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Bei einer Finanzierung ist die erste Frage stets: Wie viel Geld wird gebraucht? Und die nächste Frage lautet: Welchen Anteil kann ich davon bar bezahlen? Und hier liegt nach Schünemanns Erfahrung die erste Schwierigkeit: „Es geht nämlich nicht um den aktuellen Barbestand, den der Landwirt quasi sofort ‚locker machen‘ könnte, sondern es geht um die Liquidität im Jahreslauf, besser noch in einer zweijährigen Betrachtung“ (profi 2/2019). Sind die zu erwartenden Geldströme bekannt, lässt sich abschätzen, wie viel Eigenmittel für die Finanzierung entnommen werden können. Bedacht werden muss außerdem, ob die Mehrwertsteuer bei pauschalierenden Betrieben mitfinanziert werden muss, oder ob die Betriebe die Vorsteuer abziehen dürfen und dann den Nettopreis finanzieren müssen.
Sind diese Fragen geklärt, kennt man den Finanzierungsbedarf, der unterschiedlich gedeckt werden kann. Zunächst bietet sich die Hausbank an: Man kennt sich. Und hier wird geprüft, ob der Finanzierungsbedarf zum Kunden passt — dazu gibt es eine Bonitätsprüfung, die möglicherweise auch einige Tage in Anspruch nimmt. Es wird gemeinsam gecheckt, was sich der Kunde leisten kann. Das ist ein großer Unterschied zu Finanzierungen, die vom Hersteller oder vom Handel angeboten werden. Solche Finanzierungen haben meist ein starres Korsett und sind stark auf die Maschine abgestellt und nicht so sehr auf den Kunden. Denn die großen Banken, die hinter diesen Handel-/Herstellerfinanzierungen stehen, wissen nur wenig vom Kunden, von der zu finanzierenden Maschine dagegen sehr viel. Solche Finanzierungen müssen deswegen nicht schlechter sein. Sie haben den Vorteil der Schnelligkeit. Nachteilig ist normalerweise die mangelnde Flexibilität, beispielsweise hinsichtlich der Laufzeit oder der Konditionen. Außerdem ist der zugrunde liegende Kaufpreis in der Regel nicht verhandelbar.
Das sieht bei der Barzahlung ganz anders aus: Bekommt der Händler sein Geld direkt und komplett, sind meistens noch ein paar Prozent mehr Nachlass drin als es die Rabattstaffeln bzw. das Verhandlungsgeschick ohnehin vorsehen. Allein das ist schon ein Grund, sich näher mit einer Bankfinanzierung zu beschäftigen. Die Bank stellt die gesamte Finanzierung auf den Betrieb und seine Bedürfnisse ab. Außerdem ist die Bank im Falle des Falles eher bereit, einzelne Tilgungen auszusetzen, als die Herstellerbank: Diese wird im Zweifel die Maschine abholen und von ihrem vertraglich vereinbarten Verwertungsrechten Gebrauch machen und man steht ganz schnell ohne Maschine da.
Insbesondere muss auch an die Laufzeiten gedacht werden: Diese orientieren sich in der Regel nach den steuerlichen Abschreibungstabellen. Alternativen sind aber möglich: Wenn beispielsweise ein Schlepper in einem (nachvollziehbar) geringeren Umfang als üblich eingesetzt wird: „Dann finanzieren wir auch 10 bis 12 statt der üblichen acht Jahre“, so Finanzierungsexperte Schünemann.
Tendenziell empfiehlt er längere Laufzeiten, die Luft lassen. „Eine gute Finanzierung läuft besser etwas länger. Dann kann auch mal etwas schiefgehen, ohne dass gleich wirtschaftliche Nöte auftreten. Außerdem sind kurze Laufzeiten immer verbunden mit hohen Tilgungen, die dann verhältnismäßig höher liegen als die finanzierte Maschine zum Umsatz beiträgt. Das passt in der Regel nicht zusammen und sollte — wenn möglich — vermieden werden.
Auch hier ist die Liquiditätsplanung wieder ein wichtiger Grundbaustein, den jeder Betrieb gemeinsam mit dem Steuerberater oder der Hausbank im Griff haben sollte.“ Nach Schünemanns Erfahrungen sind viele kurzlaufende Verbindlichkeiten eher eine Gefahr für den Betrieb als länger laufende Verträge.
- Vergleichen Sie nicht nur die angebotenen Maschinen, sondern vergleichen Sie auch die finanzierenden Institute.
- Händler-/Herstellerfinanzierungen sind schnell, aber unflexibel. Banken brauchen mehr Zeit, sind aber flexibler.
- Längere Laufzeiten sind erfahrungsgemäß sinnvoller als (zu) kurze Zeiträume.
Eine Alternative ist das Annuitäten-Darlehen: Hier gibt es einen gleichbleibenden Zahlungsbetrag, der sich aus Tilgung und Zinszahlung zusammensetzt. Die immer gleiche Beitragshöhe erleichtert die Liquiditätsplanung. Das Annuitäten-Darlehen funktioniert beim Maschinenkauf auch, ist aber tendenziell eher in der Immobilienfinanzierung zu finden.
Schünemann empfiehlt gleichmäßige, über das Jahr verteilte Rückzahlungen: „Es muss nicht monatlich sein, wir arbeiten gerne mit quartalsweisen Rückzahlungen. Jährliche Einmalzahlungen belasten erfahrungsgemäß die Liquidität zu sehr, so dass wir davon abraten.“
Tilgungsfreie Jahre sind sinnvoll, wenn die Maschine gekauft wird, ohne dass sie eingesetzt werden kann — etwa direkt nach der eigentlichen Saison, weil ein günstiger Kaufpreis zu erzielen war oder wenn Flächen zur Bewirtschaftung hinzukommen.
Fehlt noch die Besicherung: Bei bekannten Kunden verzichten Banken teilweise sogar auf eine Besicherung, weil diese auch mit Arbeit und Kosten verbunden ist: Hinsichtlich der erfahrungsmäßig sehr geringen Ausfallrisiken ist eine Besicherung nicht immer bzw. nur bei hohen Summen gerechtfertigt. Wird besichert, erfolgt standardmäßig eine Sicherungsübereignung. Das bedeutet, dass das Eigentum an der Maschine formal an die Bank übertragen wird. Bilanziert wird sie dagegen weiter beim Landwirt. Verlangt wird mitunter auch eine Vollkasko- oder eine Maschinenbruchversicherung und die Verwahrung der Zulassungsbescheinigung Teil I (ehemals Fahrzeugbrief) bei der Bank.
Abschließend empfiehlt DKB-Experte Schünemann, unbedingt mehrere Angebote zu vergleichen. Das gilt sowohl für die gewünschte Maschine als auch für die Finanzierung. „Die Konditionen weichen unserer Erfahrung nach erstaunlich häufig deutlich voneinander ab — das erfährt man aber nur, wenn man vergleicht.“ Das Internet kann hier schnell weiterhelfen. Ebenfalls sollten Praktiker auf wirklich leistbare Eigenanteile achten sowie Alternativen bedenken (wie etwa junge Gebrauchte, Leasing, Mieten und dergleichen). Diese Alternativen stellen wir Ihnen in den nächsten Artikeln dieser Serie vor.