Sonne, Gas und ihre Schatten

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) feiert in diesen Tagen seinen 10. Geburtstag. Lässt man die Zahlen sprechen, darf die Verpflichtung der großen Stromkonzerne zur Stromabnahme und Mindestvergütung als Erfolg gewertet werden. Immerhin konnten wir in Deutschland im letzten Jahr schon etwa 16 % unserer elektrischen Energie aus erneuerbaren Energien decken. Und wenn man das rege Treiben auf den Dächern und die Bauvorhaben auf den Feldern vor den Dörfern aufmerksam beobachtet, kommt dieses Jahr noch gehörig eins oben drauf. Doch die Bioenergie hat auch ihre Schattenseiten. Sieht man mal von den wirtschaftlichen Problemen durch stark steigende Pachtpreise und der damit verbundenen Existenzangst von Tierhaltern ab, bilden sich in den Dörfern doch spürbar soziale Spannungen aus: Diejenigen, die bereits investierten, haben gegen Neid zu kämpfen. Und die, die bislang nichts unternahmen, müssen sich fast schon dafür rechtfertigen. Nüchtern betrachtet sind aber Neid und sozialer Zwang fehl am Platze. Denn die Investition in erneuerbare Energien, egal ob nun in Biogas, Photovoltaik oder Wind, bringt ein nicht zu unterschätzendes Ausfallrisiko mit sich. Und selbst wenn nichts kaputtgeht: Am Ende zählt, was unten rauskommt. Bislang aber scheint es mir insbesondere mit Solar so zu sein, dass vor allem die Hersteller, Verkäufer und Banken den Rahm abschöpfen. Mein Rat: Wer kann und wo es passt, der sollte die Chance zu einer Investition in erneuerbare Energien gewiss nutzen. Lassen Sie sich aber nicht Bange machen. Nur weil „alle anderen“ was unternehmen, muss das für Sie nicht richtig sein. Bleiben Sie sich treu, rechnen Sie mit spitzem Bleistift. Und überlassen Sie den Neid den anderen.