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Corona-Schutz aus dem 3-D-Drucker

Der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg aus dem Hohenlohekreis hat Gesichtsschilde gedruckt, die das Ansteckungsrisiko für Gesundheits- und Pflegepersonal verringern können.

Corona-Schutzmaske aus dem 3-D-Drucker

Landrat Dr. Matthias Neth probiert einen Gesichtsschild aus, der aus einem gedruckten Träger, einer Tageslichtprojektorfolie und Gummiband besteht. (Bildquelle: Werkbild)

„Wir drucken seit 2010 in 3-D-Technik“, erklärt Achim Kärcher, Laborleiter bei Ziehl-Abegg, die auch für die Landwirtschaft Lüftungs- und Trocknungsanlagen bauen. Normalerweise nutzt das Unternehmen die zwei je 100 000 Euro teuren Geräte zum Erstellen von Prototypen. Ziehl-Abegg ist nach eigenen Angaben Technologieführer beim bionischen Design von Ventilatoren und muss deshalb schnell und unkompliziert neue Formen ausprobieren können. Seit Donnerstagvormittag produzieren die Drucker im Künzelsauer Entwicklungszentrum InVent Gesichtsschilde. Eine Mitarbeiterin hatte die Bauanleitung zufällig per WhatsApp erhalten. Kurz darauf schieckte Ziehl-Abegg ein Foto der ersten Exemplare an den Krisenstab im Landratsamt. Von dort gab es sofort grünes Licht für die Produktion weiterer Schilde.

Schnell und unkompliziert

Die Träger der Masken werden gedruckt, die Sichtscheibe ist eine Folie für Tageslichtprojektoren, ein handelsüblicher Locher stanzt die Öffnungen und befestigt wird mit Gummibändern. „Einfach aber wirkungsvoll“, freut sich Landrat Dr. Matthias Neth, dem die Gesichtsschilde überreicht wurden. Diese wird er an die Hilfskräfte im Hohenlohekreis weitergeben.
„Wir sind froh, wenn wir auf diesem Weg Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegewesen helfen können“, sagt Firmenchef Fenkl. Dabei gehört der Medizinbereich auch zum normalen Geschäftsfeld: Ziehl-Abegg baut seit Jahren große Ventilatoren, sowohl für Operationssäle als auch für Quarantäne-Stationen. Das Unternehmen hat für chinesische Krankenhäuser in Wuhan, Shandong und Shenzhen, die dort binnen weniger Tage aufgebaut worden sind, spezielle Ventilatoren geliefert. Auch in Italien und anderen Ländern hat das deutsche Unternehmen das Kernequipment für Unter- beziehungsweise Überdruck in Kliniken hergestellt. Und produziert auch aktuell solche Ventilatoren in Hohenlohe und weltweit noch immer unter Hochdruck.

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