Landtechnikindustrie mit Rekordergebnissen in 2021
Die Landtechnikhersteller konnten am Produktionsstandort Deutschland ihre Umsätze enorm steigern. Dennoch gibt es Unzufriedenheit.
vor 3 Jahren
Die Landtechnikhersteller am Produktionsstandort Deutschland haben ihre Umsätze im vergangenen Jahr auf Rekordhöhen gesteigert. Als wichtiger Treiber der Geschäftsentwicklung wirkte die anhaltende Hausse auf den Märkten für Agrarrohstoffe, meldet der Branchenverband VDMA. Besonders nachgefragt waren Traktoren, digitale Systemlösungen und Pflanzenschutztechnik.
Insgesamt stieg der Umsatz um 16 Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro. Noch stärker gewachsen sei der Exportwert, der 2021 um 19 Prozent zulegte. Liefer- und Logistikengpässe schmälern das Jahresergebnis.
Trotz Umsatzsteigerung keine Zufriedenheit
Restlos zufrieden zeigte sich der Branchenverband nicht. „Das Umsatzpotential auf den internationalen Märkten war noch weitaus größer. Schließlich lagen die Auftragseingänge 2021 durchgängig auf einem doppelt so hohen Niveau wie das Umsatzplus des Gesamtjahres“, erläutert Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer des VDMA-Fachverbandes Landtechnik.
Extreme Preissteigerungen und Engpässe auf der Liefer- und Logistikseite bremsten die Produktion zum Jahresende spürbar ein. Im vierten Quartal 2021 liege das Umsatzplus nur noch bei etwa 5 Prozent über dem Vorjahr.
Die Industrie hat derzeit alle Hände voll zu tun, die hohen Auftragsbestände zeitnah abzuarbeiten. Alternative Liefer- und Logistikwege für Komponenten und Vorprodukte werden ausgelotet. Aufgrund fehlender Containerschiffe bleibt vielerorts allerdings nur die kostenintensivere Option, per Luftfracht
zu ordern. Spürbare Unsicherheiten sind zudem auf den Agrarmärkten zu beobachten.
„Abgesehen davon, dass die Landwirte aktuell mit explodierenden Betriebsmittelpreisen konfrontiert sind, basiert auch der Höhenflug der Erzeugerpreise auf insgesamt recht fragilen Fundamentalfaktoren. So sind beispielsweise die bedeutenden chinesischen Milchimporte sehr vom schwankenden Konsumklima abhängig“, resümiert Dr. Bernd Scherer.