Aus dem Heft | Kommentar von profi-Redakteurin Aigul Kussainova: Wer zahlt?

Wer zahlt?

Eine neue Zollunion wurde vor mehr als einem Jahr von Weißrussland, Kasachstan und der Russ ischen Föderation gegründet. Das betrifft nicht jeden Menschen direkt — weder in diesen Ländern noch hier im Westen. Aber indirekt schon. Vor elf Jahren haben die ehemaligen sowjetischen Republiken sich über die Unabhängigkeit gefreut. Heute suchen sie nach Wegen, wie man gemeinsam dem Westen widerstehen kann. Unter anderem um die heimischen Hersteller zu unterstützen, werden nun die Zollgebühren in den betroffen Ländern vereinheitlicht — vor allem aber erhöht. Anfang dieses Jahres hat beispielsweise die westliche Automobilindustrie von der angekündigten Zoll- Erhöhung sogar profitiert: Alle Züge und Transporter gen Osten waren überfüllt. Doch etliche Fahrzeuge haben es trotzdem nicht bis zum 1. Juli durch die Zollkontrolle geschafft und stehen auch aktuell noch an den Grenzen. Die Zollgebühren werden natürlich auch die Landmaschinen betreffen (immerhin sind vierfache Erhöhungen im Gespräch). Klar ist: Im Osten soll die einheimische Ware wieder dominieren — wie früher in der Sowjetunion. Doch leider ist die heimische Industrie nicht in der Lage, den Bedarf komplett zu decken. Und nur sehr wenige westliche Hersteller sind bislang mit ihren Produktionsstätten als „heimischer Hersteller“ anerkannt. Deswegen haben selbst große Firmen einige Probleme mit den Märkten in Russland und demnächst auch in Kasachstan und Weißrussland. Und in Kasachstan ist die Landtechnik gar noch weniger entwickelt. Schon heute ist es sehr schwierig, Landmaschinen und selbst Lebensmittel aus China zu importieren, obwohl China ein direkter Nachbar von Kasachstan ist. Werden höhere Zollgebühren beim Aufbau der landeseigenen Industrie helfen? Und wer zahlt dafür? — Na ja: Die Einfuhrsteuer bezahlt zunächst mal der Kunde. Bleibt die Hoffnung, dass die Bauern im Osten ihre Produkte ohne Probleme zumindest innerhalb der Zollunion verkaufen können. Und dass die Entwicklung zu offenen Märkten weitergeht — bei den Landmaschinen wie bei den Erntegütern.

(Bildquelle: profi)

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