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Digitalisierung soll auch Kleinbetriebe fit für die Zukunft machen
Im Schwarzwald und in der Region Stuttgart: Die Universität Hohenheim sowie Partner entwickeln und prüfen digitale Lösungen für kleine Agrarbetriebe.
Drohnen und andere digitale Technologien können Erträge erhöhen und Kosten minimieren. Wie man diese Technik auch in kleinstrukturierten Regionen etablieren kann, wird jetzt in Baden-Württemberg erforscht. (Bildquelle: Universität Hohenheim / Wolfram Scheible)
Millionen-Förderung für die Forschung
Der Computer meldet den optimalen Erntezeitpunkt
„Die digitalen Technologien können nicht nur den Arbeitsaufwand reduzieren und Erträge des Landwirts stabilisieren. Sie haben auch das Potenzial, das Tierwohl zu fördern und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren“, betont Prof. Dr. Enno Bahrs, Projektkoordinator und Agrarwissenschaftler an der Universität Hohenheim. Ein Beispiel: „Indem wir Rinder mit Sensoren ausstatten, können wir registrieren, wann welches Tier wie viel frisst und wie viel es sich bewegt. Andere Sensoren können die Weidevegetation automatisch erfassen. Wenn wir beides kombinieren, erhalten die Landwirte einen aufschlussreichen Datensatz, der ihnen erlaubt, das Beweidungs‐ und Fütterungsmanagement zu optimieren.“
Weitere Vision sind dank digitaler Technologien, den optimalen Ernte- oder Mähzeitpunkt zu ermitteln oder Pflanzenschutzmittel durch automatisierte, mechanische Unkrautbekämpfung einzusparen. Zwei Regionen in Baden-Württemberg dienen als Experimentfelder: der Südschwarzwald und die Metropolregion Stuttgart. Ausgewählt wurden sie, weil sie zwei Extreme der Landwirtschaft in Baden-Württemberg darstellen. So sollen die Ergebnisse von dort auf andere Regionen übertragen werden können.
Hintergründe zum Projekt:
Das Forschungsprojekt begann am 2. März 2020 mit einer Laufzeit von drei Jahren. Mit ersten Ergebnissen wird bereits im Verlauf des nächsten Jahres gerechnet.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert das Projekt über die Förderrichtlinie „Experimentierfelder zur Digitalisierung in der Landwirtschaft“ mit einer Summe von rund 2 Mio. Euro für die Universität Hohenheim. Die Gesamtförderung beträgt rund 4,2 Mio. Euro, von denen das Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz ca. 0,9 Mio. Euro kofinanziert.