Anlagen oder eine aufwändige Abwasseraufbereitung.
In Indien gibt es viele Kleinbauern, die kein dauerhaftes, jahreszeitunabhängiges Einkommen haben. An Lösungen für diese kleinen Landwirtschaften forscht man am Shubhash Palekar AgriCultural Research Center.
Im Wesentlichen konzentriert sich die Forschung auf Dammkulturen, die in fünf Etagen mit Früchten bepflanzt werden, die sich wechselseitig positiv beeinflussen. Insgesamt 60 verschiedene Früchte baut das Team um Janaksinh H. Rathod derzeit auf Dämmen an, die rund 50 bis 70 m hoch und in einem Abstand von 3 m angelegt sind. Zudem gibt es eine Tröpfchenbewässerung und die Pflanzen werden mit einer Art Kompost-Tee ernährt, der aus Pflanzenresten, Kuh-Dung sowie Kuh-Urin gewonnen wird.
Die Ernte erfolgt ausschließlich manuell. Da sich jedoch eine einmal gesäte bzw. gepflanzte Kultur mehrfach beernten lässt, soll sich der gesamte Arbeitsaufwand im Vergleich zu herkömmlichen Bewirtschaftungen im Rahmen halten.
Im Rahmen der Pressekonferenz von BKT gab Dr. CR Mehta vom Indian Council of Agricultural Research aus Bhopal einen Überblick über die Landwirtschaft und die Landtechnik in Indien.
Demnach beträgt die aktuelle Anbaufläche rund 140 Mio. ha, die landwirtschaftliche Nutzfläche hingegen liegt zurzeit bei 158 Mio. ha. Auf der Fläche wurden im Erntejahr 2021/22 etwa 315 Mio. t Getreide erzeugt, bei den Hülsenfrüchten waren es knapp 28 Mio. t. Der Gemüsebau lieferte 342 Mio. t.
In der Landwirtschaft selbst sind 230 Mio. Menschen beschäftigt, was ungefähr 16,5 % der indischen Gesamtbevölkerung entspricht. Zählt man vor- und nachgelagerte Bereiche hinzu, sind 55 % der Inder von der Landwirtschaft abhängig.
Die durchschnittliche Betriebsgröße beträgt 1,08 ha. Nur gut 4 % der indischen Farmen bewirtschaften mehr als 4 ha. Spannend ist die Zunahme der flächenbezogenen Motorisierung: 1974 standen je ha 0,43 kW zur Verfügung, heute sind es 3,05 kW/ha.
Interessant ist auch die Verteilung der Mechanisierung bezogen auf die Fruchtarten. Beim Weizen hat sich die Technik am stärksten durchgesetzt: 85 % der Arbeiten bei der Bodenbearbeitung/Saatbettbereitung sind mechanisiert, 65 % der Aussaat werden maschinell erledigt. Bei der Düngung und dem Pflanzenschutz sind es noch 50 %. Bei der Ernte steigt der Mechanisierungsgrad wieder auf 75 %. Durchschnittlich sind 69 % der Arbeiten mechanisiert. Ganz anders beim Zuckerrohr, hier erledigen Maschinen nur gut ein Drittel der Arbeiten.
Der Löwenanteil (49 %) der in Indien verkauften Traktoren hat 42 bis 50 PS. Die zweitwichtigste Klasse (28 % des Absatzes) liegt im Leistungsbereich darunter zwischen 31 PS und 40 PS.
Als Herausforderungen für die Zukunft nennt Dr. CR Mehta vor allem, dass sich Maschinengemeinschaften bilden sollten. Außerdem müssen die Hersteller zusammen mit dem Handel den After-Sales-Bereich erheblich verbessern.