Ein Kommentar von Anja Böhrnsen: KI denkt nicht drüber nach

Künstliche Intelligenz kann Vieles erstaunlich gut. Sie kann jedoch nicht kritisch denken.
vor einem Jahr
Computerprogramme mit künstlicher Intelligenz, kurz KI, können systematisch Informationen in Form von Bildern, Texten, Zahlen und Sprache analysieren — und das sehr schnell, viel schneller als ein Mensch das je könnte. Das Faszinierende daran: Das System lernt beim Sammeln und Interpretieren von Daten sogar dazu. Und je nachdem, welche Art von „Learning“ die KI nutzt, hat der Mensch auf das Ergebnis des Lernens keinen Einfluss. Spätestens hier stellt sich die Frage: Wo führt das hin?

Was früher undenkbar war

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KI kann den Menschen bei Vielem entlasten. Oftmals nutzen wir schon Programme mit KI, ohne es zu wissen oder ohne darüber nachzudenken: Navis führen uns um Staus herum, Übersetzungsprogramme helfen uns beim Lesen von Fremdsprachentexten, Smartphones erkennen die Gesichter ihrer Besitzer, Telefon-Hotlines antworten mit Robotern.

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KI ist ein „dummes“ Computerprogramm. Es ist weder kritisch noch neugierig oder kreativ wie ein Mensch.
Anja Böhrnsen
Auch in der Landtechnik gibt es inzwischen vermehrt KI-Anwendungen, die durchaus nützlich und hilfreich sind. So war beispielsweise eine Unkrauterkennung in Echtzeit in früheren Zeiten undenkbar. Dank KI und sehr schneller Rechner dauert der gesamte Prozess von der Bildaufnahme über die Bildverarbeitung bis zur Ausgabe eines Steuerbefehls z. B. für eine Pflanzenschutzspritze mit SpotSpray-Funktionalität heutzutage nur Bruchteile einer Sekunde.

Was ist wahr, was nicht?

Eine Herausforderung an die Intelligenz der Menschen sind KI-Programme, die wie ChatGPT aus Datenwolken Informationen herausfiltern und sinnvoll neu zusammenbauen. Doch nicht immer sind die Antworten wahr und richtig. Schließlich kommt es darauf an, welche Quellen das System nutzt. Deshalb gilt: KI hat das Potenzial, die Welt — auch die der Landwirtschaft — radikal zu verändern. Wir als Mensch müssen lernen, die künstliche Intelligenz intelligent zu nutzen und dürfen dabei nicht ­verlernen, selbst zu denken.

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