Kommentar von profi-Chefredakteur Manfred Neunaber: Zu hoch, zu breit…

Die Geschichte ist ebenso originell wie wahr: „Einer meiner Fahrer sollte einen 350-PS-Schlepper per Tieflader abholen. Und kam auch mit der Maschine wieder auf den Hof gefahren — aber gleich auch mit zwei Strafzetteln!“ Den ersten Strafzettel hatte sich der arme Fahrer eingefangen, weil ihn eine Polizei streife anhielt und die Höhe bemängelte: 4,07 m. Er musste die Luft aus den Reifen des Traktors ablassen, kassierte den Strafzettel, und fuhr weiter. Bis ihn hundert Kilometer weiter eine zweite Polizeistreife anhielt: Das Fahrzeug sei zu breit (jetzt standen nämlich die Reifenwülste unten über). Der Fahrer musste wieder Luft aufpumpen, kassierte den zweiten Strafzettel und kam einigermaßen frustriert, aber am Ende mit einer schönen Geschichte wieder in die Firma. In einigen Regionen kommen zur Zeit wieder Diskussionen auf über die maximale Höhe und Breite von Landmaschinen, über ihr maximales Gewicht und ihre maximale Leistung. Und in all diesen Diskussionen taucht die Frage auf: „Wohin soll das denn noch führen, wenn die Maschinen immer größer und größer werden?“ Die Antwort ist ebenso naheliegend wie kurz: Das führt in die Zukunft. Natürlich kann nicht alleiniger Sinn und Zweck der landtechnischen Entwicklung sein, dass die Maschinen immer größer und schwerer werden. Aber sie werden auch in Zukunft immer leistungsfähiger werden. Und sie werden auch in Zukunft dabei die gesetzlich erlaubten Grenzen ausnutzen müssen, um die weiter wachsenden Anforderungen der Praxis zu erfüllen. Und die Diskussion über dieses Thema ist so alt wie die Landtechnik. „Als unser Nachbar im Dorf vor fünfzig Jahren den ersten Porsche mit satten 35 PS erhielt, haben auch alle gesagt: Wo soll das denn noch hinführen?“ — Wie unsere Landmaschinen in fünfzig Jahren aussehen werden, darüber wollen wir an dieser Stelle allerdings nicht spekulieren…