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Sofortprogramm für nachhaltige Biomasse
In einem Positionspapier zeigt das Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) auf, dass ein Exportstopp von russischem Erdgas nur sehr begrenzt durch Biogas kompensiert werden kann.
Biogas kann einen Exportstopp von russischem Erdgas nur begrenzt kompensieren. (Bildquelle: DBFZ)
Zur Sicherung der Energieversorgung mit Biogas wird u.a. eine zügige Umstellung der Biogaserzeugung auf landwirtschaftliche Nebenprodukte, biogene Abfälle und Anbaubiomasse ohne zusätzlichen Flächenbedarf empfohlen. Derzeit werden etwa 94 TWh Biogas erzeugt, was etwa 9 % des nationalen Erdgasverbrauchs entspricht. Ein direkter Ersatz von Erdgas durch Biomethan erfolgt derzeit im Umfang von 11 TWh, was etwa einem Anteil von etwa 1 % am Gasmarkt entspricht.
Darüber hinaus kann Biogas ohne vorherige Aufbereitung Erdgas in einzelnen Anwendungen ersetzen. Hierzu zählen flexibel erzeugter Strom (13 TWh bzw. 22 % der Strombereitstellung aus Erdgas) und Wärme (13 TWh bzw. 2 % der Wärmebereitstellung aus Erdgas).
Diese Beiträge zur Energieversorgungssicherheit lassen sich mittelfristig nur begrenzt erhöhen. So könnte etwa der Anteil von Biomethan am Gasmarkt nach Einschätzung des DBFZ bis 2030 auf ca. 3 % ausgeweitet werden.
Biogassubstrate werden derzeit infolge der hohen Preise für Agrarprodukte verstärkt auf anderen Märkten nachgefragt. Daher stellt die Biogaserzeugung zur Sicherung der Energieversorgung aktuell eine Herausforderung dar.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt das DBFZ ein Sofortprogramm zur Mobilisierung von biogenen Nebenprodukten, Abfällen und Anbaubiomasse ohne zusätzlichen Flächenbedarf im Umfang von 30 TWh. Dies könne beispielsweise zeitnah durch geeignete Anreize im EEG umgesetzt werden.
Das Positionspapier „Die Rolle von Biogas für eine sichere Gasversorgung in Deutschland“ ist kostenlos downloadbar.
